FC Bayern: Aleksandar Pavlovic für Deutschland? Youngster träumt von der Heim-EM
München – Mit seinen zarten 19 Jahren hat sich Aleksandar Pavlovic ins Star-Ensemble des FC Bayern gebissen. Trainer Thomas Tuchel (50) setzt mittlerweile selbst in wichtigen Parteien auf den defensiven Sechser. Auch weil er weiß, dass er sich auf Pavlovic verlassen kann. Beim 2:1-Sieg gegen RB Leipzig agierte der Youngster neben Leon Goretzka (29) einmal mehr als gewitzter Balldieb und ging leidenschaftlich in die Zweikämpfe. "Ich gebe immer mein Bestes. Ich will immer gewinnen", betonte Pavlovic nach der Partie.
FC Bayern: Pavlovic ist traurig über Tuchel-Abschied
Dass der gebürtige Münchner, der im Alter von sieben Jahren aus Fürstenfeldbruck zum Branchenprimus wechselte, die Bayern-DNA in sich trägt, zeigt auch seine Bilanz. In zwölf Spielen für den Rekordmeister ging Pavlovic nur gegen Leverkusen (0:3) als Verlierer vom Platz. Lob für seine Leistungen gab es deshalb auch jüngst von Klub-Präsident Herbert Hainer (69): "Er spielt herausragend. Das ist großartig und zeigt, dass wir in der Lage sind, unsere eigenen Spieler aus dem Nachwuchsbereich zu entwickeln."
Dass Pavlovic den Schritt zu den Profis geschafft hat, verdankt er neben Mentor Thomas Müller (34) vor allem Coach Tuchel. Deshalb schwang beim Youngster etwas Wehmut mit, als er vom Aus seines Trainers und Förderers hörte. "Natürlich ist man traurig. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe", so Pavlovic. "Meine persönliche Meinung ist, dass seine Arbeit immer gut war."
Heim-EM ist eine "Extramotivation" für Pavlovic
Doch für den 19-Jährigen gilt es nach vorne zu schauen und weiter mit Leistungen zu überzeugen. Bei konstanten Leistungen könnte Pavlovic, der im November zwei Spiele für die U20-Nationalmannschaft bestritt, sogar noch mit auf den EM-Zug von Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) aufspringen. Denn obwohl der Sohn eines serbischen Vaters und einer deutschen Mutter auch für Serbien auflaufen könnte, will er lieber den DFB-Adler auf der Brust tragen. "Die Heim-EM wäre schon ein Traum von mir. Das wäre schön", bestätige Pavlovic. "Das ist eine Extramotivation für mich."
Auch, weil er ein waschechtes Münchner Kindl ist und auch durch seinen bayerischen Opa geprägt wurde. Dem Nationalverband Serbiens wird das allerdings nicht schmecken. Nationalcoach Dragan Stojkovic (58) wollte sich jüngst in Bochum (2:3) ein Bild vom Bayern-Youngster machen, bekam Pavlovic aber nicht zu Gesicht, weil dieser aufgrund von Hüftproblemen kurzerhand ausfiel. So konnte er nur Bochums Erhan Masovic (25) beobachten.

Trotz DFB-Zusage: Serbien hat noch Funken Hoffnung bei Pavlovic
Trotz der Pavlovic-Aussagen dürften die Serben noch einen Funken Hoffnung haben. Grund: Solange Nagelsmann den 19-Jährigen nicht zum DFB-Team einlädt, besteht immer noch die Möglichkeit, Pavlovic von Serbien zu überzeugen. Und einen Anruf vom Bundestrainer gab es bisher noch nicht. "Das werden wir in Zukunft sehen, wenn es so kommen sollte. Da weiß ich noch nichts", sagte das Mittelfeldtalent mit spitzbübischem Lachen.
Trotz der Rückkehr von Toni Kroos (34) sollte Nagelsmann also bald Nägel mit Köpfen machen, um Pavlovic nicht doch noch zu verlieren. Die nächste Chance dazu hätte der 36-Jährige schon kommenden Monat, denn am 14. März will er den Kader für die Länderspiele gegen Frankreich (23. März in Lyon) und die Niederlande (26. März in Frankfurt) bekanntgeben. Ob dann womöglich schon Pavlovic im Aufgebot steht?