FC-Bayern-Profis revoltieren gegen Niko Kovac

Kann Uli Hoeneß das noch kitten? Laut einem Medienbericht zweifelt mittlerweile die halbe Mannschaft des FC Bayern an Niko Kovac. Die Kritik soll unterschiedliche Punkte umfassen.
München - Es ist eines dieser ungeschriebenen Gesetze im Profifußball: Interna kommen in der Regel nur dann nach draußen, wenn die Absender das auch so wünschen.
Nächster Schritt gegen Niko Kovac
Insofern kann die jüngste Entwicklung beim FC Bayern wohl als nächster Schritt in der Infragestellung von Trainer Niko Kovac eingeordnet werden. Aktuell herrscht wohl vielmehr ein Burgfrieden in der Säbener Straße. Und für Patron Uli Hoeneß stellt sich die Frage, ob er das noch kitten kann gemeinsam mit Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. (Lesen Sie hier: AZ-Kommentar - Reißt's Euch zam, Bayern!)
Der für gewöhnlich gut informierte Münchner Bayern-Insider Raphael Honigstein schreibt auf der US-Sportseite "ESPN.com" von mittlerweile offener Kritik innerhalb der Mannschaft an Kovac. Demnach sollen laut einer Quelle "mehrere ältere Profis" die Arbeit des Trainers kritisieren und auch dessen Kompetenz für den FC Bayern infragestellen.

Laut Honigstein sollen "mehrere Quellen aus dem Umfeld der Kabine 'ESPN.com' von wachsenden Zweifeln unter den Spielern an seiner Eignung für den Job erzählt" haben. Die Probleme, und damit die Herausforderungen für Lösungsansätze, seien aber vielschichtiger.
FC Bayern: Missmut zwischen jung und alt
Erstes Problem: Wie es bei "ESPN.com" weiter heißt, sollen die jungen Spieler hoch unzufrieden sein, weil Kovac in Schlüsselspielen den routinierten Kräften vertraue. Und damit mutmaßlich jenen, die den Kroaten nun anzählen.
Zweites Problem: Gerade die älteren Spieler sollen sich beschweren, dass der 46-Jährige ihnen offensiv keine Lösungsansätze an die Hand gebe, konret, wie das letzte Drittel zu bespielen sei. Kovac lege umgekehrt in der Trainingsarbeit viel zu viel Wert auf taktisch defensive Inhalte, heißt es weiter.
Gegnerische Trainer hätten indes erkannt, dass die Bayern "in vorhersehbaren Mustern an den Flanken angreifen, mit zu wenig Bewegung in der Mitte". Ein Umstand, den jüngst auch Weltmeister Mats Hummels öffentlich anprangerte.
Kritik von Mats Hummels beispielhaft
"Wir halten uns mit zu vielen Spielern in völlig ungefährlichen Räumen auf. Das ist immer wieder der Fall", hatte der 29-jährige Abwehrmann nach dem 0:3 gegen Gladbach moniert: In den Angriffszonen seien dagegen "zu wenige Leute da, wo es dem Gegner wehtut".
Doch, wie will Kovac das beheben, solange fast alle seiner Stars bei den Nationalmannschaften sind? Wie will der Trainer die Zweifel an ihm noch zerstreuen? Und Hoeneß dem noch entgegenwirken? Denn ein weiteres unbeschriebenes Gesetz im Fußball besagt, dass wenn eine Talfahrt unter einem Trainer erstmal eingeleitet ist, sich diese in den wenigsten Fällen noch aufhalten lässt.
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