FC Bayern historisch schlecht! Trotzdem holt die Kompany-Elf einen Big Point gegen Leverkusen
Leverkusen - Thomas Tuchel sah eine pure Leverkusener Machtdemonstration. Ähnlich wie er sie als Bayern-Trainer vergangene Saison schon in der BayArena erlebte. Doch einen Unterschied gab es zwischen beiden Partien. Und der ist wortwörtlich spielentscheidend. Das Ergebnis. Während Tuchel mit einer 0:3-Klatsche nach München reiste, stieg sein Nachfolger Vincent Kompany mit einem Punkt in den Flieger.
FC Bayern hat gegen Leverkusen null Torschüsse
Und der hatte der Meisterschale davor schonmal einen Aufkleber mit der Adresse der Säbener Straße aufgedrückt. Durch das 0:0 halten die Münchner die Werkself mit acht Punkten auf Abstand. Noch nie hat eine Mannschaft solch einen Vorsprung verspielt! In den Augen von Bayer-Coach Xabi Alonso ein "Schei**"-Untentschieden". Nicht nur, weil die Mission Titelverteidigung nun kaum mehr machbar ist.
Leverkusen hatte den FC Bayern selten derart in die Schranken gewiesen. Null (!) Torschüsse, zwei magere Schüsse hatten die Münchner. Macht am Ende einen "Expected Goals"-Wert von 0,14. Historisch schlecht für den Rekordmeister! Seit der Saison 2004/05 hatte danach lediglich eine Bayern-Elf nur ein einziges Mal nicht aufs Tor geschossen, im Mai 2008 gegen den VfL Wolfsburg (am Ende auch ein 0:0).
Musiala: "Wir haben selbst nicht viel den Ball gehabt"
"Es war nicht das Spiel, das wir normalerweise spielen", resümierte Jamal Musiala bei "Sky": "Wir hatten nicht viel Druck auf dem Ball, wir haben selbst nicht viel den Ball gehabt." Der war zum Großteil in der Mannschaft um Zauberfüßchen Florian Wirtz, die für ein regelrechtes Dauerfeuer sorgten. Zweimal Aluminium, einmal Hiroki Ito auf der Linie und mehrere Paraden von Manuel Neuer retteten den FCB. "Wir haben unter der Woche Strafraumverteidigung trainiert", so Neuer mit einem Augenzwinkern: "Das hat sich ausgezahlt."
Lob für seine Mannen gab es deshalb von Kompany. "Ich kann meiner Mannschaft für die Mentalität und die Verteidigung ein großes Kompliment machen", sagte der Belgier und lieferte eine Erklärung für die einseitige Partie hinterher: "Wenn Leverkusen pressen will, dann pressen sie." Am Ende sei es für Kompany nicht wichtig, dass der FC Bayern im Kracher keine Torschüsse ablieferte.

Rekordmeister zeigte laut Eberl "ein Gesicht, das man von Bayern bisher nicht kannte"
Vielmehr verwies er darauf, dass man wettbewerbsübergreifend in dieser Saison schon fast die 100-Tore-Marke geknackt hat. Ähnlich sah es Sportvorstand Max Eberl. "Wir haben definitiv kein gutes Fußballspiel gemacht", betonte der Niederbayer: "Aber wir haben von der Moral und der Energie ein Gesicht gezeigt, das man von Bayern vielleicht nicht kannte."
Ein Gesicht, das reihenweise Watschen abbekam, aber am Ende vom ominösen Fußballgott gestützt wurde. Dadurch scheint die Vormachtstellung im deutschen Fußball zurück zu sein! Auch wenn man einen Sieg gegen Alonso vorerst vertagen musste, kann man langsam aber sicher die ersten Champagnerflaschen für die Meisterfeier in den Kühlschrank stellen.
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