Einzelkritik: Magic-Musiala weiter in Gala-Form, Sané mit starkem Joker-Einsatz
München - Pflichterfolg im ersten Heimspiel der Saison für den FC Bayern. Nach dem furiosen Auftakt mit 6:1 bei Eintracht Frankfurt war das 2:0 des Meisters gegen den VfL Wolfsburg mit dem ehemaligen Bayern-Trainer Niko Kovac eher aus der Kategorie Arbeitssieg, bedeutete die Fortsetzung der Tabellenführung.
Für die spielerischen Glanzmomente sorgte wieder einmal Jamal Musiala, der aus 17 Metern per Rechtsschuss zum 1:0 traf. Das 2:0 machte Thomas Müller, der listig abfälschte. Viel Pech hatte bei seinem Heimdebüt Neuzugang Sadio Mané, dem zwei Treffer durch den VAR wegen Abseits aberkannt wurden.

So hat der AZ-Reporter die Leistung der Bayern gesehen:
MANUEL NEUER – NOTE 3: Der Nationaltorhüter wie so oft im Ausflugs-Modus. Klärte einmal bei einem drohenden Konter kurz jenseits der Mittellinie. Als Kapitän im knallroten Textmarker-Outfit stets zur Stelle, wenn es brenzlig wurde. Wollte im dritten Pflichtspiel der Saison unbedingt wieder einmal zu null halten – gelungen.
BENJAMIN PAVARD – NOTE 2: Torgefährlich wie nie, der Rechtsverteidiger der Viererkette. Nach zwei Toren in den ersten beiden Pflichtspielen setzte er gegen Wolfsburg einen Kopfball auf die Latte (13.), feuerte einen Distanzschuss ab. In der Rückwärtsbewegung anfangs mit einigen Ballverlusten, steigerte sich, wurde später sicherer und mutiger.
DAYOT UPAMECANO – NOTE 3: Der Innenverteidiger erhält weiter den Vorzug vor 67-Millionen-Euro-Neuzugang de Ligt. Löste seine Abwehraufgaben gegen Nationalspieler Lukas Nmecha und Max Kruse (ab der zweiten Hälfte) solide, traf im gegnerischen Strafraum zum 3:0 (58.), war jedoch klar im Abseits.
LUCAS HERNÁNDEZ – NOTE 3: Der linke Innenverteidiger legte den durchbrechenden Wimmer noch vor dem Strafraum, sah Gelb (15.). Der dritte Franzose der Viererkette verkörpert stets die Abteilung Rustikales im Spiel der Bayern, musste einen Tritt (hohes Bein) von Svanberg einstecken.
Sabitzer überzeugt: Braucht Bayern wirklich noch Laimer?
ALPHONSO DAVIES – NOTE 2: Der kanadische Turbo-Sprinter mit Coolness und viel Glück, als er einen Wimmer-Kopfball an den Außenpfosten klärte. Hatte seine linke Abwehrseite so gut im Griff, dass er offensiv meist zentral in die Mitte zog. Als er mal über links durchbrach mit feinem Rückpass auf Kimmich vor dem 2:0.
JOSHUA KIMMICH – NOTE 2: Nun dritter Kapitän hinter Neuer und Müller. Der erste Standard-Schütze des Meisters versuchte sich mit Weitschüssen, der aus der Drehung mit links geriet zur Vorlage für Müllers 2:0. Einen Hinterhaltsschuss aus 22 Metern parierte VfL-Torwart Casteels gut (5.).
MARCEL SABITZER – NOTE 2: Der Mittelfeldspieler hat sich festgespielt, Neuzugang Gravenberch muss auf seine Chance warten. Agierte mit Überblick und souveränem Passspiel, eroberte und verteilte die Bälle geschickt. Brauchen die Bayern wirklich Leipzigs Konrad Laimer? Noch dazu für rund 30 Millionen Euro Ablöse?
JAMAL MUSIALA – NOTE 1: Drei Treffer in den ersten beiden Pflichtspielen. Legte gegen Wolfsburg einen nach. Traf mit einem satten 17-Meter-Schuss ins lange Eck nachdem er zuvor den Ball mit viel Geschick und etwas Glück behauptet hatte – das 1:0 (33.). Kaum vom Ball zu trennen, brillante Technik und Übersicht. Erster Bayern-Spieler der Historie mit 14 Ligatoren vor dem 20. Geburtstag. Erhielt bei der Auswechslung Ovationen der Fans.

THOMAS MÜLLER – NOTE 2: Wuselig, laufstark, umtriebig und listig. Stellte seinen Schlappen in Kimmichs Linksschuss, veränderte die Flugrichtung des Balls – das 2:0. Sein erster Saisontreffer. Überholte mit seinem 417. Bundesliga-Einsatz für die Bayern den legendären Hans-Georg "Katsche" Schwarzenbeck – vor Müller liegt im Feldspieler-Ranking nur noch der legendäre Gerd Müller (427 Ligapartien). Außerdem die Torhüter Oliver Kahn (ebenfalls 427) und Sepp Maier (473).
Gnabry bleibt blass – zur Halbzeit ausgewechselt
SERGE GNABRY – NOTE 4: Ihm liegt das neue 4-2-2-2-System, in dem er als zweite Spitze neben Mané viel zentraler agieren kann als früher. Gute Ablage auf Mané, doch der stand bei seinem Treffer knapp im Abseits. Ansonsten geblockte Schüsse, ohne rechtes Zielwasser. Schwächer als zuletzt, blieb zur Pause in der Kabine.
SADIO MANÉ – NOTE 3: Heimdebüt mit viel Pech für den neuen Stürmer-Star. Drittes Pflichtspiel, blieb diesmal jedoch ohne – anerkanntes - Tor. Afrikas Fußballer des Jahres erzielte zwei Tore, jeweils aberkannt durch den VAR wegen Abseits (19. und 72). Sehr bemüht, meinte es allerdings einige Male zu gut im Dribbling. Mit viel Applaus raus (80.).

LEROY SANÉ – NOTE 2: Nach zwei Kurzeinsätzen in Frankfurt und Leipzig durfte der Offensivspieler wegen starker Trainingsleistungen diesmal ab der zweiten Hälfte ran. Agierte neben Müller als Zehner. Sprintfreudig und aggressiv gegen den Ball. Einen abgefälschten Schuss holte VfL-Keeper Casteels aus dem Winkel.
MATHYS TEL – OHNE NOTE: Das Teenager-Talent (17) aus Rennes kam ab der 80. Minute zu seinem Heimdebüt, agierte wie der für ihn ausgewechselte Mané als Sturmspitze. Rannte viel an, zeigte einen mutigen Weitschuss (90.).
RYAN GRAVENBERCH – OHNE NOTE: Der zentrale Mittelfeldspieler (20) kam von Ajax Amsterdam, durfte sich seinem neuen Publikum auch noch kurz präsentieren. Ab der 83. eingewechselt für Musiala, agierte als Achter. Solide.
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