FC Bayern München: Bernd Schuster kritisiert Carlo Ancelottis Spielsyste

Robert Lewandowski muss unter Carlo Ancelotti "wahre Wunder vollbringen, um ein Tor zu schießen", sagt Ex-Nationalspieler Bernd Schuster - und bemitleidet auch Thomas Müller. Das aktuelle Spielsystem des FC Bayern habe aber auch Gewinner.
München - Vor dem Achtelfinal-Hinspiel des FC Bayern in der Champions League gegen den FC Arsenal (Mittwoch, 20:45 Uhr, Sky/ZDF und im AZ-Liveticker) schlägt Ex-Nationalspieler Bernd Schuster Alarm - und setzt sich kritisch mit dem neuen System des deutschen Rekordmeisters unter Trainer Carlo Ancelotti auseinander.
Dabei sieht der Trainer - er spielte in Spanien für den FC Barcelona sowie für Real und Atlético Madrid - vor allem die Offensivakteure deutlich im Nachteil. Und er betrachtet dabei vergleichend das System unter Ancelottis Vorgänger.
"Sie haben die Dominanz, die ihnen Pep Guardiola drei Jahre lang gepredigt hat, so verinnerlicht, dass sie glauben, sie könnten jeden Gegner über außen und innen ausspielen. Aber das funktioniert unter Ancelotti so nicht mehr", sagt der 57-Jährige im Interview mit der Bild und nennt auch gleich die Gründe.
"Er lässt jeden Spieler eher sein eigenes Ding machen. Davon profitieren Eins-gegen-Eins-Spezialisten wie Robben, Ribéry und Costa - aber als Mannschaft tun sie sich schwer, Großchancen und Torgefahr zu generieren."
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So werde es für Robert Lewandowski - bis dato immerhin 15 Treffer in der Bundesliga, fünf Treffer in der Champions League - zunehmend schwerer, ein Tor zu erzielen. Lewandowski sei ein "Ancelotti-Opfer", denn unter Guardiola "wurden die Chancen für ihn perfekt herausgespielt. Jetzt muss er wahre Wunder vollbringen, um ein Tor zu schießen".
Das gelte in ähnlichem Maße auch für Thomas Müller - bis dato ein Tor in der Bundesliga, zwei Tore der Champions League. Müller sei ein Spielertyp, "der aus der Tiefe kommt und Räume braucht, um seine Geschwindigkeit und seinen Spielwitz einzubringen". Allerdings gebe es unter Ancelotti diese Laufwege kaum noch: "Er reibt sich auf."