FC Bayern: Als Salihamidzic nach Kovac gefragt wird, reagiert er schroff
München - "Bitte, solch' blödsinnigen Fragen!" Hasan Salihamidzic war richtig angefressen nach dem 1:1 seines FC Bayern gegen den SC Freiburg. Die Trainerfrage, konkret, ob der Job von Niko Kovac nun in Gefahr sei, wollte der Sportdirektor des FC Bayern dennoch nicht gelten lassen.
Salihamidzic blafft Journalisten an
Energisch blaffte der Bosnier einen Journalisten in der Mixed Zone an, als dieser ihn auf die Zukunft von Kumpel und Chefcoach Niko Kovac ansprach. Dabei ist diese Frage in diesen Tagen in und um München zweifelsohne angebracht - zu schwach präsentiert sich der Rekordmeister im tristen Spätherbst; zu trist spielt Bayern in diesem Spätherbst Fußball.
Waren die Münchner Starkicker noch unter der Woche beim Viertligisten (!) SV Rödinghausen in der Schlussphase in Bedrängnis geraten, schafften sie es diesmal nicht, den sicher geglaubten Sieg über die Zeit zu bringen.
Zwar ließ Salihamidzic die Trainerfrage zu Kovac nicht zu. Das Spiel seiner teuer bezahlten Mannschaft analysierte der 41-Jährige dagegen knallhart und ohne Umschweife. (Lesen Sie auch: Noten - Vier Mal die Fünf für die Zitter-Bayern)
Salihamidzic analysiert Spiel knallhart
"Keine von uns ist zufrieden. Es war kein gutes Spiel von uns, vielleicht die ersten 15 bis 20 Minuten. Aber dann haben wir wieder langsam gespielt. Phasenweise haben wir Gas gegeben, aber wir haben es nicht gut gemacht, uns nicht viele Chancen erarbeiten können, keine hundertprozentigen Torchancen", meinte der Bayern-Sportdirektor in der Mixed Zone der Allianz Arena harsch: "Es hat träge ausgesehen. Nach dem Tor haben wir gedacht: 'Jetzt gewinnen wir das Spiel wenigstens'. Aber die Freiburger haben einem das Leben schwer gemacht."

Salihamidzic wurde deutlich: "Wir schaffen es nicht mal, alles im höchsten Tempo zu machen. Es fehlt uns die Spritzigkeit, die Freude zu Hause." Bedenklich: Der einstige Profi reagierte ratlos auf die Frage, was denn nun zu tun sei: "Das weiß ich auch nicht. Wir müssen jetzt mal schauen und analysieren, wie wir das besser machen können."
Bayern-Sportdirektor ist völlig bedient
Er monierte weiter: "Wir haben ja 70 Prozent Ballbesitz und 15 Ecken, bekommen das aber nicht in Tore umgemünzt. Wir spielen 80 Minuten lang 30 Meter vor dem gegnerischen Tor, können keinen Druck erzeugen. Wir alle haben das Gefühl, dass wenn der Gegner in unsere Hälfte kommt, es gefährlich ist. Und unser Spiel wurde immer langsamer, umso länger das Spiel ging. Es hat nicht gut ausgesehen."
Was nicht zuletzt auch in der Verantwortung von Kumpel Kovac liegt. Vielleicht muss sich Salihamidzic allen Beschwichtigungen und allem Ärger zum Trotz doch bald die Trainerfrage gefallen lassen, wenn seine Bayern weiter so mutlos spielen...