FC Bayern : Englisches Blatt vergleicht Uli Hoeneß mit Straßenräuber
München - Die Krise des FC Bayern ist nicht zuletzt eine Krise der Führungsetage: Karl-Heinz Rummenigge, Uli Hoeneß und Hasan Salihamidzic geben derzeit keine gute Figur ab. Ausgerechnet jetzt, ausgerechnet im Vorfeld der Champions-League-Partie gegen AEK Athen am Mittwoch (21 Uhr, Sky im AZ-Liveticker) und des Bundesliga-Gipfels bei Borussia Dortmund (18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) lässt die englische Presse mit böser Kritk an Uli Hoeneß aufhorchen.
Es ist eine echte Breitseite in Richtung des Bayern-Präsidenten: Wie die "Daily Mail" ausgesprochen drastisch formuliert, sei es schlichtweg "lächerlich", dass sich ausgerechnet Hoeneß an neureichen Vereinen wie Manchester City oder Paris Saint-Germain störe und sie für ihr Geschäftsgebaren kritisiere. Denn schließlich sei Hoeneß ein Steuerbetrüger. (Lesen Sie hier: Hamann: Kovac wird demontiert - Bosse sehen zu)
Hoeneß wird mit einem Straßenräuber verglichen
"Das ist der Typ, dem wir zuhören sollen, wie er über finanziellen Anstand predigt? Kommt schon, wenigstens trug Dick Turpin eine Maske, wie man in Manchester sagt", vergleicht die Zeitung Hoeneß mit dem berüchtigten Straßenräuber aus dem 18. Jahrhundert.
Der 66-jährige Hoeneß hatte sich immer wieder kritisch zu den immensen Ausgaben auf dem Transfermarkt geäußert - er nahm dabei vor allem die Aktivitäten von Manchester City und Paris Saint-Germain ins Visier. Sein Credo dabei: Geld allein werde keine Titel gewinnen.
Im Zuge der neuesten "Football Leaks"-Veröffentlichungen waren diese Klubs wegen ihrer immensen Finanzspritzen aus Nahost erneut ins Kreuzfeuer geraten. Genau diese Unterstützung aber sei laut "Daily Mail" nicht als Darlehen oder Kredit zu sehen - sondern als Geschenk. Die Gelder müssten deshalb auch nicht zurückgezahlt werden.
Dass ausgerechnet Hoeneß - er wird von der Zeitung als "verurteilter deutscher Betrüger" bezeichnet - der Moralapostel sein soll, sei "eine schöne Lektion für uns alle".
So schoss Uli Hoeneß gegen den PSG-Sportdirektor
Financial Fairplay (FFP) sei überhaupt dafür verantwortlich, dass Vereine wie der FC Bayern noch mit den Topklubs Europas mithalten können. Die Regelungen hätten dazu geführt, dass Spitzenvereine ihre Position festigten. Nach den Regeln des Financial Fairplay darf ein Verein nicht mehr ausgeben, als er einnimmt.
Erst im September hatte Uli Hoeneß die Klubführung des französischen Meisters kritisiert. "Ich würde Paris St. Germain raten, seinen Sportdirektor auszutauschen. Dieser Mann ist kein Aushängeschild für diesen Verein. Wenn PSG ein Weltklub sein will, kann sich der Verein einen solchen Sportdirektor nicht leisten", sagte Hoeneß im "Kicker" über Antero Henrique.
Die Bayern störten sich am Verhalten des französischen Spitzenklubs und Henriques (50) bei den Verhandlungen um Jérôme Boateng, aber auch um Renato Sanches. Angeblich soll PSG damals Interesse am Portugiesen gezeigt und einen Tag vor Transferschluss über eine Ablöse verhandelt haben. Dann habe sich der Klub nicht mehr gemeldet.