FC Bayern: Müller frotzelt über Musiala – "Manchmal kommt da was Wildes dabei raus"
München - Ein Schützenfest war es nicht, das der FC Bayern im ersten Heimspiel der Saison gegen den VfL Wolfsburg auf den Platz in der Allianz Arena zauberte. Im Kontrast zu den beiden spektakulären Siegen in Leipzig (5:3) und Frankfurt (6:1) wirkte die Partie gegen die Wölfe beinahe wie Dienst nach Vorschrift. Zu einem 2:0-Sieg hat es dennoch gereicht.
FC Bayern: Supertalent Jamal Musiala überragt auch gegen Wolfsburg
Wobei, ein Mann sorgte dann doch wieder für jede Menge Spektakel im Bayern-Spiel: Jamal Musiala. Der 19-Jährige befindet sich aktuell in herausragender Verfassung und wird von Fans, Verantwortlichen und Experten mit Lob überhäuft. Auch am Sonntag zeigte der junge Mittelfeldspieler erneut eine extrem starke Leistung und sorgte mit seinen Finten und Dribblings immer wieder für Raunen auf den Rängen.
Musiala war es auch, der die Bayern nach einer zähen Anfangsphase nach einer überragenden Einzelleistung mit einem satten Distanzschuss in Führung brachte und damit den Bann für die Münchner brach. Zur Belohnung gab es im Anschluss noch ein Lob von höchster Stelle.
Kahn und Salihamidzic schwärmen nach der nächsten Musiala-Gala
"Ich habe Jamal gerade in der Kabine noch getroffen und gesagt, dass da mehr kommen muss", witzelte Vorstandsboss Oliver Kahn nach der Partie, wurde kurz darauf aber wieder ernst. "Nein, er ist super in die Saison gestartet. Was er spielt, ist schon im Moment outstanding, außergewöhnlich."
"Sein Tor war überragend, das sieht man auch nicht allzu häufig. Dann im Kopf noch die Ruhe zu haben um eine hundertstel Sekunde zu überlegen, in welche Ecke er schießt, das macht ihn im Moment schon sehr stark", schwärmte Kahn weiter.
Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist vom 19-Jährigen begeistert: "Er ist wirklich ein super Junge, trainiert sehr gut und ist sehr professionell. Er hat auch keine anderen Sachen im Kopf und lebt für den Fußball. Bei ihm habe ich überhaupt keine Sorgen, dass er abhebt."
Musiala: "So einen Start habe ich mir vorgenommen"
Musiala selbst, der in den bisherigen drei Pflichtspielen bereits auf fünf Torbeteiligungen (vier Tore, eine Vorlage) kommt, gibt sich indes bescheiden. "Ich versuche alles zu geben, aber es gibt immer Sachen, die man verbessern kann", sagte Musiala nach seiner erneuten Gala-Vorstellung – diesmal vor eigenem Publikum. Seine Aussage macht auch deutlich, was Trainer Julian Nagelsmann so am 19-Jährigen schätzt: "Jamal ist ein extrem demütiger Spieler, der immer lernen will."
Für Musiala ist es ein Saisoneinstand nach Maß: "So einen Start habe ich mir vorgenommen, dass ich alles gebe, mehr Tore und mehr Effizienz in mein Spiel bringe", sagte der Youngster. Das neue Spielsystem kommt dem feinen Techniker zugute. "Wir sind vorne richtig flexibel, wir rotieren, haben viele Ballkontakte und Läufe in die Tiefe. Das macht Spaß!", fasste Musiala zusammen.
"Wenn er die Performance bestätigt, wird er noch ein paar Tore schießen", sagte Nagelsmann nach dem Spiel. Die nächste Möglichkeit dazu dürfte Musiala bereits am kommenden Sonntag haben, wenn es auswärts gegen Bochum geht – denn seinen Startelf-Platz dürfte der 19-Jährige aufgrund seiner Leistungen derzeit sicher haben.
Teamkollege Thomas Müller wollte derweil nicht in die Lobeshymnen einstimmen, wenn auch nur im Scherz. Der Routinier ließ es sich nach dem Spiel im Interview bei DAZN nicht nehmen, in typischer Müller-Manier über den Jungspund zu frotzeln. "Heute hat ja sogar mal das Passspiel gestimmt, was Timing und Technik angeht. Manchmal kommt da ja schon auch was Wildes dabei raus", scherzte der 32-Jährige. Wie viel Ernst in der Aussage steckte, ließ Müller an diesem Abend offen.