FC Bayern: Nagelsmann kennt Gründe für die Blamage – "aber die gebe ich euch nicht"

Das 1:3 gegen Mainz lässt auch den Meistertrainer nicht kalt. Julian Nagelsmann will den Grund für das streckenweise desolate Auftreten des FC Bayern bereits kennen, aber nicht in den Medien lesen.
AZ/dpa |
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Die Bayern-Verantwortlichen um Julian Nagelsmann (r.) in Mainz auf der Bank sahen einen desolaten Auftritt ihrer Mannschaft.
Die Bayern-Verantwortlichen um Julian Nagelsmann (r.) in Mainz auf der Bank sahen einen desolaten Auftritt ihrer Mannschaft. © IMAGO/Revierfoto

Mainz - Von den Spielern wollte sich keiner zur wenig meisterlichen 1:3-Niederlage beim FSV Mainz 05 äußern, immerhin stellte sich Trainer Julian Nagelsmann nach dem Spiel den Fragen der Journalisten. Erkennbar schlechter Laune sprach der 34-Jährige Klartext – bis auf einen Punkt. Dieser gehöre "nicht in die Medien". 

Nämlich die Antwort auf die Frage nach dem Grund für den blamablen Auftritt seiner Mannschaft: "Ich habe eine Erklärung, aber die gebe ich euch nicht", sagte er. Und auf erneute Nachfrage, was aktuell fehle: "Das sage ich intern, das sage ich der Mannschaft, aber nicht euch."

Nagelsmann spürt Not zur Veränderung beim FC Bayern

Allgemein gab der Meistertrainer aber zu: "Ich finde, dass wir immer eine gewisse Grundleidenschaft im Spiel benötigen. Die hatten wir heute nicht. Das ist zwar ein Stück weit menschlich, wenn du gerade Meister geworden bist. Aber trotzdem tragen wir immer noch das Bayern-Logo auf der Brust", und betonte: "Es sind zu viele Niederlagen in dieser Art."

Die fünfte Saison-Pleite in der Fußball-Bundesliga - so viele gab es zuletzt vor sieben Jahren - wurmte Nagelsmann mächtig. Eine Woche nach der erfolgreichen Titelverteidigung agierten seine Schützlinge lethargisch und teilweise lustlos. "Wenn es so wirkt, als ob wir irgendeinen Dienst abhalten müssen, ist der Punkt erreicht, wo wir etwas verändern müssen. Da sind wir gerade", sagte der 34-Jährige.

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Main 05 wie entfesselt, Bayern lethargisch

Jonathan Burkardt (18. Minute), Moussa Niakhaté (27.) und Leandro Barreiro (57.) trafen für die wie entfesselt aufspielenden Hausherren, die ihre Negativserie von fünf sieglosen Spielen spektakulär beendeten. "Es war eine sehr, sehr gute Leistung und ein verdienter Sieg", sagte Mainz-Trainer Bo Svensson. "Wir haben vieles richtig gut gemacht." Das 34. Saisontor von Robert Lewandowski (33.) war zu wenig für die auf vier Positionen veränderten Bayern, die gegen stürmische Mainzer nie zu ihrem Spiel fanden.

Robert Lewandowski
Robert Lewandowski © IMAGO/Revierfoto

Schon nach 100 Sekunden hätte Burkardt die 05er beinahe in Führung gebracht, doch sein Schuss aus spitzem Winkel sprang von der Lattenunterkante ins Feld zurück. Münchens Keeper Sven Ulreich, der überraschend Nationaltorwart Manuel Neuer ersetzte, wäre chancenlos gewesen. Kurz nachdem Alexander Hack aus Nahdistanz an Ulreich gescheitert war, überwand Burkardt den Bayern-Torwart mit einem Flachschuss dann aber doch zur umjubelten Mainzer Führung.

Außer Lewandowski nichts los in der Bayern-Offensive 

Und es kam noch schlimmer für die Bayern, bei denen Dayot Upamecano, Kingsley Coman und der erkrankte Thomas Müller fehlten. Nach einer Freistoß-Flanke von Aaron stand Niakhaté am langen Pfosten völlig frei und bugsierte den Ball zum 2:0 für die Rheinhessen über die Linie. Von den Münchnern war offensiv dagegen kaum etwas zu sehen.

Gegen die aggressiven Hausherren konnte sich der Rekordmeister nicht wie gewohnt in Szene setzen. So musste es wieder einmal Weltfußballer Lewandowski mit seiner individuellen Klasse richten. Der Stürmer erzielte mit einem gekonnten Drehschuss den Anschluss. Kurz zuvor hatte Eric-Maxim Choupo-Moting mit einem Kopfball nur den Außenpfosten getroffen.

Bayern-Niederlage hätte noch höher ausfallen können

Nagelsmann reagierte in der Pause auf die schwache Vorstellung seiner Mannschaft und brachte mit Wiederbeginn Leroy Sané und Jamal Musiala. Die Gäste agierten nun etwas zielstrebiger, wurden aber eiskalt ausgekontert. Barreiro stellte mit einem von Pavard unhaltbar abgefälschten Schuss den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Auch danach blieb Mainz das bessere Team. Burkardt und Karim Onisiwo mit einem Lattenschuss verpassten nur um Zentimeter den vierten Treffer.

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18 Kommentare
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  • Leo99 am 02.05.2022 00:06 Uhr / Bewertung:

    Nagelsmann mag zwar ausreichend geeignet sein, mit der Bayern-Mannschaft auch den 11.Meistertitel hintereinander zu holen, für einen internationalen Titel fehlt ihm jedoch (zumindest derzeit noch) die Kompetenz. Daher vermute ich, dass er im Mai 2023 trotz erneutem Meistertitel gehen muss.

  • wupe51 am 01.05.2022 11:20 Uhr / Bewertung:

    Die Bayern-Spieler haben gegen Mainz agiert wie Schlafwagenschaffner, wobei ich diesen mit meinem Vergleich nicht zu nahe treten möchte, denn im Schlafwagen ist bedächtiges, ruhiges und stilles Auftreten angesagt.
    Besonders auffällig war für mich die Lustlosigkeit, ja man könnte schon sagen das scheinbare Angewidertsein vom Spielenmüssen von Sanè. Ich dachte mir, was hat so ein Spieler auf dem Platz verloren?
    Damit sind wir beim eigentlichen Kern des Problems, so wie ich das sehe, nämlich der Personalpolitik. "Brazzo" hat mit den meisten Einkäufen ganz einfach daneben gelegen. Statt eigene Talente zu fördern, die jetzt bei anderen Vereinen glänzen, hat man Ladenhüter bzw. Bankdrücker (Sarr u. v. a.) und Motivationskiller (Sané) für viel Geld gekauft, Geld, das jetzt für notwendige Transfers offensichtlich fehlt.
    Aber als Außenstehender hat man natürlich leicht reden ...

  • BBk am 01.05.2022 11:14 Uhr / Bewertung:

    Kimmich der Teamzerstörer muss abtreten
    Lewandowski haben Sie vergrault

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