FC Bayern gegen RB Leipzig: James fällt mit Rückenproblemen aus - Hummels fit
München- Jupp Heynckes ist gerade mal zwei Wochen zurück im spektakulären Fußball-Business und schon wartet der erste knifflige Triple-Schritt auf den 72-Jährigen mit dem FC Bayern. "Es wird sicher ein dramatisches, intensives Spiel mit fußballerischen Leckerbissen", prophezeite der Triple-Trainer von 2013 vor dem Topspiel der 2. Pokalrunde am Mittwochabend (20.45 Uhr/ARD und Sky) beim kolossalen Herausforderer RB Leipzig. Einen Ergebnis-Tipp wagte Heynckes lieber nicht: "Das Ende mag ich nicht vorherzusagen."
Heynckes hat die Bayern mit drei Siegen und 9:0 Toren in kürzester Zeit stabilisiert. Aber reicht es auch schon wieder für die großen Prüfungen? Der Respekt beim Rekordpokalsieger ist jedenfalls groß. "Man hört aus der Leipziger Mannschaft, "wir sind selbstbewusster geworden". Wir müssen da schon eine Topleistung bringen", erklärte Heynckes: "Leipzig hat eine junge, hochtalentierte Mannschaft mit Fußball-Fantasie. Und sie haben die Zuschauer im Rücken."
Bayerns Personalprobleme
Die Bayern beklagen ausgerechnet beim ersten großen Titel-Test der Saison Personalprobleme. Heynckes muss den "herben Ausfall" von Thomas Müller in der Offensive kompensieren, zudem blieb James Rodríguez wegen Rückenproblemen kurzfristig in München. Er hat auch Spieler, die nicht topfit auflaufen müssen. Bei Weltmeister Mats Hummels gab er am Dienstag grünes Licht. Die Knöchelblessur des Abwehrspielers sei "nicht so, dass er nicht von Anfang an spielen kann".
Flügelstürmer Kingsley Coman soll ebenfalls trotz einer Knieprellung auflaufen. Bei Javi Martínez scheint Heynckes jedoch zu zögern, kurz nach einer noch nicht ausgeheilten Schulterblessur womöglich zu viel Risiko einzugehen. "Ich bin ein Trainer, der Spieler schützt", sagte Heynckes. Zumal er - anders als in der Abwehr oder der Offensive - im Mittelfeld über genug Auswahl verfügt (Thiago, Rudy, Tolisso, Vidal).
"Das sind genau die Spiele, die wir lieben", sagte Hummels zu den anstehenden Prüfungen zweimal gegen Leipzig, bei Celtic Glasgow und zum Anschluss in Dortmund. "Man muss sehr wach sein, sehr schnell denken, im Kopf von der ersten Sekunde da sein", mahnte Hummels.
"Wir wissen um die Stärke von Leipzig. Da ist viel Talent in der Mannschaft, vor allem viel Intensität, Schnelligkeit nach vorne, Kreativität", sagte Arjen Robben. Der Holländer erinnerte an die vergangene Saison, als die Bayern daheim 3:0 sowie am vorletzten Spieltag in Leipzig mit 5:4 gewannen. "Das waren zwei schöne Spiele. Das Auswärtsspiel war natürlich ein Spektakel", erklärte Robben, der im Mai in der Nachspielzeit das 5:4-Siegtor erzielte. "Wir wissen, was auf uns zukommt", erklärte der Spezialist für große Spiele.
Heynckes lobt: "Geld von Sponsoren haben auch andere Vereine"
Heynckes würdigte am Dienstag ausführlich das, was in Leipzig auch mit Hilfe des Sponsors (Red Bull) geschaffen und entwickelt wurde. "Man muss einfach anerkennen, dass in Leipzig überragend gearbeitet wird, kompetent, innovativ, mit einer klaren Strategie." Der Erfolg läge nicht nur am Geld des österreichischen Getränkekonzerns: "Geld von Sponsoren haben auch andere Vereine in der Bundesliga gehabt."
Zweitrunden-Duelle mit Bundesligisten wiederum sind die Bayern inzwischen gewohnt. Es ist das fünfte in Serie: Gegen Hannover 2013, den Hamburger SV 2014, VfL Wolfsburg 2015 und den FC Augsburg 2016 setzte sich der favorisierte Rekordchampion jeweils durch. Das letzte Münchner Zweitrunden-Aus datiert vom 1. November 2000, ebenfalls im deutschen Osten, beim damaligen Oberligisten 1. FC Magdeburg.
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