Es ging auch um den FC Bayern: Uli Hoeneß mit Wutrede im Live-TV

Am Sonntag wurde im "Doppelpass" bei Sport1 unter anderem über die anstehende WM in Katar diskutiert. Uli Hoeneß sah sich dabei gezwungen, die spontan per Telefon durchstellen zu lassen.
AZ/dpa |
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Uli Hoeneß ist bekannt für seine klaren Worte.
Uli Hoeneß ist bekannt für seine klaren Worte. © Roberto Pfeil/dpa

Berlin/München - Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat gegen den ehemaligen DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig gewettert und gleichzeitig vehement den WM-Gastgeber Katar verteidigt.

Während der Diskussion um die umstrittene Menschenrechtslage im Emirat ließ sich Hoeneß am Sonntag beim "Doppelpass" auf Sport1 spontan telefonisch durchstellen und nannte Rettig den "König der Scheinheiligen". Er wolle Rettig, der zuvor gefordert hatte, die Fußball-WM "zum größten PR-Desaster" werden zu lassen, fragen, "ob er im Winter denn auch nicht mehr so warm duscht, ob er das Gas, was wir demnächst aus Katar beziehen, ob er sich da schon mal Gedanken gemacht hat", sagte Hoeneß zu Beginn seines mehrminütigen Monologs.

Hoeneß: Auch der FC Bayern sorgt für bessere Arbeitsbedingungen in Katar

"Und eines ist jetzt schon sicher: Die WM und das Engagement des FC Bayern und andere Sportaktivitäten in der Golfregion werden dazu führen, dass die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter dort besser werden und nicht schlechter. Das sollte man endlich mal akzeptieren und nicht ständig auf die Leute draufhauen", sagte Hoeneß hörbar erregt. Rettig warf er "ewiges Sticheln" vor.

Rettig hatte zuvor auch über den FC Bayern gesprochen, der wieder – wie seit Jahren – ins Trainingslager nach Katar fliegen wird: "Wenn ein DAX-Unternehmen, bei dem Katar beteiligt ist, entscheidet, welchen Gesellschafter sie dazunehmen, entscheiden das die Aktionäre. Wenn der Verein FC Bayern, der den Mitgliedern gehört, sagt, dass sie das nicht wollen, ist dieser Wille zu akzeptieren. Das ist ein gravierender Unterschied. Daher habe ich das Argument des FC Bayern in der Diskussion nicht verstanden. Mit dieser Politik, die Augen zu verschließen, stehen wir da, wo wir stehen."

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Hoeneß sagte weiter Richtung Rettig: "Wenn wir demnächst nirgends mehr etwas kaufen und nicht mit Ländern zusammenarbeiten, wo die Menschenrechte nicht so gehandhabt werden wie bei uns, dann können wir unseren Laden zusperren. Und das sollten all die Schlaumeier sich mal überlegen, die so unglaublich katastrophal argumentieren wie Sie, vielen Dank."

Hoeneß sei seit Jahren verbunden mit dem Herrscherhaus in Katar, so Rettig. "Das überrascht mich nicht, dass Sie so argumentieren, Herr Hoeneß, als Botschafter von Katar", sagte er. Katars Sportwashing, durch das Investieren in Sport das Image aufzubessern, habe Wirkung gezeigt. "Ich würde Ihnen empfehlen, dass Sie die Quellen, die Sie anzapfen, demnächst etwas breiter aufstellen", sagte er zu Hoeneß.

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29 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 26.09.2022 15:03 Uhr / Bewertung:

    Und was mich auch interessieren würde, werden die FCB-Merchandising-Produkte zu dem selben Preis in Katar verkauft wie bei uns? Z.B. ein T-Shirt für 70 Euro aufwärts?
    Das wird sich ein Arbeiter in Katar nicht leisten können.
    Zitat: "Vertragsbedingungen, Lohnpolitik und Arbeitsbedingungen. Im August 2020 legte das Emirat Katar einen monatlichen Mindestlohn in Höhe von 1000 Riyal (etwa 230 Euro) für Arbeitsmigranten fest. Vorher verfügte Katar über keinen Mindestlohn für Arbeitsmigranten."

  • dakaiser am 26.09.2022 07:47 Uhr / Bewertung:

    Der Rettich ist ein Wichtigtuer und UH hat wieder einmal einen rechten Schmarrn erzählt. Er sollte sich zamreissen und seine Kommentare nur noch abgeben, wenn er gefragt wird. Geld regiert die Welt. Das war immer so und wird immer so sein.

  • Schubri am 26.09.2022 05:37 Uhr / Bewertung:

    Die Deutschen sind schon die Schlausten. Keiner hat eine Mark in der Tasche, aber wichtig sind sie. Abenteuerlich.

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