FC-Bayern-Legende Jean-Marie Pfaff: "Mathys Tel hat nicht mehr diese Unbekümmertheit"
München - Das Titelrennen in der Bundesliga spitzt sich zu. Tabellenführer Bayer Leverkusen hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den FC Bayern. Mit einem Sieg im direkten Duell am 10. Februar in Leverkusen könnten die Münchner an der Werkself vorbeiziehen und sich selbst an die Tabellenspitze setzen.
Andererseits würde die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso mit einem Sieg den Vorsprung an der Tabellenspitze wieder ausbauen. Die Meisterschaft entscheidet sich aber nicht in diesem Spiel. Man kann von einem Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Saisonende ausgehen. Und dann stellt sich die Frage, wie schwer beim FC Bayern der Ausfall von Kingsley Coman wiegt. Der Franzose hat sich beim Spiel in Augsburg einen Innenbandriss im Knie zugezogen und fällt mehrere Monate aus. Wer kann den Flügelflitzer nun in der entscheidenden Phase der Saison ersetzen?
FC Bayern: In der Offensive muss Thomas Tuchel Lösungen finden
Da wäre natürlich zum einen der Ur-Bayer Thomas Müller, der in den vergangenen Wochen mehr und mehr zum Bankdrücker bei den Bayern geworden ist. Müller ist aber auch schon in einem gesetzten Fußballeralter und bei Thomas Tuchel nicht unbedingt erste Wahl für einen Einsatz in der Startelf. Zudem hat er eine ganz andere Art, sein Spiel zu spielen, als Coman, der über die Außen mit großem Tempo nach vorne stößt. Kann Mathys Tel diese Rolle übernehmen? Comans Landsmann hat in letzter Zeit nicht mehr mit der Unbekümmertheit gespielt, die ihn noch vor einigen Monaten auszeichnete.
Aus meiner Sicht wäre Serge Gnabry eine sehr gute Option, aber der Nationalspieler kommt frühestens in ein paar Wochen aus seiner Verletzung zurück und man muss abwarten, wie schnell er dann wieder zur Bestform findet. Auch Alphonso Davies kann über die linke Seite mit seinem Tempo für einigen Wirbel sorgen, aber ähnlich wie Tel steckt der Kanadier aktuell in einem kleinen Formtief.
Der vorgezogene Wechsel von Bryan Zaragoza war die richtige Entscheidung
Da macht es Sinn, dass der FC Bayern nun bereits schon im Winter den Transfer von Bryan Zaragoza fixiert hat. Der 22-Jährige, der im Oktober sein Debüt in der spanischen Nationalmannschaft feierte, kommt vom FC Granada nach München.
Ursprünglich sollte der Außenstürmer erst im Sommer nach München wechseln, aber angesichts der aktuell angespannten Personalsituation ist der vorzeitige Transfer zu begrüßen und bietet somit eine weitere Option auf den Außenpositionen im Angriff. Ich bin gespannt, für welche Variante sich Trainer Thomas Tuchel am Ende entscheiden wird.
Euer Jean-Marie