FC Bayern: Achtelfinale gegen Lazio Rom – und dann? Thomas Tuchel in der Sackgasse

Nach dem biederen 2:2 in Freiburg stehen der FC Bayern und vor allem auch Thomas Tuchel vor dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Lazio unter Druck und stecken in der Sackgasse – egal, bei welchem Ausgang.
Victor Catalina
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Das Achtelfinal-Rückspiel des FC Bayern gegen Lazio wird für den FC Bayern und Thomas Tuchel richtungsweisend sein.
Das Achtelfinal-Rückspiel des FC Bayern gegen Lazio wird für den FC Bayern und Thomas Tuchel richtungsweisend sein. © IMAGO/Heiko Blatterspiel

München – Nach dem biederen 2:2 in Freiburg ist die Gemütslage an der Säbener Straße angespannt.

Lazio-Verteidiger selbstbewusst: "Sie sind nicht so sehr Favorit wie es scheint"

Dass Thomas Tuchel nicht über das Saisonende hinaus bleiben wird, hatte der Verein bereits Ende Februar kommuniziert und sich davon eine befreiende Wirkung erhofft. "Insbesondere in der Champions League sind wir davon überzeugt, dass wir nach dem 0:1 im Hinspiel bei Lazio Rom im Rückspiel in unserer vollbesetzten Allianz Arena mit unseren Fans im Rücken ins Viertelfinale einziehen werden", betonte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen

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Die Gegenwart sieht anders aus. Zwar konnte sich das Team mit dem Last-Minute-Sieg gegen RB Leipzig (2:1) kurzzeitig aus der Negativspirale ziehen und die Serie von drei aufeinanderfolgenden Niederlagen in Leverkusen (0:3), Bochum (2:3) sowie bei Lazio (0:1) beenden. Der biedere Auftritt in Freiburg machte jedoch nur wenig Hoffnung auf ein Comeback gegen die Laziali. Zu oft sind die Münchner auf geniale Einzelaktionen angewiesen, wie beispielsweise dem Volley von Harry Kane in der Nachspielzeit gegen Leipzig sowie Mathys Tels Traumschuss ins lange Eck oder das geniale Dribbling von Jamal Musiala in Freiburg.

Es scheint, dass der große Respekt vor dem FC Bayern auf dem Rasen derzeit nicht mehr gegeben ist. "Sie können sie (Bayern, d. Red.) als Favoriten sehen, aber wir wissen, wie wir zu spielen haben", betonte Lazio-Verteidiger Mario Gila vor der Partie selbstbewusst. "Wir wissen, dass wir viel Schaden anrichten können. Sie sind nicht so sehr Favorit, wie es scheint."

FC Bayern fehlen bei einem vorzeitigen Tuchel-Aus die Alternativen

Laut AZ-Informationen soll Thomas Tuchel das Spiel gegen Lazio noch bekommen. Sollte der FC Bayern, wie bereits 2019 gegen Liverpool (0:0, 1:3), im Achtelfinale scheitern, wäre die erste titellose Saison seit 2011/12 so gut wie besiegelt. Und dann? Eine Entlassung wäre, aufgrund der Form und sämtlicher verspielten Titel, nur die logische Konsequenz – eigentlich. Auch "Sky" und das "aktuelle Sportstudio" berichten, dass Tuchel ein Weiterkommen braucht, um im Amt zu bleiben. Allerdings stünde diesmal, anders als in der Vorsaison, als Tuchel der Nachfolger von Julian Nagelsmann wurde, kein adäquater Nachfolger parat.

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Und auch der "Flick-Plan", also einen der Co-Trainer zu befördern wie im November 2019 Hansi Flick in Folge der Freistellung von Niko Kovac, kann diesmal nicht aus der Schublade geholt werden. Sowohl Arno Michels, als auch Zsolt Löw, Anthony Barry und Nicolas Mayer sind Tuchel-Vertraute. Auch die Assistenten von Tuchels Vorgängern, Dino Toppmöller (Eintracht Frankfurt), Danny Röhl (Sheffield Wednesday) und sogar Bayern-Urgestein Hermann Gerland (Co-Trainer U21) sind inzwischen anderweitig unter Vertrag. Ansonsten gibt es von außen keine hundertprozentige Konsenslösung. 

Co-Trainer befördern? Geht diesmal nicht. Thomas Tuchel (r.) hat seinen eigenen Stab mitgebracht und auch die Assistenten von Tuchels Vorgängern, wie hier Dino Toppmöller (l.) sind allesamt bereits vergriffen.
Co-Trainer befördern? Geht diesmal nicht. Thomas Tuchel (r.) hat seinen eigenen Stab mitgebracht und auch die Assistenten von Tuchels Vorgängern, wie hier Dino Toppmöller (l.) sind allesamt bereits vergriffen. © IMAGO/Michael Deines/MIS

Und in der Jugend? René Maric hat zwar Profierfahrung, aus seiner Zeit als Co-Trainer von Marco Rose bei Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund, mit der U19 aber auch gerade einen Lauf. Durch ein 3:2 über Feyenoord steht die A-Jugend des FC Bayern erstmals im Viertelfinale der UEFA Youth League. U23-Trainer Holger Seitz trainierte 2020/21 in der 3. Liga. Nach dem Abgang von Meistertrainer Sebastian Hoeneß zur TSG Hoffenheim stieg er allerdings als Titelverteidiger direkt in die Regionalliga ab.

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Die Bosse sind daher hin- und hergerissen, es herrscht keine einheitliche Meinung. Ein Weiterkommen ins Viertelfinale der Königsklasse würde Tuchel im Amt halten, aber die Stimmung an der Säbener Straße wohl nur kurzzeitig aufhellen. Ein Aus zwänge den Vorstand des FC Bayern aber wohl zum Handeln. Einem derzeit ergebnisoffenen Handeln. 

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4 Kommentare
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  • AufmerksamerBürger am 04.03.2024 13:48 Uhr / Bewertung:

    Der Ausgang des Spiels spielt doch keine Rolle, die Fäns werden sich immer einen roten Kopf erschreien, egal wieviel Interesse die überbezahlten Spieler zeigen, was die Vereinsführung macht oder auch nicht macht, die Fans zahlen gerne dafür.

  • Online Leser am 04.03.2024 13:35 Uhr / Bewertung:

    Egal, ob es die Bayern morgen schaffen, das Problem der atmosphärischen Störungen bleibbt, Einzelne Spieler sind unzufrieden mit ihrer Rolle, fühlen sich nicht gestreichelt genug. (Ob sie es verdient haben, steht wo anders).
    Dann die Stühlerückerei in der Chefetage. Die verzweifelte Suche nach Kontinuität nach Hoeneß haut noch ncht so ganz hin. Jetzt ist der Eberl der erhofft Stabilisierungsfaktor. Wat'mas ab.
    Last not least der Trainer: Eigenbrötler, ausgewiesener Fachmann, Sturschädel und auch Egomana. Dass er nirgends eine Aufgabe zu Ende brachte, ist in seiner Persönlichkeit begründet. Zuletzt seine Äußerungen zum Ebel-Einstand waren nicht souverän. Hitzfeld oder Heynckes hätte sicher gesagt: dasist hier kein Thema. es berührt die Arbeit mit der Mannschaft nicht. Aber TT?

  • Pseudonym4321 am 04.03.2024 13:18 Uhr / Bewertung:

    Ich bin kein Tuchel-Fan. Das Dreschen auf die Manschaft insgesamt oder gar auf Einzelne geht gar nicht. Er ist derjenige, der sich schützend vor seine Jungs stellen muss.
    Für morgen bin ich eigentlich zuversichtlich. Sollte es zu einem Aussscheiden kommen, ist die Saison im Eimer. Ein Festhalten bis zum Sommer würde dann mehr schaden als nützen. Daher: Sofort freistellen und irgendjemanden aus dem Verein an die Seitenlinie stellen. Egal wen, kann ja nicht schlimmer werden. Es reicht ja schon, wenn etwas Ruhe reinkommt bis zum Sommer.

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