FC Bayern: Bilanz – die Gewinner und Verlierer der USA-Reise
München - Als Erling Haaland zum 1:0 für Manchester City traf, brach der Himmel über dem Lambeau Field endgültig zusammen. Blitz und Donner, Starkregen, Sturm und schwarze Wolken – im Football-Stadion der Green Bay Packers ging nichts mehr, Warn-SMS bimmelten auf den Smartphones, die schon verspätet angepfiffene Partie wurde nach nur 12:38 Minuten Spielzeit unterbrochen. Und erst nach knapp einer Stunde wieder gestartet – mit lediglich 40 Minuten Spielzeit pro Hälfte. Das Gewitter-Chaos von Green Bay – und am Ende eine 0:1-Pleite der Bayern zum Abschluss der US-Tour.
FC Bayern: Vor dem Saisonstart ist noch einiges zu korrigieren
"In den ersten zehn Minuten hatten wir Probleme und keine Kontrolle über das Spiel. Nach der Unterbrechung und in der zweiten Halbzeit war es besser, damit war ich zufrieden", sagte Trainer Julian Nagelsmann, der sich seinen 35. Geburtstag wohl anders vorgestellt hatte.
Nach der Partie machte sich der Münchner Tross rasch auf den Weg zum Airport, um pünktlich abheben zu können. Mit dem Sonderflieger CXB 787 und etwa 90 Minuten Verspätung ging es zurück nach München, am Sonntagnachmittag landete das Team nach einigen Turbulenzen während des Fluges und der Partie zuvor wieder in der Heimat. Im Gepäck: Die Gewissheit, dass vor dem Saisonstart noch einiges zu korrigieren ist.
Die AZ nennt Gewinner und Verlierer der Reise und bisherigen Vorbereitung.
FC Bayern in den USA: Die Gewinner
Marcel Sabitzer: Für Trainer Nagelsmann ist der Österreicher einer der besten Spieler der Vorbereitung – dabei galt Sabitzer bislang als Verkaufskandidat. Falls Konrad Laimer aus Leipzig kommt, könnte das auch immer noch passieren. Dennoch: Sabitzer kämpft um seine Zukunft bei Bayern. Gegen City noch einer der aktiveren Münchner.
Ryan Gravenberch: Der 20-jährige Niederländer könnte die Überraschung zum Saisonauftakt werden. Gravenberch überzeugte mit Dynamik und technischer Klasse. "Der macht es richtig gut, ist ein super Junge, sehr ballsicher, körperlich gut", sagte Joshua Kimmich: "Beeindruckend, dass er in seinem Alter schon auf einem so hohen Niveau ist. Er wird uns sehr weiterhelfen." Gravenberch ist eine Alternative, um den am Knie operierten Leon Goretzka zu ersetzen.
Kingsley Coman: Der Franzose ist ein Weltklassespieler auf der Außenbahn. Coman könnte sogar seine Karriere in München beenden. "Ich habe meinen Vertrag um fünf Jahre verlängert – und so lange werde ich auch bei Bayern spielen", sagte er. In beiden US-Spielen auffälligster Offensivakteur, gegen City wegen leichter muskulärer Probleme ausgewechselt.

Sadio Mané: Nicht mal fünf Minuten brauchte der Senegalese beim Debüt gegen D.C. United, um sein erstes Tor zu erzielen. Er traf per Elfer. Mané zeigte deutlich, dass er das Zeug zum neuen Topstürmer und Fanliebling hat. Nach der Partie jettete er nach Marokko, um sich den Preis als Afrikas Fußballer des Jahres abzuholen.

FC Bayern in den USA: Die Verlierer
Leroy Sané: Der Nationalspieler konnte auch bei seinen Auftritten in den USA die Lethargie aus der Rückrunde nicht ablegen. Sané bleibt ein Rätsel. Gnabry, Mané, Coman und Thomas Müller liegen im Offensiv-Ranking vor ihm. Gegen Ex-Klub ManCity schwach.

Dayot Upamecano: Mit dem Niederländer de Ligt wurde ein neuer Abwehrchef verpflichtet. Upamecano hat keinen Stammplatz – und nicht die besten Aussichten. Wird er noch zum Verkaufskandidaten? Gegen City vor dem 0:1 leicht von Jack Grealish ausgespielt. Steigerte sich danach und klärte einmal stark per Grätsche gegen Haaland (16.).
Noussair Mazraoui: Bayerns Neuzugang aus Marokko soll der künftige Rechtsverteidiger sein – doch Mazraoui hat in den Staaten nicht beweisen können, dass er wertvoller ist als Benjamin Pavard. Im wichtigeren Spiel gegen City erhielt Pavard den Vorzug – und spielte ordentlich.

Leon Goretzka: Der Mittelfeldstar verpasste die Reise wegen eines Eingriffs am anfälligen linken Knie. Mindestens fünf Wochen Pause. Und mit Gravenberch und Sabitzer machen zwei Konkurrenten im Zentrum ziemlich Druck.