FC Bayern: Hoeneß kritisiert Nagelsmann-Aus – "So etwas geht einfach nicht"

Die Trennung von der bisherigen sportlichen Führung des FC Bayern war aus Sicht von Uli Hoeneß nicht stillos. Der langjährige Bayern-Macher nennt einige Dinge, die im missfallen haben.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
6  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ehrenpräsident des FC Bayern: Uli Hoeneß
Ehrenpräsident des FC Bayern: Uli Hoeneß © imago/Michael Weber

München - Die Trennung von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic noch vor dem entscheidenden Bundesligaspiel beim 1. FC Köln war aus Sicht von Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß ohne Alternative und nicht stillos.

"Es wäre nicht fair gewesen, so wichtige Entscheidungen mit den Betroffenen erst 24 Stunden vor der Aufsichtsratssitzung zu besprechen", sagte Hoeneß in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" (Wochenend-Ausgabe).

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Hoeneß: "Wollten, dass es Oliver und Hasan direkt von uns erfahren"

Der Aufsichtsrat tagte erst am vergangenen Dienstag, drei Tage nach dem 2:1 in Köln, das den Münchnern doch noch den elften deutschen Meistertitel in Serie vor Borussia Dortmund beschert hatte.

"Wir wollten, dass es Oliver und Hasan direkt von uns erfahren, wir wollten das Thema von der Mannschaft vor dem Spiel in Köln fernhalten und wir wollten nach der Bekanntgabe in der Kabine auch umgehend die Öffentlichkeit informieren", erläuterte Hoeneß. Die Entscheidung sei letztlich nicht vom sportlichen Abschneiden abhängig gemacht worden. "Dafür war die Gesamtentwicklung einfach zu unbefriedigend", erklärte der 71-Jährige. Beim Gespräch mit Kahn sei es vorübergehend laut geworden.

Lesen Sie auch

Hoeneß: Nagelsmann-Aus? Niemand wurde in die Entscheidung involviert

Hoeneß äußerte in dem Interview, dass er den Zeitpunkt der Trennung von Trainer Julian Nagelsmann zehn Tage vor dem Bundesliga-Gipfel gegen Dortmund für falsch gehalten habe. Niemand sei in die Entscheidung involviert gewesen.

"Auch Herbert Hainer wurde als Aufsichtsratsvorsitzender viel zu spät informiert. Und so etwas geht einfach nicht. Am Mittwoch vor der endgültigen Trennung stand Hasan bei mir vor der Tür und hat gesagt: Wir wollen das machen, und eigentlich haben wir das auch schon entschieden", erklärte Bayerns Ehrenpräsident.

Uli Hoeneß: FC Bayern fehlt Grundlagenausdauer

Nagelsmann hielt er vor, nach der vorherigen 1:2-Niederlage in Leverkusen zum Skifahren gereist zu sein. Den Urlaub für die Mannschaft in der Winterpause sieht Hoeneß als zu lang an. Der jetzige Coach Thomas Tuchel habe seiner Überzeugung nach in der Rückrunde darunter zu leiden gehabt, dass es einigen Spielern an der Grundlagenausdauer gefehlt habe.

Zu seiner eigenen Rolle bemerkte der auch dem Aufsichtsrat angehörende Hoeneß mit Blick auf die 1:3-Heimniederlage am vorletzten Spieltag gegen RB Leipzig: "Wenn ich sehe, wie wir in der zweiten Halbzeit gegen Leipzig fast vorgeführt werden im eigenen Stadion, da kann ich nicht loslassen! Vielleicht darf ich einfach nicht mehr ins Stadion gehen. Aber das wäre ja auch keine Lösung."

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
6 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Bayernfan69 am 04.06.2023 22:28 Uhr / Bewertung:

    Ich habe mich trotzdem über Nagelsmann's Abgang gefreut.
    Der war der falsche Trainer für den FCB und hat zu viele Fehler gemacht.

  • zOTTEL am 03.06.2023 23:37 Uhr / Bewertung:

    Jetzt stellt er wieder alle anderen als Ursache des Übels hin, für Fehler, die er selber häufiger gemacht hat, nur immer den Mist auf andere geworfen hat. Ist das jetzt für seine Biographie, die anscheinend gerad in Arbeit ist - damit er ein heroischen Lebensabend vorweisen kann?

  • Senf am 03.06.2023 19:18 Uhr / Bewertung:

    Da ist ja ganz arg schlimm, wenn der Herr Aufsichtsratsvorsitzende nicht wußte. Eigentlich bekommen Aufsichtsratsvorsitzende ihr Entgelt dafür, dass sie etwas wissen und ein System etablierteren, welches den hierfür nötigen Informationsfluss sicher stellt. M.a.W., wein Aufsichtsratsvorsitzender der nicht weiß, hat seinen Job nicht gemacht!

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.