FC Bayern im Matchday-Modus: In der Königsklasse fahren die Münchner Rekorde ein
München - Rekorde, Rekorde, Rekorde - sie sammeln sie seit 2020 ein beim FC Bayern wie Schwammerl im Spätsommer.
Mit dem 4:1 bei Lazio Rom blieb der Henkelpott-Titelverteidiger auf Europas größter Bühne zum 17. Mal (!) in Folge auswärts ungeschlagen bei 13 Siegen und vier Remis - natürlich neuer Königsklassen-Rekord! Insgesamt haben die Münchner 17 ihrer letzten 18 Champions-League-Partien gewonnen, lediglich im Dezember gab es ein - für Bayerns damalige C-Elf mit vielen Teenagern tabellarisch unbedeutendes - 1:1 bei Atlético Madrid.
FC Bayern könnte den Vereinsrekord einstellen
Wer zweifelt daran, dass das Viertelfinal-Ticket trotz des Rückspiels gegen die Laziali am 17. März quasi schon gebucht ist? In der Allianz Arena könnte das Team von Hansi Flick den Vereinsrekord von 19 Spielen hintereinander ohne Niederlage in der Champions League einstellen (zuvor 2001 bis 2002). Schöne Aussichten.
Und das alles, weil die Bayern diesmal ihren inneren Wecker auf Anpfiff gestellt hatten - zur ersten, nicht erst zur zweiten Halbzeit wie zuletzt in der Bundesliga, als man gegen Bielefeld (3:3) und in Frankfurt (1:2) nach 45 Minuten jeweils 0:2 zurücklag.
Bayern-Coach Hansi Flick: "Wir haben unsere Chancen gut ausgenutzt"
"Die Champions League ist für uns etwas Besonderes. Nach den beiden Spielen gegen Bielefeld und Frankfurt hat man gemerkt, dass die Mannschaft den Willen hatte, von Anfang an für klare Verhältnisse zu sorgen", berichtete Trainer Hansi Flick und erklärte den Matchplan: "Wir wollten den Gegner früh unter Druck setzen und versuchen, dass sie möglichst Fehler machen. Wir haben unsere Chancen gut ausgenutzt und verdient in der Höhe gewonnen."
Klingt einfach, war auch so. Mit Hilfe der selbstzerstörerischen Patzer der Gastgeber (inklusive eines Eigentores) und der nötigen mentalen Vorarbeit der Bayern-Profis selbst. Leroy Sané, Torschütze zum 3:0, meinte, die Spieler hätten sich selbst beweisen wollen, "dass wir von der ersten Minute da sein können". Waren sie auch.
"Natürlich haben die Führungsspieler in der Kabine thematisiert, dass wir von Beginn an da sein müssen. Dann haben wir es auf dem Platz gleich in die richtigen Bahnen gelenkt. Wir haben es wieder geschafft, uns in den Matchday-Modus zu versetzen. Wir waren von Anfang an aggressiv, hatten einen guten Zugriff", erklärte Leon Goretzka bei Sky.
Der Matchday-Modus und die enorme Fokussierung - das hatte die Bayern beim Finalturnier im August in Lissabon titelreif gemacht.
Goretzka nach Corona-Infektion wieder auf dem Platz: "Ich habe mich ziemlich verausgabt"
Nach seinem 45-Minuten-Comeback in Frankfurt hatte Goretzka diesmal von Beginn an spielen dürfen. Vier Wochen nach seiner Corona-Infektion fehlte dem 26-Jährigen noch etwas Power, wieder Mittelfeldspieler selbst zugab: "Ich habe mich schon ziemlich verausgabt, muss ich sagen. Es ist nicht mehr die Corona-Erkrankung, die in meinen Knochen steckt, eher die zwei Wochen Trainingspause. Aber klar: Wenn es um alles gegangen wäre oder das Spiel auf des Messers Schneide gestanden hätte, hätte ich mich auch weiter durchgequält. Aber wir müssen auch gucken, dass ich in den kommenden Wochen da bin. Das war der nächste Schritt, dass ich dann am Wochenende über 90 Minuten gehen kann." Im Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr, live bei Sky und im AZ-Liveticker) gegen den 1. FC Köln.

Bei seiner Auswechslung nach 63 Minuten deutete er auf seinen linken Arm, der jedoch nicht der Grund für die Herausnahme war. "Der Ellbogen ist etwas durchgestreckt worden", sagte Flick, "Leon hat am Anfang Schmerzen gehabt. Es wurde dann mit der Zeit etwas besser. Mal sehen, wie schlimm das jetzt ist." Wohl nicht so schlimm, dass sein Einsatz gegen Köln gefährdet wäre.
Dann wird Goretzka wieder an der Seite von Sechser Joshua Kimmich spielen, der in Rom seinen 38. Sieg im 50. Champions-League-Spiel feierte. Ein neuer Rekord - zuvor gehalten von Thomas Müller und Real Madrids Casemiro (je 36 Siege).
Schnell, schneller, Kimmich.