FC Bayern Profis äußern sich klar zu Homophobie-Aussagen vor der WM
München – Diese Aussagen machen nicht nur Fußballfans fassungslos. Der katarischen WM-Botschafter Khalid Salman bezeichnet Homosexualität in einer ZDF-Doku als "geistigen Schaden". Die Welle der Entrüstung erreicht inzwischen auch die Profis des FC Bayern München. Leon Goretzka griff den ehemaligen Nationalspieler scharf an.
FC Bayern Profis äußern sich zu Homophobie-Aussagen aus Katar
"Das ist schon sehr beklemmend. Das ist ein Menschenbild aus einem anderen Jahrtausend", kommentierte Bayerns Mittelfeldmann Leon Goretzka die wirren Aussagen von Khalid Salman. "Das ist nicht das, wofür wir stehen wollen und was wir vorleben", äußerte Goretzka nach dem Bundesligaspiel von Bayern München gegen Werder Bremen.
Manuel Neuer will nicht ausschließen, dass auch die Nationalmannschaft noch einmal auf die verschärfte Lage als Folge der Äußerung reagiert. "Das passt keineswegs in unser Weltbild. Es ist traurig, so etwas zu hören", sagte der Bayern-Torwart: "Über solche Situationen muss man sich Gedanken machen, das müssen wir intern beim DFB mit den Spielerkollegen besprechen."
Haben die Katar-Aussagen von Salman Auswirkungen auf das FC Bayern-Sponsoring?
Wie Neuer und Goretzka bezeichnete auch Hasan Salihamidzic die Äußerung als "inakzeptabel", der Frage nach Auswirkungen auf den Bayern-Vertrag mit Qatar Airways wich der Münchner Sportvorstand aber aus: "Da muss man drüber reden, klar, aber das ist jetzt erstmal eine einzelne Person."
Nicht nur die Bayern-Verantwortlichen äußerten sich klar. Auch die Fans auf den Rängen protestierten mit einem Spruchband beim Spiel gegen Werder Bremen. "Damaged Mind? F*ck You, Khalid & Co!" Frei übersetzt: "Geistiger Schaden? F*ckt euch, Khalid & Co!"

DFB Präsident ist fassungslos über die Entgleisungen des WM-Botschafters
Bernd Neuendorf, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, zeigte ebenfalls eine klare Meinung: "Die Entgleisung des WM-Botschafters ist völlig indiskutabel und macht uns fassungslos", sagte der er der Bild – und sieht den Weltverband am Zug: "Aus unserer Sicht sollte die FIFA ernsthaft prüfen, ob sich hiermit nicht die Ethikkommission befassen muss."
Coming-Out während der Fußball Weltmeisterschaft
Wenn es nach Thomas Hitzlsperger geht, werden die Salman-Aussagen im besten Fall durch einen Spieler ad absurdum geführt. Laut dem früheren Nationalspieler könnten sich Profis durch die Äußerungen "sowohl eingeschüchtert oder auch zu einem Coming-Out herausgefordert fühlen". Der offen homosexuell lebende Hitzlsperger würde ein Coming-Out während der WM begrüßen. "Ich fände es toll, wenn es einer machen würde."