Erst Top-Vertrag, dann Leistungsabfall: Bayern-Star Serge Gnabry steckt in der Krise

Nach einem guten Saisonstart ist Serge Gnabry ins Formloch gefallen. Bei der Nationalmannschaft erhielt der Angreifer des FC Bayern zuletzt seine Chance von Beginn an, wurde nach enorm schwacher Leistung allerdings schon zur Halbzeit ausgewechselt.
Bernhard Lackner |
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Ein symbolisches Bild in diesen Wochen: Serge Gnabry sitzt nach einer vergebenen Chance am Boden.
Ein symbolisches Bild in diesen Wochen: Serge Gnabry sitzt nach einer vergebenen Chance am Boden. © imago images/Matthias Koch

München - Zur Zeit läuft es einfach nicht bei Serge Gnabry. Völlig egal, ob im Trikot des FC Bayern oder dem der deutschen Nationalmannschaft.

Der Angreifer befindet sich schon seit einigen Wochen in einer Formkrise und saß beim FC Bayern nur auf der Bank. Im Rahmen der Länderspielreise sollte er beim DFB etwas Selbstvertrauen erarbeiten. Gelungen ist ihm das bislang nicht, im Gegenteil.

Serge Gnabry liefert gegen Ungarn eine extrem schwache Leistung

Beim Nations-League-Spiel gegen Ungarn am vergangenen Freitag ließ Bundestrainer Hansi Flick den Angreifer mal wieder von Beginn an ran. Gnabry fand von Beginn an allerdings überhaupt nicht ins Spiel und verstolperte zahlreiche Bälle, auch in seinen Dribblings agierte er mehr als glücklos. Zur Halbzeit hatte Gnabry dann schon Feierabend.

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Seine mangelhafte Bilanz: 13 Ballverluste, 67 Prozent angekommene Pässe, null Torschüsse und Schussvorlagen. Viel zu wenig für den gebürtigen Schwaben, der mit 27 Jahren ins beste Fußballeralter kommt und selbst den Anspruch haben sollte, Leistungsträger zu sein – im Verein und in der Nationalmannschaft.

Serge Gnabry: Erst Top-Vertrag, dann Leistungsabfall

Dass ihm die Bayern genau das auch zutrauen, zeigte seine Vertragsverlängerung, die Mitte Juli im Rahmen der Teampräsentation mit einigem Getose verkündet wurde. Nach monatelangem Poker – unter anderem sollen Manchester City, der FC Arsenal und Real Madrid Interesse gezeigt haben – war Gnabry schließlich mit einem Top-Vertrag ausgestattet worden.

Er sei "ein Gesicht des FC Bayern", meinte Sportvorstand Hasan Salihamidzic im Sommer über den Angreifer, dessen "spektakuläre Spielweise" auch Vorstandsboss Oliver Kahn ins Schwärmen brachte. Viel ist davon derzeit nicht zu sehen.

Serge Gnabry legte mit Sadio Mané einen furiosen Start hin

Dabei startete die neue Spielzeit für den 27-Jährigen vielversprechend. Zusammen mit Königstransfer Sadio Mané sollte der gebürtige Stuttgarter eine Doppelspitze bilden, um den Abgang von Robert Lewandowski zu kompensieren. Während der Testspiele in der Saisonvorbereitung klappte das hervorragend, auch die ersten Pflichtspiele der Saison gegen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt gaben Anlass zur Hoffnung.

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Seitdem zeigt die Formkurve aber deutlich nach unten. Einzig in den Partien gegen den VfB Stuttgart und im Pokal bei Viktoria Köln, in denen Trainer Julian Nagelsmann ordentlich durchrotierte, durfte Gnabry noch von Beginn an ran. Ansonsten blieb ihm nur die Jokerrolle.

Klar ist: Gnabry wird sich zeitnah steigern müssen – und zwar deutlich! Nach der Länderspielpause steht für die kriselnden Bayern ein extrem straffes Programm an. Los geht es mit einem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen, danach steigt das Spitzenspiel bei Borussia Dortmund und eine Woche später kommt der starke SC Freiburg in die Allianz Arena. Dazwischen steigen Hin- und Rückspiel in der Champions League gegen Viktoria Pilsen.

Gutes Omen: Serge Gnabry kehrt mit Deutschland nach London zurück

Ohnehin sieht der Spielplan für die Münchner bis zur Weltmeisterschaft in Katar Mitte November fast ausschließlich Englische Wochen vor. Chancen, sich aus seinem Formtief herauszuholen und sich mit guten Leistungen für einen Stammplatz bei der WM zu empfehlen, gibt es also zur Genüge.

Die erste bietet sich Gnabry gleich am Montagabend im Länderspiel gegen England. In der Startelf steht er nach seiner schwachen Leistung gegen Ungarn wohl nicht, ein gutes Omen gibt es dennoch. Ausgetragen wird die Partie nämlich im Wembley Stadion in Gnabrys alter Heimat London, wo er während seiner Zeit beim FC Arsenal zwischen 2011 und 2016 wohnte.

Dort fühlt sich der 27-Jährige bis heute pudelwohl: Mit dem FC Bayern kehrte er zwei Mal in die englische Hauptstadt zurück und erzielte dabei sechs Treffer, vier gegen Tottenham und zwei gegen den FC Chelsea. Das Omen für eine Trendwende könnte also schlechter sein.

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9 Kommentare
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  • Fußball-Fan am 27.09.2022 13:30 Uhr / Bewertung:

    Bayern-Krise. Gnabry-Krise. Jeder kann mal ein Formtief haben, aber lustloses Getrabe auf dem Feld ist eine Frechheit. Die WM-Prämien konnten sie ohne Formtief aushandeln, aber auf dem Platz sind die Herren Gnabry und Sane wieder Totalausfälle gewesen. Lustlos, ohne den Willen, etwas zu verändern. Hansi Flick sollte Mut zeigen und sie dauerhaft auf die Bank setzen. Er hat es mit dem schwachen Müller gemacht und kann es auch bei Gnabry und Sane machen. OHNE die 3 ist Deutschland stärker. Musiala, Havertz und ter Stegen waren die Match-Winner - es geht (bis auf Musiala) sehr gut ohne Bayern-Spieler. SO hätten wir auch gegen Ungarn gewonnen, aber Thomas Müller hats versaut.

  • Max Merkel am 27.09.2022 09:46 Uhr / Bewertung:

    Klar, das viele Geld wirkt wie Blei in den Beinen!!!

  • Südstern7 am 26.09.2022 20:38 Uhr / Bewertung:

    Ja ja, der Gnabry. Als vor einigen Monaten die Vertragsverhandlungen losgingen hat er einen strategischen Terminus von Flick & Co. bedenkenlos übernommen und von "fehlender Wertschätzung" geweint, der Arme. Prompt hat man sein Flehen erhöht und seine Bezüge schnell erhöht. Und was macht der Serge? Spielt genauso launisch und wechselhaft wie all die Jahre zuvor. Da sind seinem Geheule die Bayern-Oberen auf den Leim gegangen. An guten Tagen kann er alles in Grund und Boden spielen. Leider sind die guten (Spiel)Tage nicht sehr üppig. Sein Phlegma steht ihm im Weg. Hochbegabt aber ohne Ehrgeiz. Den weckt er nur dann, wenn es um neue Verträge geht.

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