FC Bayern München: Ancelotti: "Die Spieler müssen sich an mich gewöhnen"

Interview mit ESPN: Bayerns Trainer Carlo Ancelotti über Vorgänger Guardiola, sein Spielsystem, Müller und Ronaldo.
Wo die Unterschiede zwischen den Philosophien von Ex-Trainer Pep Guardiola und dem aktuellen Coach Carlo Ancelotti beim FC Bayern liegen? Genau dazu äußerte sich Ancelotti nun im Interview mit „ESPN“. Worüber der Italiener sonst noch sprach: Ancelotti über...
Guardiolas Angriffspressing: Es ist eine tolle Art zu verteidigen, aber nichts, was man 90 Minuten durchziehen kann. Für mich ist es nur lohnenswert, wenn du in der richtigen Position dafür bist, sonst bist du hinten zu offen und deine Verteidiger sind falsch positioniert.
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Guardiolas Start bei Manchester City: Welche Probleme er auch haben mag, ich denke, sie rühren daher, dass er mit diesen Leuten noch nie gearbeitet hat, dass sie sich erst an seine Art gewöhnen müssen. Das ist dasselbe für mich hier bei Bayern. Die Spieler müssen sich an mich gewöhnen und das kommt uns manchmal noch teuer zu stehen. Wenn ich dran denke, was für Tore wir nach Kontern kassiert haben… Das kann einen verrückt machen.
Unterschiede zu Guardiolas Philosophie: Guardiola gibt seinen Spielern im Angriffsdrittel viele Freiheiten, das ist etwas, was ich ebenso versuche. Wobei ich ein bisschen anders denke, ist, wenn wir nicht in Ballbesitz sind oder im Spielaufbau. Die große Änderung ist, dass wir stoßweise mehr pressen und versuchen, direkter zu spielen, vertikaler. Es dauert ein bisschen, aber die Reaktion der Spieler ist ermutigend.
Thomas Müller: Er ist ein atypischer Angreifer, weil er total unorthodoxe Fähigkeiten hat. Er liest das Spiel und hat die Fähigkeit, den richtigen Raum im richtigen Zeitpunkt einzunehmen. Wenn ein Trainer merkt, dass ein junger Spieler diese Art Spielintelligenz hat, stellt er ihn normalerweise in die Abwehrreihe oder ins Mittelfeld, weil dort das taktische Verständnis eine größere Rolle spielt. Ich weiß, es ist ein Klischee, aber Müller kann überall spielen.
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Cristiano Ronaldo: Bei Spielern wie Xabi Alonso oder etwa Pepe sind Hunger und Leidenschaft da. Sie sind niemals zufrieden, wollen immer mehr. Cristiano Ronaldo ist das ultimative Beispiel dafür. Sein Bauch ist nie voll genug. Er ist höchstprofessionell und arbeitet so hart wie kein anderer, achtet auf jedes Detail, von der Erholung bis zum Essen. Die Spieler sind heutzutage alle professionell, aber er hebt das Ganze auf ein neues Level.