Özil, Mustafi und Co.: The German Gunners
Der FC Arsenal setzt beim FC Bayern auf ein starkes deutsches Duo. Und Trainer Arséne Wenger wäre einst fast in München gelandet. "Wenn wir alles abrufen, können wir Bayern schlagen", sagt Nationalspieler Shkodran Mustafi.
München - Mesut Özil hätte einen ausgezeichneten Deutsch-Lehrer abgegeben, wenn er nicht so ein ausgezeichneter Fußballer geworden wäre. In einem Werbespot für Emirates, den Hauptsponsor des FC Arsenal, bringt Özil seinen Teamkollegen Alex Oxlade-Chamberlain (England) und Lucas Pérez (Spanien) ein paar deutsche Sprichwörter bei.
"Das Runde muss ins Eckige", sagt Özil seinen Arsenal-Kumpels etwa vor - und die wiederholen den Herberger-Spruch fast ohne Fehler. Das Trio und der Schweizer Granit Xhaka, der ebenfalls bei den Aufnahmen dabei ist, haben einen Riesenspaß.
Arsenal und deutscher Einfluss: Das passt einfach. Vor dem Champions-League-Duell beim FC Bayern am Mittwoch (20:45 Uhr, live Sky und ZDF sowie im AZ-Liveticker) erklärt die AZ, warum man von den "German Gunners" sprechen kann.
Der Trainer
Arsène Wenger, 67, in Straßburg geboren, spricht fließend Deutsch. Der Elsässer wurde schon mehrmals mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht, Mitte der Neunziger wäre er beinahe nach München gewechselt. "Franz Beckenbauer und ich fuhren nach Nizza und diskutierten mit ihm, und alles war klar", verriet Uli Hoeneß einst der Zeitung Sun: "Doch dann entschied er sich am Ende des Tages doch, nach Japan zu wechseln."
Seit 1996 ist Wenger nun Chefcoach beim FC Arsenal, aber nie stand er so heftig in der Kritik wie jetzt. Nach 13 Jahren ohne Meisterschaft wird bei Arsenal über einen neuen Trainer nachgedacht. Zwei der Kandidaten kommen - na klar - aus Deutschland: Thomas Tuchel (Borussia Dortmund) und Ralph Hasenhüttl (RB Leipzig).
Die deutschsprachigen Spieler
Im aktuellen Kader stehen drei German Gunners: Mesut Özil, Per Mertesacker und Shkodran Mustafi. Der Schweizer Granit Xhaka, der im Sommer aus Mönchengladbach kam, spricht ebenfalls Deutsch. Während Weltmeister Mertesacker, der von den Arsenal-Fans liebevoll mit dem Song "We have a big fucking German" besungen wird, nach einer Knieverletzung für die Bayern-Spiele ausfällt, werden Özil und Mustafi in der Startelf erwartet. Seiner Topform ist aktuell Innenverteidiger Mustafi näher. "Wenn wir abrufen, was wir können, dann können wir auch die Bayern schlagen", sagte er bei Sky.
Özil schwächelt im Jahr 2017 bislang. "Es wird Zeit, dass Mesut mal wieder ein Tor macht", sagt Wenger. Und: "Er braucht einen großen Moment, um sein Selbstvertrauen wiederzufinden." Seit mehr als zwei Monaten hat Özil, der mit einer Vertragsverlängerung zögert, keinen Treffer erzielt.
Die Ex-Stars
Jens Lehmann stand von 2003 bis 2008 und nochmal für knapp vier Monate im Jahr 2011 bei Arsenal im Tor, wurde Meister und Pokalsieger. Lukas Podolskis Engagement (2012 bis 2015) war weniger erfolgreich, ebenso das von Serge Gnabry, der in fünf Jahren nie den Durchbruch schaffte. Auch Stefan Malz und Thomas Eisfeld spielten einst für Arsenal.