FC Bayern: Fehlende Reibung im Team? Julian Nagelsmann pflichtet Uli Hoeneß bei

Aus Sicht von Uli Hoeneß ist die Stimmung beim FC Bayern zu harmonisch, wichtige Reibereien sollen fehlen. Auch Julian Nagelsmann klagte am Dienstag über den derzeit mangelnden Konkurrenzkampf im Kader der Münchner.
von  AZ
Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann,
Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann, © IMAGO / Sven Simon

München – Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß war es, der nach der 2:4-Klatsche in Bochum fehlenden Reibereien im Team bemängelte: "Ich glaube, das Problem ist, dass unsere Spieler, wenn sie die Zeitung aufschlagen, immer lesen, dass sie unschlagbar sind. Ich habe gehört, dass die Stimmung in der Mannschaft sehr gut ist – vielleicht zu gut, es gibt zu wenig Reibung", sagte der 70-Jährige im Interview bei "Servus TV".

Nagelsmann: Beim FC Bayern fehlt der Konkurrenzkampf

Hat Hoeneß mit seiner Behauptung Recht? Julian Nagelsmann widersprach ihm jedenfalls nicht. "Wir haben einfach ein paar Ausfälle mit Jamal Musiala, Leon (Goretzka) und Phonzy (Alphonso Davies). Deswegen kann sich der ein oder andere auch ziemlich sicher sein, dass er spielt. Es entsteht dann nicht immer die nötige Reibung", erklärte der Trainer des Rekordmeisters auf der Pressekonferenz am Dienstag.

Den fehlenden Konkurrenzkampf könne man "am Ende selbst herstellen, indem man auf dem Transfermarkt aktiv ist", so Nagelsmann weiter. "Klar, dafür gibt es bestimmte Rahmenbedingungen. Natürlich kann man auch intern Reibung herstellen, aber dafür musst du immer ein einheitliches Niveau über die gesamte Kaderstruktur haben."

Nagelsmann: Konsens bei Wintertransfers war nicht da

Auch Thomas Müller kann den Ansatzpunkt des ehemaligen Präsidenten der Münchner verstehen. "Ich weiß, was der Uli meint. Grundsätzlich haben wir schon Reibungspunkte in der Mannschaft, aber wir kennen uns natürlich schon alle sehr gut und sehr lange. Ich glaube, dass die Kräfte, die aus diesem Vertrauen resultieren, auf lange Strecke gesehen mehr Kräfte freisetzen", sagte Müller ebenfalls am Dienstag auf der Pressekonferenz. Allerdings sei es manchmal für das Team auch von Vorteil, "wenn man nicht immer nachgibt, sondern jeder auf seine Meinungen und Rechte besteht".

Der FC Bayern hatte trotz angespannter Personallage und zahlreicher Gerüchte auf Neuzugänge im Winter verzichtet. Nagelsmann hätte wohl gerne auf dem Transfermarkt nochmal nachgelegt, betonte aber auch: "Ich trage jede Entscheidung mit. Es muss einen gemeinschaftlichen Konsens bei allen beteiligten Personen geben, der war aber im Winter nicht da und deshalb haben wir nichts gemacht. Es bringt nichts, wenn der Brazzo einen Spieler will, aber ich nicht. Oder wenn ich einen Spieler will, aber der Oli nicht." Klingt also so, als ob spätestens im Sommer der Kader verändert werden dürfte...

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