FC Bayern: Oliver Kahn nimmt Bayern-Stars schon zur Halbzeit auseinander
Die Krise geht weiter: Die Stars des FC Bayern spielen auch mit der deutschen Nationalmannschaft in den Niederlanden sehr schwach. Oliver Kahn analysiert gnadenlos.
Amsterdam/München - Oliver Kahn richtete in Amsterdam eine klare Ansage an die Spieler des FC Bayern. Es war wohl vielmehr ein Wunsch vor der Partie der deutschen Nationalmannschaft bei den Niederlanden (0:3).
Kahn nimmt Bayern-Stars in die Pflicht
"Die, die dabei waren, müssen liefern, Sie müssen zeigen, dass sie sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft bereit sind, zu führen", meinte der TV-Experte im ZDF in Richtung der Weltmeister von 2014, insbesondere in Richtung der Stars aus München. (Lesen Sie hier: Bayern-Stars revoltieren gegen Niko Kovac)
Doch dann folgte auch in der Nations League eine mutlose und schwache erste Halbzeit des DFB-Teams, aber eben auch der Gesandtschaft aus der Säbener Straße. Entsprechend gnadenlos war die Analyse von Kahn, und das noch zur Pause des Länderspiels.

Kahn spüre, meinte er, eine "spürbare Verunsicherung, ob das bei Jerome Boateng oder Mats Hummels ist. Viele schlecht gespielte Pässe. Ich habe ja gesagt, dass die Etablierten vorangehen müssen. Das bekommen sie aber hinten und vorne nicht hin", sagte der 49-Jährige harsch: "Es ist eine einzige Verunsicherung, die durch die Mannschaft geht. Wenn es die Verantwortlichen nicht schaffen, die Truppe zu führen, kommt das raus, was wir hier heute sehen."
Kahn bewertet Neuer sehr kritisch
Auch die Leistung von Keeper Manuel Neuer bewertete der einstige Weltklasse-Torwart kritisch. "Es ist das Gesetz des Torwarts. Wenn Neuer aus dem Tor kommt, muss er die Flanke haben. Wenn er auf der Linie bleibt, kann er den Ball über die Latte lenken", sagte er zum 0:1 durch Virgil van Dijk (30. Minute).
Neuer hatte beim vorausgegangenen Kopfball durch Ryan Babel reichlich orientierungslos gewirkt. Einzig mit Thomas Müller ging Kahn indes etwas schonender um. (Lesen Sie auch: Der Hoeneß-Plan: Die AZ checkt die potenziellen Müllers)
"Wir sehen nicht, was im Kopf los ist, wahrscheinlich fünf Gedanken: Mach ihn, mach ihn, mach ihn…", meinte er zur Großchance des 29-Jährigen kurz vor der Pause. Die Hoffnung, die niedergeschlagenen Bayern würden befreiter vom DFB-Team nach München zurückkehren, ist nach dem 0:3 wohl ohnehin dahin.