Fans feiern Comeback: "Phi-hi-lipp Lahm!"

Gegen Bremen feiert der Kapitän sein Comeback – lässt aber Schweinsteiger die Binde. Die Fans feiern ihn, Lahm freut’s – und Guardiola hat wegen des Überangebots im Mittelfeld nun ein Luxusproblem.
Patrick Strasser |
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Auf geht’s: Philipp Lahm wird für Mario Götze eingewechselt, spielt acht Minuten lang.
Auf geht’s: Philipp Lahm wird für Mario Götze eingewechselt, spielt acht Minuten lang.

BREMEN - Drei Dinge waren höchst seltsam rund um das Acht-Minuten-Comeback in Bremen von Philipp Lahm im Bayern-Trikot nach 126 Tagen Verletzungspause. Erstens: Der Kapitän wurde eingewechselt. Eine ganz seltene Sache. Aber klar, er kommt ja aus der Reha zurück. Und dann kickte der Kapitän ganz ohne das Insignium der Macht, ohne die Binde des Bosses. Bastian Schweinsteiger, seit Lahms Absenz von Mitte November an Bayerns Kapitän, wollte dem Rückkehrer das Stück Stoff noch auf dem Platz des Bremer Weserstadions überreichen, doch Lahm lehnte freundlich ab. Blickkontakt reichte.

Lesen Sie hier: Demut vor dem FC Bayern: Pleite – und stolz drauf

„Basti hat zuletzt einen super Job in dieser Rolle gemacht“, sagte Lahm nach Ende der Partie auf „Sky“. Und schließlich, Punkt drei der Seltsamkeiten: Die mehr als 4000 Bayern-Fans in Bremen feierten Lahm mit Sprechchören: „Phi-hi-lipp La-ham! Phi-hi-lipp La-ham!“ Selten gehört. Wer vermisst wird, genießt eben plötzlich mehr Anerkennung.

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Dementsprechend gut gelaunt war der Kapitän a.D. (aber als Spieler wieder i.D.) nach dem souveränen 4:0 seiner Mannschaft. Seine Leidenszeit ist endlich vorbei. Erstmals seit dem 8. November 2014 hat der 31-Jährige am Samstag wieder Bundesliga gespielt. Danach sagte er glücklich: „Es ist schön, wenn man vier Monate ausfällt und viel Zeit im Kraftraum verbringt. Dann ist man froh, wenn man dann wieder in einem Stadion auflaufen darf.“ Mitte November hatte sich Lahm im Training einen Bruch im Sprunggelenk des rechten Fußes zugezogen. Die Folgen eines Sprunggelenk-Bruchs sind auskuriert. Seit vorigen Montag nimmt er am Mannschaftstraining teil. Trainer Pep Guardiola wollte ihn – wie schon am vergangenen Mittwoch im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Schachtjor Donezk (7:0) – angesichts mehrerer Ausfälle gerne im Kader haben. „Dann ist das für mich selbstverständlich“, sagte Lahm. Seine Kollegen machten ihm die Rückkehr leicht. „Als ich reinkam, stand es 3:0. Das war schön für mich.“

Ob er nun, nach der Feuertaufe in einer hitzig geführten Partie, noch Sorgen hat, sich erneut zu verletzten? „Wenn ich noch mal was auf die Socken bekommen sollte, dürfte eigentlich nichts passieren“, sagte er, „momentan ist alles gut, ich habe keine Probleme.“ Die hat nun Pep Guardiola. Na ja, nur wenn man es negativ sieht. Denn mit Lahm, der selbst klargestellt hat, nur noch im Zentrum des Spiels – in Peps Maschinenraum Mittelfeld – auflaufen zu wollen, hat der Trainer eine Alternative mehr.

Schweinsteiger, Lahm, der diesmal gesperrte Xabi Alonso, Allzweckwaffe David Alaba, Lauf- und Einsatzwunder Sebastian Rode – alle stehen parat. Im Mittelfeld ist das Gerangel um die Plätze am größten – vor allem, wenn sich nach mehr als einem Jahr Pause auch Thiago wieder einsatzbereit meldet. „Ich denke, nach der Länderspielpause kann Thiago wieder mit uns voll trainieren.“

Lahm macht das schon und blickt voraus: „Jetzt habe ich eine Woche Zeit bis zum Gladbach-Spiel am kommenden Sonntag. Das kommt wahrscheinlich noch zu früh für einen Startelf-Einsatz, das werden wir aber sehen.“ Auch, wenn er es defensiv formuliert: Ein Startelf-Comeback scheint am 22. März gegen Mönchengladbach möglich. „Danach sind zwei Wochen Länderspiel-Pause, in denen ich komplett trainieren kann. Dann habe ich insgesamt über vier Wochen trainiert. Schließlich müssen wir sehen, wie der Fuß reagiert und es sich anfühlt.“

Schöne Aussichten für Pep und die Bayern. „Der beste, der wichtigste Teil dieser Saison kommt noch für uns“, sagte Guardiola in Bremen, „die Mannschaft ist bereit, jedes Spiel zu gewinnen.“ Mit Lahm, ihrem Kapitän.

Er ist genau zur rechten Zeit zurückgekommen.

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