Fan des FC Bayern erzählt: Ich bin der andere Robert Lewandowski

Ein Münchner Fan des FC Bayern trägt den gleichen Namen wie der Topstürmer, seine Frau heißt auch Anna und er ist ebenfalls Pole. In der AZ erzählt er seine Geschichte. "Es ist Segen und Fluch zugleich", sagt er.
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Bayern-Fan: Robert Lewandowski aus München.
Bayern-Fan: Robert Lewandowski aus München. © privat

München - Den 5. Februar dieses Jahres, kurz vor Beginn der Corona-Pandemie in Europa, wird Robert Lewandowski (54) nie vergessen. Er saß mit seinem Sohn Emil, ein Dortmund-Fan, in der Allianz Arena und bejubelte den 4:3-Sieg des FC Bayern im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen 1899 Hoffenheim.

Besonders in zwei Momenten war er "überglücklich", wie er im Gespräch mit der AZ erzählt: "Als Lewandowski die Tore zum 3:1 und 4:1 geschossen hat, hat das ganze Stadion seinen und damit auch meinen Namen gerufen. Ich war sehr gerührt und, ja: einfach nur stolz." ROOOOOOOOOOOOO-BERT LEEEEWANDOWSKIIIIIIIII!!!!!!!!! Aus über 70.000 Kehlen.

Lewandowski wird von den Fans verehrt

Der Bayern-Fan aus München trägt tatsächlich den gleichen Namen wie der Topstürmer (32) des FC Bayern. Und es gibt noch mehr Parallelen zwischen beiden. Wie der Weltklasseangreifer kommt auch der "andere" Lewandowski aus Polen und: Seine Ehefrau heißt ebenfalls Anna. 1989 zog das Paar gemeinsam aus Polen in die bayerische Landeshauptstadt, 1995 erblickte dann Sohn Emil das Licht der Welt. Doch während der Vater seit mehr als 20 Jahren Bayern die Daumen drückt, hält der Junior zum BVB. In der Familie rätselt man, was da schief gelaufen ist.

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Denn auch Emil Lewandowski hat über die Jahre immer wieder mitbekommen, was es heißt, von den Bayern-Fans verehrt zu werden. "Wenn ich mit meinem Vater im Möbelhaus einkaufen gehe und ein Verkäufer seinen Namen liest, wird immer gelächelt", erzählt Emil. Doch das ist längst nicht alles.

Briefe aus aller Welt und Spendenaufrufe für Fan Lewandowski

Lewandowski bekommt Fanpost aus aller Welt, Spendenaufrufe, einmal war sogar ein Brief der Krankenkasse dabei, der eigentlich Bayerns Stürmer erreichen sollte. Immer wieder wird Frührentner Lewandowski aus Haidhausen mit dem Weltstar aus Bogenhausen verwechselt und aufgrund seines besonderen Namens kontaktiert. "Mit Telefonaten ging es los", erzählt Sohn Emil. "Und als Lewy dann zu Bayern gewechselt ist, wurde es immer mehr. Wir erhalten Briefe aus allen Teilen der Welt, aus China, Japan, Schweden, USA, Polen und der Schweiz. Es ist wirklich verrückt."

Post aus aller Welt - auch aus China: Bayern-Fan Lewandowski wirdregelmäßig aufgrund seines Namens kontaktiert.
Post aus aller Welt - auch aus China: Bayern-Fan Lewandowski wirdregelmäßig aufgrund seines Namens kontaktiert. © privat

Einmal wurde seinem Vater ein Bayern-Trikot zugeschickt mit der Bitte, dieses doch zu unterschreiben. Weil eine Telefonnummer hinterlegt war, rief Lewandowski den Fan an. Er sagte ihm, dass er der "falsche" Robert Lewandowski sei, also nicht der Bayern-Star. Doch das interessierte den Fan wenig. Er ließ sich das Trikot trotzdem unterschrieben zurücksenden.

Ein anderes Mal schickte eine deutsche Firma ein Werbegeschenk, mit dem das Ehepaar Lewandowski aus Haidhausen zunächst nichts anfangen konnte: Eine Baby-Trinkflasche. Dabei hatte niemand aus der Familie Nachwuchs bekommen. Bayern-Stürmer Lewy und dessen Frau Anna hingegen schon - an die war das Geschenk auch gerichtet samt der Nachricht, die Flasche bei Gefallen doch bitte mal öffentlich in den Sozialen Medien zu erwähnen. Dumm gelaufen - da hatte das Unternehmen die andere Lewandowski-Familie aus München erwischt.

Lewandowski: "Der Name ist Fluch und Segen zugleich"

Doch nicht immer sind die Erfahrungen mit dem weltbekannten Namen so amüsant. Manchmal nervt es einfach. "Es gab schon Leute, die haben sehr oft am Tag angerufen, 17, 18 Mal", erzählt Emil: "Der Name ist Fluch und Segen zugleich für uns." Mehrmals hat seine Familie schon ihre Festnetznummer wechseln müssen, mit anonymer Nummer kann man bei ihnen inzwischen nicht mehr anrufen.

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Insgesamt überwiegt aber der Stolz bei Emil und Vater Robert, der sagt: "Ich war sehr froh, als Lewandowski damals von Dortmund zu Bayern gewechselt ist. Ich würde ihn auch gern einmal treffen. Er ist mein Lieblingsspieler und spielt bei meinem Lieblingsverein. Und er ist natürlich ein Held der polnischen Nationalmannschaft."

Diese trifft am Mittwochabend (20.45 Uhr) in der Nations League auf die Niederlande. Ob Bayern-Angreifer Lewandowski spielen kann, ist offen, er klagt über muskuläre Probleme. Aber wenn er aufläuft, ist eines sicher: Sein Fan und Namensvetter Robert Lewandowski aus Haidhausen wird zuschauen und ihn unterstützen.

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