FC Bayern München: Arturo Vidal nimmt den Kampf auf

Arturo Vidal trumpft unter Jupp Heynckes wieder auf, er spielt um einen neuen Vertrag – und den Sieg in der Champions League. "Das ist mein Traum", sagt der chilenische Nationalspieler.
von  Maximilian Koch
Bayern-Profi Arturo Vidal bejubelt sein Kopfballtor zum 4:2 gegen Hoffenheim.
Bayern-Profi Arturo Vidal bejubelt sein Kopfballtor zum 4:2 gegen Hoffenheim. © sampics/Augenklick

München - Wer der bissigste Spieler im Kader des FC Bayern ist? Darüber gibt es keinen Zweifel.

Arturo Vidal, sonst als Krieger mit Irokesen-Frisur bekannt, präsentierte am Samstag beim 5:2-Sieg gegen Hoffenheim sein neues Tattoo: Ein ziemlich gefräßig dreinschauendes Raubtier ziert nun den linken Oberschenkel des Chilenen, dazu hat Vidal eine Krone ausgewählt, die der Löwe (oder Tiger?) auf dem Kopf trägt.

Plus seine Nummer 23 und den Slogan: "The King". Mehr Selbstvertrauen geht kaum. Und mehr Angriffsmodus auch nicht.

Vidal hat offenbar erkannt, dass er um seine Zukunft bei den Bayern kämpfen muss. Spätestens seit Bekanntgabe der Verpflichtung von Leon Goretzka dürfte ihm das klar sein. Der deutsche Nationalspieler (22) wird ab Sommer das Bayern-Mittelfeld verstärken, Vidals Vertrag läuft 2019 aus.

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"Ich bleibe bis zum Sommer. Dann werden wir sehen, was passiert", sagte der 30-Jährige zuletzt. Vidals Leistungen in den vergangenen Wochen zeigen, dass er seinen Platz bei Bayern mit aller Kraft verteidigen will. Gegen Hoffenheim war er laufstärkster Bayern-Spieler, der aggressivste sowieso. Und er köpfte mit dem 4:2 schon sein sechstes Saisontor in der Liga. Nur Robert Lewandowski (18 Tore) ist teamintern besser.

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"Es war ein fast perfekter Tag, ich bin glücklich über mein Tor und den Sieg gegen einen schwierigen Gegner", sagte Vidal, der im Ranking der defensiven Mittelfeldspieler aktuell klar vor den Neuzugängen Sebastian Rudy und Corentin Tolisso liegt. Vidal und Javi Martínez – das dürfte Bayerns Bollwerk beim Kampf ums Triple sein.

"Er ist ein überragender Spieler, der eine riesige Erfahrung im internationalen Fußball hat und immer auf den Punkt da ist", sagt Jupp Heynckes über Vidal. Der Bayern-Coach trainierte den Chilenen bereits zu Leverkusener Zeiten – und er ist nun wohl der Schlüssel, dass Vidal wieder auf Topniveau spielt. Anders als unter Vorgänger Carlo Ancelotti. Er habe seinem Star "klipp und klar gesagt: Wenn er sich nicht wieder in Form bringt, gibt es andere Spieler, die den Vortritt haben", verriet Heynckes.


Neues Tattoo: Bayerns Arturo Vidal, "The King". Foto: dpa

Seitdem wirkt Vidal von Woche zu Woche fitter und motivierter. "Er hat große Klasse und ist ein fundamentaler Bestandteil der Mannschaft", schwärmt Heynckes.

Was Vidal vor allem antreibt, ist der Titel in der Champions League, der ihm noch fehlt. "Das ist mein Traum", sagt er.

In der vergangenen Saison avancierte Vidal zur tragischen Figur, als er im Viertelfinale gegen Real Madrid einen Elfmeter verschoss (im Hinspiel) und vom Platz flog (im Rückspiel). "Das sind die Spiele, auf die man sich am meisten freut. In den letzten Jahren hat uns das Glück gefehlt", sagt Vidal.

Nun der neue Angriff, der wohl letzte Kampf des Kriegers um die Krone in der Königsklasse – und eine Zukunft bei Bayern. Stefan Effenberg, der bei Gladbach einst mit Tigerkopf-Frisur auffiel, holte den Titel mit Bayern 2001. Jetzt ist Vidal dran!

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