Wo geht die Tendenz hin? Thomas Müller spricht nach dem Salzburg-Sieg über seine Zukunft beim FC Bayern
Salzburg - In den letzten Wochen sprachen die Bayern-Bosse viel über Verträge. Den von Joshua Kimmich, den von Manuel Neuer und auch den von Leroy Sané. Für Shootingstar Jamal Musiala wird schonmal der rote Teppich für eine Vertragsverlängerung ausgerollt. Doch ein Name fällt bisher kaum. Und das, obwohl sich viele einen FC Bayern ohne ihn nicht vorstellen können: Thomas Müller.
Müller über seinen auslaufenden Vertrag: "Die Situation ist wie bei allen anderen auch"
Auch das Arbeitspapier des Bayern-Inbegriffs läuft bekanntermaßen am Ende der Saison aus. Von konkreten Gesprächen über eine Verlängerung ist aktuell noch nichts zu vernehmen. Nach dem 6:0-Testspiel in Salzburg, Müller bekam von Coach Vincent Kompany die Kapitänsbinde und traf kaltschnäuzig wie eh und je, blockte der Routinier nicht wie zuletzt ab. "Die Situation ist wie bei allen anderen auch", so Müller: "Der Vertrag läuft noch bis zum Sommer."
Es gebe laut dem 34-Jährigen keinen neuen Stand. "Denn alten Stand kennt ihr schon, oder habe ich mich nie dazu geäußert?", fragte Müller in die Reporterrunde. Letztmals konkret wurde der Stürmer bei dem Thema Anfang 2022. Damals meinte Müller, er habe "mal so im Kopf gehabt, bis 2025 auf Topniveau Fußball zu spielen." Ob es einen Sinneswandel gab? "Nein, es gab noch keinen Sinneswandel", witzelte er und schob in Kaiser-Manier hinterher: "Schau ma moi, dann seng ma scho."
Neuer könnte schon bald einen neuen Vertrag beim FC Bayern unterschreiben
Müller lässt sich nicht in die Karten schauen. Doch deutet einiges darauf hin, dass sich seine Zeit beim Rekordmeister dem Ende nähert. Ein mögliches "Finale dahoam" in der Champions League könnte das I-Tüpfelchen seiner unglaublichen Karriere werden. Bayern-Boss Max Eberl äußerte sich ebenso wenig konkret. Vielmehr hatte der Sportvorstand die Gesamtsituation im Blick.
Immerhin ist die Liste an Startelfspielern, die in den nächsten Wochen wichtige Zukunftsentscheidungen treffen müssen, lang. Und wurde bisher nicht wirklich kürzer. Einzig bei Kapitän Manuel Neuer zeichnet sich eine baldige Verlängerung bis 2026 hinaus ab. Bei Musiala (Vertrag bis 2026) waren die Gespräche bisher zumindest schonmal positiv. Dennoch steckt Eberl in einer verzwickten Situation. Der 51-Jährige bleibe trotzdem immer positiv: "Wir haben vor Weihnachten gesprochen und jetzt geht es ein Stück weit weiter."

Eberl will Spielern kein exaktes Ultimatum für eine Verlängerung setzen
Auf einen genauen Zeitpunkt, bis wann an der Säbener Straße mit allen Spielern Nägel mit Köpfen gemacht werden müssen, wollte er nicht nennen. Und das, obwohl Eberl vor Weihnachten anmerkte, dass sich "die Spieler in den freien Tagen Gedanken machen" sollten. Worte, die nach einem Winter-Ultimatum klangen. Das verneinte er nun ausdrücklich: "Das würde ich nicht machen. Dafür waren die Gespräche viel zu offen und viel zu miteinander und gemeinsam."
Doch zur Wahrheit gehört auch: Die Kohlen, auf denen der Niederbayer sitzt, werden immer heißer. Je länger der Vertragspoker mit Akteuren, deren Verträge am Saisonende auslaufen, geht, desto tiefer muss man in die Tasche greifen. Will der FC Bayern unbedingt verlängern, muss man der Spielerseite Woche für Woche entgegenkommen. Das weiß auch Eberl: "Ich kann hier viel reden, irgendwann müssen wir den Handschlag haben und sagen, man macht weiter oder man bekommt die Aussage, ich will nicht."
Sport-Boss: "Wir werden in Ruhe mit den Spielern und Agenten sprechen"
Am besten schon in den nächsten Wochen, wenn nicht, dann spätestens in ein paar Monaten. "Wir werden in Ruhe mit den Spielern und Agenten sprechen", kündigte Eberl an. Unruhe bringe die offene Zukunft von so vielen Leistungsträgern übrigens laut dem Sport-Boss nicht in die Mannschaft: "Darüber sind wir uns in jedem Gespräch einig, dass sowas nicht behindern soll." Doch für entspannte Arbeitstage dürfte es auch nicht sorgen. Vor allem bei Eberl. . .