FC Bayern: Pünktlich zur heißen Saisonphase - Sané und Gnabry in Topform

Ein Mal Leipzig, zwei Mal Paris: Nach der Länderspielpause stehen für den FC Bayern schwere Aufgaben an. Vor der entscheidenden Saisonphase zeigen sich Leroy Sané und Serge Gnabry in Topform.
von  Bernhard Lackner
Leroy Sané und Serge Gnabry sollten einst die Nachfolge von Franck Ribéry und Arjen Robben antreten.
Leroy Sané und Serge Gnabry sollten einst die Nachfolge von Franck Ribéry und Arjen Robben antreten. © Rauchensteiner/Augenklick

München - Es war gerade einmal ein einziger Spieltag vergangen, da hatte das neue Traumduo seinen Spitznamen weg. "Sanabry" sollte sie heißen, die rekordmeisterliche Flügelzange, die die Bayern in den kommenden Jahren zu Titeln führen soll. Angelehnt freilich an das legendäre Flügel-Pärchen "Robbéry", das über Jahre hinweg eine Ära geprägt hatte.

"Ich freue mich für die beiden. Ich hoffe es", meinte Franck Ribéry, die eine Hälfte von "Robbéry", nach dem 8:0-Kantersieg gegen den FC Schalke 04 zum Saisonauftakt in der Bundesliga auf die Frage, ob er seinen Nachfolgern eine ähnliche Ära zutraue. Serge Gnabry hatte sich gleich drei Mal in die Torschützenliste eingetragen, Königstransfer Leroy Sané erzielte bei seinem Debüt immerhin einen Treffer. Vier Tore zum Auftakt einer neuen Ära?

Nach starkem Saison-Auftakt: Sané und Gnabry im Formtief

Den großen Erwartungen, die mit diesem Schützenfest gegen bemitleidenswerte Schalker geweckt wurden, konnte Bayerns neues Traumduo in den folgenden Monaten kaum noch gerecht werden. Sané, der erst im Sommer von seinem Kreuzbandriss genesen war, wurde schon in der Frühphase der Saison von einer Kapselverletzung zurückgeworfen und suchte in der Folge nach seiner Form, dazu kamen Anpassungsprobleme an das Spielsystem der Münchner.

Nicht viel besser erging es Gnabry, einem der gefeierten Helden der Triple-Saison. Dem Nationalspieler war die hohe Belastung aus den Vormonaten deutlich anzumerken. Er wirkte überspielt und auch die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor war dem 25-Jährigen zwischenzeitlich komplett abhanden gekommen. Zwischen Oktober und Januar blieb Gnabry wettbewerbsübergreifend ohne einen einzigen Treffer, während seiner Durststrecke steuerte er gerade einmal eine Vorlage bei.

Sané und Gnabry tun sich schwer - Coman überzeugt

Ins Rampenlicht spielte sich derweil - für viele überraschend - Kingsley Coman. Der französische Nationalspieler, der die Bayern im Champions-League-Finale von Lissabon zum Titel köpfte, konnte die Euphorie aus dem Endspiel augenscheinlich in die neue Saison mitnehmen und avancierte zwischenzeitlich zu Bayerns wichtigstem Flügelspieler. "Im Moment ist Kingsley derjenige, der Akzente setzt, Torgefahr ausstrahlt und vorbereitet. Dieses Niveau wünsche ich mir von allen", meinte Flick Ende vergangenen Jahres. Eine unmissverständliche Ansage an Gnabry und Sané.

Ihr Formtief haben "Sanabry" derweil längst überwunden. Pünktlich zur heißen Saisonphase - in den ersten beiden April-Wochen stehen für die Bayern Hin- und Rückspiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain sowie der Bundesliga-Kracher gegen RB Leipzig an - zeigen sich Sané und Gnabry in Topform.

Gegen den VfB Stuttgart: "Sanabry" wirbeln auf den Flügeln

Wie wichtig die beiden Flügelstürmer für die Bayern sein können, zeigte sich wieder beim Sieg gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Wochenende. Trotz früher Unterzahl führten die spielfreudigen Münchner die Schwaben phasenweise vor, am Ende stand ein souveräner 4:0-Erfolg. Gnabry bereitete einen Treffer vor und steuerte eine Vorlage bei (AZ-Note 1), auch Sané sorgte als ständiger Unruheherd für Gefahr und war an zwei Toren beteiligt (AZ-Note 2).

"Wie wir die Chancen herausgespielt haben, war einfach herausragend", schwärmte Trainer Flick nach der Partie. Gnabry will den Schwung aus der Partie gegen die Schwaben in die kommenden Wochen mitnehmen: "Ich glaube, die Stimmung heute beim Spiel und nach dem Spiel wird uns die nächsten Wochen tragen. Wir haben jetzt erstmal die Pause bei der Nationalmannschaft. Aber danach freuen wir uns auf das Spiel gegen Leipzig. Das Spiel heute gibt uns sehr viel Selbstvertrauen." Genau das können die Bayern in der heißen Saisonphase auch brauchen.

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