FC-Bayern-Abwehr bekommt neues Gesicht: Ein Star steht vor dem Abschied
München - Am Mittwochabend wird Matthijs de Ligt wieder seinen Stammplatz einnehmen - auf der Ersatzbank der niederländischen Nationalmannschaft. Keine einzige Minute kam der 24 Jahre alte Innenverteidiger bislang bei der EM zum Einsatz, daran wird sich auch im Halbfinale gegen England (Mittwoch/21 Uhr/ARD und MagentaTV) nichts ändern. Virgil van Dijk und Stefan de Vrij sind im Oranje-Team gesetzt.
Beim FC Bayern ist die Perspektive für de Ligt nicht besser, auch in München droht ihm in der kommenden Saison die Rolle als Reservist. Daher möchte der Abwehrstar den Klub verlassen. Sein Ziel: England, Manchester United. Mit den Red Devils soll sich de Ligt bereits einig sein, nun müssen sich Bayern und United noch auf eine Ablösesumme verständigen.
Manchester United soll 50 Millionen für de Ligt zahlen
Manchester calling! Im Gespräch sind 50 Millionen Euro, die United an Bayern zahlen soll - plus Boni. Viel Geld. Allerdings läuft de Ligts Vertrag bei den Münchnern auch noch bis 2027, sein Marktwert liegt bei 65 Millionen Euro. Womöglich geht der Deal in dieser oder der nächsten Wochen über die Bühne.
"Es ist jetzt nicht die Zeit, darüber nachzudenken", hatte de Ligt vor dem Start der EM betont: "Ich spiele jetzt die EM und denke nicht darüber nach. Ich kann dazu nichts sagen. Ich bin froh über die letzten beiden Jahre bei Bayern. Nach der EM werden wir sehen, was passiert."
Doch inzwischen hat sich die Situation geändert. De Ligt ist zu Ohren gekommen, dass der neue Trainer Vincent Kompany nicht mit ihm plant, sondern auf andere Verteidiger setzt. Deshalb plant de Ligt den Abschied. Die Klubspitze um Sportvorstand Max Eberl trägt die Wünsche von Kompany mit.
Ito bereits da: FC Bayern baut Abwehr um
Es gebe zwar "keine Streichlisten" beim FC Bayern, hatte Eberl schon vor Wochen erklärt, jedoch "Spieler, die es künftig schwerer haben könnten". Auch Kompany hatte bei seiner Vorstellung nicht auf Namen eingehen wollen. Für ihn sei aber grundsätzlich "wichtig, wie hungrig die Spieler sind. Ich will richtige Gewinner sehen." Man wolle "nicht revolutionieren, wir wollen evolutionieren", ergänzte Eberl unlängst bei einer Podiumsdiskussion der "SZ". Der FC Bayern wolle "Junge reinbringen, die in den nächsten fünf, sechs Jahren die Gesichter des FC Bayern sind".
Dazu zählt de Ligt offensichtlich nicht mehr. Mit dem Japaner Hiroki Ito, der für 23 Millionen Euro vom VfB Stuttgart kommt, haben sich die Münchner bereits verstärkt in der Defensive. Ito kann sowohl innen als auch links verteidigen, seine Flexibilität wird der Mannschaft guttun.
Tah soll kommen, Mazraoui und Davies dürfen gehen
Leverkusens Jonathan Tah soll ebenfalls zu Bayern wechseln, es wird um die Ablösesumme gefeilscht. Für Tah fordert Bayer angeblich 40 Millionen Euro, die Münchner wollen die Summe noch nach unten drücken. Der DFB-Verteidiger selbst möchte unbedingt für Bayern spielen. Damit genügend finanzielle Mittel für weitere Transfers vorhanden sind, sollen Spieler des aktuellen Kaders abgegeben werden.
Neben de Ligt stehen besonders zwei Stars auf der Verkaufsliste: Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui, der einen Vertrag bis 2026 besitzt, und Linksverteidiger Alphonso Davies (2025), an dem Real Madrid schon seit längerer Zeit interessiert ist. Für den Kanadier müsste Real wohl 50 Millionen Euro zahlen - ob die Königlichen das mitmachen?
Sicher ist: Die Defensive des FC Bayern wird unter Coach Kompany ein komplett neues Gesicht bekommen.