FC Bayern: Nagelsmann nimmt Sané in Schutz - "Herausragende Qualität"
München - Kaum da, schon setzt sich Bayerns neuer Trainer Julian Nagelsmann für seine Spieler ein. Einer der ersten, den er Schutz nahm, war Leroy Sané, der bei der Fußball-EM teils heftig kritisiert wurde.
Nagelsmann macht sich für Sané stark
Bei seiner offiziellen Vorstellung hat Nagelsmann einen besonneneren Umgang mit dem Nationalspieler angemahnt. "Natürlich bekomme ich die Diskussion mit. Wir tun gut daran, ihn medial in Ruhe zu lassen", sagte Nagelsmann am Mittwoch. Sané habe "herausragende Qualitäten, unglaublichen Speed" und sei "einer der Besten in Eins-gegen-Eins-Situationen", erklärte der neue Bayern-Coach weiter.
Bei der EM hatte der 25 Jahre alte Offensivspieler sein Potenzial kaum entfalten können und war für seine Auftritte zum Teil stark kritisiert worden. "Er hat einen guten Abschluss und ist auch stark im Kombinationsspiel. Es geht darum, seine Qualität auf den Platz zu bringen und seine Quote hochzuschrauben. Ich bin mir sicher, dass wir einen stärkeren Leroy Sané sehen werden", sagte Nagelsmann. Er äußerte sich zuversichtlich, dass Sané großen Einfluss auf den Erfolg beim FC Bayern haben werde.
Matthäus: Sané muss sich mental ändern

Laut Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus braucht es eine große Leistungssteigerung bei Sané. Ansonsten, so glaubt Matthäus, wird der Bayern-Star keine große Perspektive mehr in der Nationalmannschaft haben. Der 25-Jährige müsse sich mental ändern, mehr zeigen auf dem Platz, schrieb der Weltmeister von 1990 in seiner Einzelkritik der deutschen Nationalspieler bei der Europameisterschaft in der "Sport Bild". "Mann sein, stark sein, in der Defensive mitarbeiten! Es ist Zeit für ihn, aufzuwachen", forderte Matthäus.
Nach seiner Einschätzung wird der neue Bundestrainer Hansi Flick Sané nicht fallen lassen. "Wenn er sich ändert, liegt seine Zukunftsperspektive bei 100 Prozent, sonst bei 50 Prozent", urteilte der 60-Jährige.
Matthäus lobt Musiala
Ganz anders sieht Matthäus übrigens die Situation von Bayern-Youngster Jamal Musiala. "In seiner kurzen Spielzeit hat er alles richtig gemacht", so der Ex-Nationalspieler. Der 18-Jährige Offensivspieler war in der Schlussphase gegen Ungarn eingewechselt worden und hatte das 2:2 durch Goretzka vorbereitet. "Seine Zukunftschance liegt bei 100 Prozent, Flick wird ihn zum Stamm- und Unterschiedsspieler machen", prognostizierte Matthäus.