FC Bayern München: Sandro Wagner tritt aus der Nationalmannschaft zurück

München - Nach seiner Nicht-Nominierung für die Weltmeisterschaft tritt Bayern-Torjäger Sandro Wagner mit sofortiger Wirkung aus der Nationalmannschaft zurück. Dies sagte der 30-Jährige der "Bild"-Zeitung. "Für mich ist klar, dass ich mit meiner Art, immer offen, ehrlich und direkt Dinge anzusprechen, anscheinend nicht mit dem Trainerteam zusammenpasse."
Der Profi von Meister FC Bayern war von Bundestrainer Joachim Löw nicht in das 27 Spieler umfassende vorläufige Aufgebot für das Turnier vom 14. Juni bis 15. Juli in Russland berufen worden. Statt ihm wurden als Mittelstürmer Timo Werner (RB Leipzig), Mario Gomez (VfB Stuttgart) und Nils Petersen (SC Freiburg) nominiert.
Diese Bayern-Stars sind bei der WM in Russland dabei
Wagner absolvierte acht Spiele für die Nationalmannschaft und schoss fünf Tore. Er hatte sich große Hoffnungen gemacht, mit nach Russland zu reisen. Zur Halbserie war er von der TSG 1899 Hoffenheim zum FC Bayern gewechselt, um seine Chancen zu erhöhen. In der zurückliegenden Bundesliga-Saison schoss er zwölf Tore.
Petersen war mit 15 Toren zweitbester Torjäger hinter Torschützenkönig Robert Lewandowski. Der Olympia-Zweite von Rio 2016 hat bislang kein Länderspiel für die A-Auswahl bestritten.
Sandro Wagner: "Es gibt wichtigere Dinge im Leben"
Zu seiner Nicht-Nominierung sagte Wagner der "Bild": "Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich nicht enttäuscht bin. Die WM wäre eine tolle Sache gewesen." Er fügte an: "Ernst nehmen kann ich das natürlich nicht, aber wie ich schon oft gesagt habe, gibt es weitaus wichtigere Dinge im Leben außer Fußball." (Lesen Sie hier: Nach WM-Aus - Wagner weint im Training)
Wagner betonte zugleich: "Meinen Jungs wünsche ich nur das Beste in Russland und hoffe, dass sie als Weltmeister zurückkommen." Löw hatte zur Nicht-Nominierung Wagners und des Dortmunders Mario Götze gesagt: "Ich hoffe, dass er wiederkommt. Es tut mir für ihn persönlich leid. Das Gleiche gilt für Sandro Wagner. Da haben Kleinigkeiten entschieden."
Sammer versteht Wagners Nicht-Nominierung nicht
Gerader erst hatte der frühere Europameister und Ex-FCB-Sportvorstand Matthias Sammer überrascht über die Nicht-Nominierung von Wagner für die WM gezeigt. "Er hat auf dem Spielfeld für seine Mannschaft aufopferungsvoll gekämpft. Gleichzeitig ist er so etwas wie eine Art - positiv für ihn gemeint - 'Hass-Spieler' für die Gegner", sagte Sammer im Eurosport-Interview: "Solche Typen sterben aus."
Er sei ein Fan von Bayern-Stürmer Wagner, so Sammer: "Er hat eine Meinung und hatte ja seine Tore auch gemacht." Für außergewöhnliche Spieler wie Bayern-Keeper Manuel Neuer gebe es für Sammer auch außergewöhnliche Maßnahmen: "Jetzt werden die Tage für ihn oder gegen ihn sprechen." Deshalb sei die Einberufung eine logische wie schlüssige Maßnahme.
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