FC Bayern darf mit hohen TV-Einnahmen rechnen - Nachwuchsarbeit verbesserungswürdig

Durch den Verteilungsschlüssel der DFL bei den TV Geldern darf der FC Bayern auch in dieser Saison mit hohen Einnahmen planen. In einem anderen Bereich stehen die Münchner auf dem letzten Platz - obwohl dort seit Jahren investiert wird.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
3  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In der laufenden Saison erhält der FC Bayern 107 Millionen Euro an TV-Geldern.
In der laufenden Saison erhält der FC Bayern 107 Millionen Euro an TV-Geldern. © imago images / ActionPictures

München - Es kommt nicht oft vor, dass man den FC Bayern in einer Auflistung aller Mannschaften im deutschen Profi-Fußball auf dem letzten Platz vorfindet. Wenn es um die Verteilung der TV-Gelder als Belohnung der Nachwuchsarbeit geht, sucht man den deutschen Rekordmeister bei den vorderen Rängen vergebens. 

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Bayern mit Höchsteinnahmen dank sportlicher Erfolge

Wie die "Sportbild" berichtet, erhält der FC Bayern aus dem Nachwuchstopf der TV-Gelder nach den bisherigen Spieltagen (Stand 10. März) in der Liga keinen einzigen Cent. Grund dafür ist die fehlende Spielzeit von U23-Talenten beim deutschen Rekordmeister.  Die Einsatzminuten von Bayerns Toptalenten Jamal Musiala (18) und Alphonso Davies (19) werden hierbei nicht berücksichtigt, da sie noch keine drei Jahre in München verbracht haben. 

Spitzenreiter in dieser Kategorie ist Zweitliga-Klub Greuther Fürth, der für seine eingesetzten Jugendspieler knapp zwei Millionen Euro erhält. Die fehlenden Einnahmen kann der FC Bayern wohl verschmerzen: Mit 107 Millionen Euro bekommen die Münchner ohnehin mit Abstand das meiste TV-Geld aller 36 Profi-Klubs in Deutschland.

Grund dafür sind sportlichen Erfolge: Nur aufgrund der letzten fünf Meisterschaften erhält Bayern 52,74 Millionen Euro als festen Anteil. Dazu kommen große Beträge aus den Bereichen "International" sowie "Wettbewerb", in denen der FC Bayern je vorne liegt. 

Erste Mannschaft für junge Spieler noch unerreichbar 

Die schlechte Bilanz in Bezug auf die Jugendarbeit dürfte die Bayern-Verantwortlichen dennoch ärgern, da in den vergangenen Jahren einiges an Geld in das neue Nachwuchsleistungszentrum am Bayern Campus gesteckt wurde.

Immer wieder betonen die Münchner, dass  Spieler aus dem NLZ in die erste Mannschaft integriert werden sollen. Das langfristige Ziel sei, "drei Stammspieler aus der Jugend bei den Profis zu haben", erklärte Campus-Leiter Jochen Sauer im Sommer. 

Lesen Sie auch

Der große Erfolg aus den vergangenen beiden Jahren drückt den FC Bayern jedoch an dieser Stelle in einen Teufelskreis. Das eingenommene TV-Geld könnte womöglich in neue Top-Spieler investiert werden, die wiederum den Jugendspielern wichtige Einsatzminuten wegnehmen würden. 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
3 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Südstern7 am 26.03.2021 06:42 Uhr / Bewertung:

    Seien wir doch mal ehrlich: Wenn hätte Angelo Stiller denn im Team verdrängen sollen? Kimmich, Goretzka? Gut, Roca war unnötig, das kann Stiller auch! Aber was nutzt es ihm, wenn er dennoch nur auf ein Dutzend Einsätze pro Saison käme, weil er an den Nationalspielern nicht vorbeikommt? Dafür ist er zu gut, dafür ist er zu gut ausgebildet. Je anspruchsvoller die Erwartungen und besser die finanzielle Lage des Vereins ist, umso schwieriger ist es Nachwuchsleute zu integrieren. Im eigenen Team zu integrieren!

    Die Nachwuchsarbeit des FC Bayern aber ist sehr gut, nicht erst seit der Campus entstand. Die Bundesliga, die 2. Liga waren in den letzten 20 Jahren gespickt mit Spielern, die an der Säbener Straße den Fußball erlernten. Von Trochowski über Guerrero, von Missimovic über Rensing als Beispiele, von Badstuber, Lahm und Schweinsteiger ganz zu schweigen. Wer sich die Mühe macht die roten Farbtupfer bei den Spielernamen des Profifußballs zu finden, der wird reichlich fündig.

  • Federseelöwe am 26.03.2021 15:32 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Stimmt, der Weg in die erste Mannschaft ist bei den Bayern extrem schwer. Selbst in der Drittlilgamannschaft wird der eigene Nachwuchs schon durch Millioneneinkäufe ersetzt. In den letzten 20 Jahren gab es in der Tat einige Spieler aus dem Bayern-Nachwuchs, die nächsten 20 Jahre wirds wohl kaum noch so sein. Heute werden Talente aus aller Welt möglichst früh geholt, damit die Ablöse (oder das Handgeld) noch nicht allzu hoch ist.

  • rosa kuntz am 25.03.2021 22:06 Uhr / Bewertung:

    Eigentlich sollten dir Kritiker des FC Bayern doch froh sein, dass sie nicht auch noch in diesen Fördertopf greifen. Der FC Bayern bildet wie man auch bei anderen Clubs der Bundesliga sieht, schon erfolgreich Spieler aus. Beim FC Bayern selbst muss man konstatieren, sind die Ansprüche an das Leistungsvermögen auf Grund des selbstauferlegten Erfolgsdrucks enorm und Ausnahmespieler entwickeln sich nicht so im Dutzend.
    Allerdings würde ich es auch begrüßen, wenn man bei der Auswahl der Jugendlichen gründlicher hinschaut, um die Erwartungen auch derer, die nach München kommen, nicht letztendlich zu enttäuschen, da eine Enttäuschung für junge Menschen in diesem Alter sich ungünstig auf die weitere Persönlichkeitsentwicklung auswirken kann (z.B. Sinan Kurt). Ein noch so gutes Internat ersetzt nicht die familiäre Umgebung, da muss man den kleinen Träumern und auch deren Eltern verdeutlichen um Illusionen keine Nahrung zu liefern.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.