WM 2018 ohne Sandro Wagner: Ist das der Grund für Ausbootung des Bayern-Stars?

Die Fans des FC Bayern leiden mit: Sandro Wagner darf nicht zur Fußball-WM 2018 - und weint im Training. Bundestrainer Joachim Löw äußert sich verklausuliert zur Ausbootung des Stürmers. Und deutet doch einen möglichen Grund an.
Patrick Mayer |
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Nicht bei der WM 2018 dabei: Sandro Wagner vom FC Bayern.
imago/Moritz Müller Nicht bei der WM 2018 dabei: Sandro Wagner vom FC Bayern.

Die Fans des FC Bayern leiden mit: Sandro Wagner darf nicht zur Fußball-WM 2018 - und weint im Training. Bundestrainer Joachim Löw äußert sich verklausuliert zur Ausbootung des Stürmers. Und deutet doch einen möglichen Grund an.

München - Sandro Wagner war sich so sicher. Mitte April, als der Stürmer beim 5:1 gegen Gladbach in der Bundesliga für den FC Bayern einen Doppelpack erzielte.

"Ich habe heute, die letzten Tage, Wochen, Monate und Jahre meine Tore gemacht. Ich habe es verdient, mitzufahren, ich fahre auch mit - da bin ich mir sicher", sagte der Stoßstürmer damals mit Blick auf die Fußball-WM 2018 in Russland. Nun, einen Monat später, ist der 30-Jährige der große Verlierer der WM-Kader-Nominierung durch Bundestrainer Joachim Löw.

Joachim Löw lobt Sandro Wagner

"Er hat seine Spiele bei uns mit vollem Engagement absolviert und einen sehr guten Charakter. Am Ende entscheiden Kleinigkeiten", meinte Löw bei der Bekanntgabe des vorläufigen WM-Aufgebots zur WM 2018 schlicht. Und begründete die Wahl für Nils Petersen (SC Freiburg) statt Wagner damit, dass der Norddetusche im Dienste der Breisgauer "ein sehr guter Joker" sei. Löw weiter: "Es war eine Entscheidung für Gomez und Petersen, nicht gegen Sandro."

Doch, war Wagner nicht auch ein sehr guter und zuverlässiger Joker für die Bayern? Sicher: Die meisten seiner zwölf Tore insgesamt (vier für Hoffenheim) und der acht Treffer in der Rückrunde (für Bayern), machte er, wenn er von Beginn an spielte. Aber etwa am 20. Spieltag gegen Ex-Klub 1899 Hoffenheim schoss auch er sein Joker-Tor - in nur fünf Minuten Spielzeit.

Sandro Wagner weint im Training

Zudem traf der gebürtige Münchner im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Besiktas Istanbul (3:1) als Joker. Für Löw reichte seine Performance letztlich nicht, auch nicht, dass Wagner in acht Länderspielen fünf Mal "netzte", wie es auf Fußball-Neu-Deutsch heißt. Bei Wagner floßen nach der Bekanntgabe im Bayern-Training Tränen, wohl keinen Nationalspieler traf die Absage härter, weil unerwarteter.

Die Begründung von Löw? Öffentlich eher bescheiden! Dennoch sagte der 58-Jährige zwischen den Zeilen mehr, wenn auch verklausuliert. "Ein stimmiges Team zu berücksichtigen, ist elementar", meinte der Weltmeister-Coach. "Die Mannschaft muss auch außerhalb des Platzes funktionieren."

Sicher ist: Im Vergleich zu anderen DFB-Kickern ist Wagner extrem selbstbewusst, fast schon vorlaut. Und Löw mag vor allem Spieler, die sich zurückhalten, öffentlich keine Ansprüche formulieren. Typen wie Petersen. Und nicht Typen wie Wagner.

Sandro Wagner stellte Forderungen

"Joker – oder von Anfang an: Ich will auf jeden Fall in Madrid spielen", hatte der Sturmtank zum Beispiel nach dem verlorenen Hinspiel der Bayern im Champions-League-Halbfinale gesagt.

Weiteres Beispiel: Vor einem WM-Qualifikationsspiel sagte er im Interview mit der "F.A.Z", er habe die Hoffenheimer "zu einer besseren Mannschaft" gemacht. "Bevor ich da war, war da nicht dieser Erfolg. Das hat sich geändert, seit ich da bin."

"Ich bin in meinen Augen seit einiger Zeit mit Abstand der beste deutsche Stürmer", erklärte er der "Bild" noch in der Hinrunde. Vielleicht das Highlight: Einmal meinte er über kritische Fans im Internet: "Mich interessieren keine Leute, die im Internet anonym schreiben. Es ist unglaublich, wer alles seinen Senf dazugeben kann. Solche Leute sind für mich bemitleidenswert, weil sie sich offensichtlich allein daran ergötzen, andere schlechtzumachen."

Ist Sandro Wagner zu forsch für Joachim Löw?

Forsche Töne! Zu forsch für Löw? Nicht wenig deutet zumindest daraufhin, dass Wagners öffentlich taffen Ansagen ein Grund dafür sind, dass er nicht mit zur Fußball-WM 2018 darf. Weil Löw eines will: absolute Ruhe rund um das und im DFB-Team

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