FC Bayern: Wird Davies zum Schlüssel im Musiala-Poker?
München – Wie geht es denn nun weiter mit Alphonso Davies? Der Kanadier ist einer von insgesamt sieben Spielern, deren Verträge beim FC Bayern im kommenden Sommer auslaufen. In knapp zweieinhalb Monaten, ab dem 1. Januar, darf er offiziell und ohne Einverständnis der Münchner mit anderen Klubs verhandeln. Neigt sich die Zeit des pfeilschnellen Flügelspielers, der Anfang 2019 aus Vancouver verpflichtet wurde, tatsächlich dem Ende zu?
Zwischenzeitlich deutete vieles auf einen Abschied hin. Grund sind die hohen Gehaltsforderungen des 23-Jährigen, der im Falle einer Verlängerung ein jährliches Salär von 16 Millionen Euro plus Bonuszahlungen sowie eine Unterschriftsprämie in Höhe von 15 Millionen Euro für sich und seinen Berater gefordert haben soll.
Zu viel für die Verantwortlichen der Münchner, die die in den vergangenen Jahren aus der Balance geratene Gehaltsstruktur austarieren wollen. Zumal Davies seit der Triple-Saison 2020 in seiner Entwicklung stagniert.
Davies schwärmt von Kompany: "Ein brillanter Kerl"
In der aktuellen Saison zeigt sich der Kanadier aber wieder deutlich verbessert. Unter Vincent Kompany ist er auf der Linksverteidigerposition gesetzt und zeigt endlich wieder die lange vermisste Spielfreude.
Für das System des Belgiers ist Davies aufgrund seiner Antrittsstärke unter anderem im Gegenpressing ein wichtiger Faktor, auch bei schnellen gegnerischen Kontern kann er seine enorme Schnelligkeit in der Rückwärtsbewegung einbringen. Aktuell ist der 23-Jährige für die Bayern so wichtig, wie schon lange nicht mehr.
Auch Davies selbst scheint sich unter Neu-Trainer Kompany wieder richtig wohlzufühlen bei den Bayern. "Er ist ein brillanter Kerl. Die Art und Weise, wie wir spielen, ist sehr intensiv", schwärmte der Kanadier zuletzt in einem Interview mit "The Athletic" von seinem Vorgesetzten.
Auch die Arbeit auf dem Trainingsplatz gefällt Davies gut, wie er weiter ausführt. "Jedes Training ist ein Kampf um den Stammplatz. Nichts ist garantiert", lobt der Kanadier das Niveau in den Einheiten.
Im zwischenmenschlichen Bereich sei Kompany seinen Spielern gegenüber "höflich, aber bestimmt". Positive Worte, die nicht unbedingt darauf hindeuten, dass Davies weiterhin den deutschen Rekordmeister im Sommer zwingend verlassen möchte.
Wird Davies zum Argument im Musiala-Poker?
Dennoch ist die Zukunftsfrage weiter ungeklärt, eine Tendenz zeichnet sich bislang noch nicht ab. Die Bayern währen durchaus bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, sofern der Spieler von seinen bisherigen Forderungen abweicht.
"Die Tür ist sicher nicht zu", sagte Sportdirektor Christoph Freund über den Poker mit dem Kanadier, der als potenziell ablösefreier Spieler im kommenden Sommer bereits namhafte Interessenten auf sich gezogen hat. Real Madrid ist bereits seit längerem an ihm dran, laut "Sky" würde ihn auch Manchester United gerne verpflichten.
Für die Bayern wäre ein Abgang des Linksverteidigers nicht nur aus sportlicher Sicht bitter. Davies ist einer der besten Spezl von Mega-Talent Jamal Musiala, dessen Vertrag 2026 ausläuft und unbedingt verlängert werden soll.
Um den Nationalspieler von einer Unterschrift unter einen neuen Vertrag zu überzeugen, braucht es neben einer Gehaltsanpassung weitere gewichtige Argumente. Die Aussicht darauf, auch in den kommenden Jahren mit seinem Kumpel zusammenzuspielen, wäre eines davon.
Davies wird ein Marketing-Zugpferd bei der WM 2026
Auch mit Blick auf die Internationalisierungsstrategie wäre eine Davies-Verlängerung wichtig für den Verein. 2026 findet die Weltmeisterschaft in den USA, Mexiko und Kanada statt und dürfte den Stellenwert des Fußballs in Nordamerika auf ein neues Level heben. Eines der wichtigsten Zugpferde auf dem dortigen Markt: Alphonso Davies.
Ob der Flügelflitzer an dem Turnier als Spieler des FC Bayern teilnimmt, ist Stand heute völlig offen.