FC Bayern München: Bundesliga wieder spannend machen? AZ zeigt fünf Szenarien

Selbst zwei frühe Hoffenheimer Tore können die Bayern in der Liga nicht stoppen. Wie soll das überhaupt gelingen? Die AZ macht Vorschläge: Von Playoffs und Drafts bis zum Aus der 50+1-Regel.
Patrick Strasser |
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Lang hielt die Hoffenheimer Hoffnung nicht. Hier feiern die Bayern Jérôme Boateng, der bereits in der 25. Minute für den Ausgleich sorgte.
Matthias Balk/dpa Lang hielt die Hoffenheimer Hoffnung nicht. Hier feiern die Bayern Jérôme Boateng, der bereits in der 25. Minute für den Ausgleich sorgte.

München - Wie frech! Die Hoffenheimer haben ihre Majestät den FC Bayern, den Souverän der Bundesliga, an diesem Wochenende kurz genervt, mit der 2:0-Führung nach elf Minuten sogar geschockt. Zwei so frühe Tore auf bayerischem Territorium waren zuletzt dem MSV Duisburg gelungen, im Januar 1977 war das. Das Spiel endete 2:2.

Diesen Samstag schlug das Imperium entschlossener zurück. Nach behäbigem Start und dank Hallo-Wach-Therapie durch die Gäste, den Mini-Angstgegner des Jahres 2017, trafen Robert Lewandowski, Jérôme Boateng, Kingsley Coman, Arturo Vidal und Sandro Wagner. Partie gedreht, 5:2 (hier geht's zum Spielbericht).

Sagenhafte 50 von 60 möglichen Punkten hat Bayern auf dem Konto, thront 16 Zähler vor dem Zweiten – ein wahrer Graben zwischen dem Primus und der Konkurrenz. Und das im Januar!

FC Bayern übermächtig - wird es die schnellste Meisterschaft jemals?

Die Meisterschaft, die sechste hintereinander, ist bereits im März möglich. Wird es auch die schnellste? 2014 packten es die Guardiola-Bayern am 27. Spieltag, als erster März-Meister der Historie. "Wir präsentieren uns als Mannschaft, arbeiten füreinander", erklärte Trainer Jupp Heynckes, "wir bügeln Fehler aus, der eine ist für den anderen da." Macht sieben Jupp-Erfolge in der Liga hintereinander, zwölf von 13 seit Amtsantritt im Oktober. Mit Bayern hat er insgesamt 150.

Die Bayern sind unumstößlich, wirken unabsteigbar von ihrem Thron. Ihre Dominanz erdrückt die Liga. Sie verstärken den Kader kontinuierlich, zuletzt mit Sandro Wagner, im Sommer dann mit Top-Talent Leon Goretzka vom FC Schalke. Es gibt hierzulande keine echten Gegner. Für die Lieferung der Meisterschale nach München kann die DFL einen Dauerauftrag einrichten. Der Titel im Abo, Spannung war einmal. Wird Bayern nun auf ewig Meister?

Doch was könnte die DFL tun, damit es wieder einen echten Zwei- oder Dreikampf um den Titel gibt, damit man das Produkt Bundesliga in der Auslandsvermarktung besser anpreisen und verkaufen kann? Selbst in Spielen wie gegen Hoffenheim schöpfen die Münchner nicht ihr ganzes Potenzial aus und gewinnen am Ende doch (recht locker). Laaaaang-weilig!

Playoffs einführen

Wie im Basketball oder Eishockey könnten die besten Acht nach Hin- und Rückrunde den Meister ausspielen, beginnend mit dem Viertelfinale (best of three). Der Vorteil: Ein echtes Finale und Spannung bis zum Schluss. Schalkes Sportvorstand Christian Heidel: "Man muss darüber irgendwann nachdenken, sollten die Bayern die nächsten 24 Jahre Meister werden." Tendenz: Eines Tages denkbar. Zumindest eine Meisterrunde der besten vier bis acht mit Hin- und Rückspiel wie etwa in der belgischen oder schottischen Liga.

Die 50+1-Regel abschaffen

Das am heißesten diskutierte Thema aktuell. Bisher dürfen Investoren die Stimmenmehrheit bei Kapitalgesellschaften, in die Fußballvereine ihre Profimannschaften ausgegliedert haben, nicht übernehmen. "Ich bin dafür, dass jeder Verein selbst entscheidet, ob er die Tür für fremdes Kapital aufmacht", sagt selbst Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, "wir sind die letzte der Top-5-Ligen in Europa, die sich diesen Luxus noch leistet." Tendenz: Die Regel wird gekippt. Auch damit die Bundesliga-Vereine im Europapokal konkurrenzfähiger sind.

Andere Verteilung der TV-Gelder

Unwahrscheinlich. Denn dank Bayern erwirtschaftet die Liga immer höhere Summen im Pay-TV und auf dem Free-TV-Markt. Da würden Hoeneß und Rummenigge nicht mitmachen.

Draft-System wie in US-Profiligen

In den USA dürfen die schwächsten Teams der Ligen, etwa im Basketball, die besten Nachwuchsspieler aus dem Schul- und Hochschulsport der Colleges verpflichten. Nicht realistisch. Dann hätte ein Joshua Kimmich vor zweieinhalb Jahren zum Hamburger SV wechseln MÜSSEN.

Gehaltsobergrenzen

Als "Salary Cap" (Gehaltsbeschränkung) bezeichnet man etwa in der NFL den Maximalbetrag, den eine Mannschaft in einer Saison für ihre Spielergehälter aufwenden darf. Auch eine Obergrenze für Ablösesummen scheint auf dem expandierenden Markt Fußball nicht umsetzbar.

Fazit: Bayern wird Meister. Und Meister. Und Meister. Außer man verpflichtet mal wieder einen Trainer à la Jürgen Klinsmann

Lesen Sie hier: "Das ist mir wurscht" - Wagner mit Jubel um jeden Preis

Coman gibt den Ribéry-Nachfolger, Vidal den Chef

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