Endlich wieder dabei: Comeback fürs Trio der Traurigen

Bayerns 4:0 gegen Schalke, es war auch das Comeback der Rotation. Trainer Jupp Heynckes brachte Mario Gomez, Arjen Robben und Jerome Boateng. Die Drei im AZ-Check.
von  Patrick Strasser
Endlich wieder mit den Kollegen jubeln: Jerome Boateng (ganz links), Mario Gomez (Nummer 33) und Arjen Robben (Zweiter von rechts).
Endlich wieder mit den Kollegen jubeln: Jerome Boateng (ganz links), Mario Gomez (Nummer 33) und Arjen Robben (Zweiter von rechts). © dpa

München - Drei Wochen sind seit dem Rückrundenauftakt gegen Fürth (2:0) vergangen. In drei Partien standen exakt die selben elf Spieler auf dem Platz, für Heynckes-Verhältnisse selten. Samstagabend, 17.30 Uhr: Plötzlich heißt es: Drei Wechsel. Rein kommen die zuletzt traurigen, aber erstaunlich wenig bockigen, Bankdrücker Arjen Robben, Mario Gomez und Jérome Boateng – paritätisch aufgeteilt, für jeden Mannschaftsteil einen.

Heynckes' Begründung: „Ich habe klare Vorstellungen, wie es weitergehen soll. Und jetzt wird der Spielplan langsam gedrängt, auch weil ja bald wieder die Nationalmannschaften spielen. Ich glaube, dass es jetzt an der Zeit ist, zu wechseln.“

Raus mussten: Daniel Van Buyten sowie Rechtsaußen Thomas Müller und Stürmer Mario Mandzukic, die bislang alle Rückrundentore erzielt haben, saßen auf der Bank. Und durften sich nur aufwärmen, eingewechselt wurden Luiz Gustavo, Rafinha und Contento.

Die AZ beurteilt die drei Neulinge, die beim 4:0-Sieg über Schalke alle 90 Minuten durchspielen durften:

Arjen Robben:
Durfte als Nachzügler beim Testländerspiel der Holländer in Amsterdam doch noch eine Halbzeit ran. Immerhin 45 Minuten – Robbens erste komplette Halbzeit in 2013, abgesehen von Tests in Doha oder gegen Haching und Aachen. Gegen Schalke erst wie gewohnt Rechtsaußen, allerdings mit vielen Verhasplern, oft wollte er mehr als ihm gelang.

Beim Elfmeter zum 1:0 ließ er brav David Alaba den Vortritt, der ist ja nach Thomas Müller (Bank) zweiter Schütze im Heynckes-Ranking.

Aktiver wurde Robben nach der Pause, als er zentraler spielte und bei einem Konter Hildebrand überlupfte – der Ball fiel aufs Tornetz (55.). Holte sich dann immerhin eine Torvorlage, Nummer drei der Saison: beim 4:0 von Gomez. War auch an den ersten beiden Toren beteiligt.

Wertung: Für sein erstes Spiel von Beginn an seit 10. November recht ordentlich, in Halbzeit zwei verbessert. Steigerung drin.

Mario Gomez:
Beim 2:1 in Frankreich mit 58 Minuten Spielzeit, gewährt von Bundestrainer Joachim Löw. Am Donnerstag warf sich Heynckes für Gomez in die Bresche: „Für Mario, der in der letzten Zeit nicht gespielt hat, war's schwer. Ich weiß das und deswegen hat er für mich das erfüllt, was man erwarten konnte.“

Nun stellte er ihn wieder auf. Womöglich dachte sich Heynckes: Setze ich Gomez jetzt wieder auf die Bank, gehen ihm Rhythmus und Selbstvertrauen völlig flöten. Außerdem: Kommenden Freitag in Wolfsburg kann dann Mario Mandzukic wieder ran – wie passend, bei seinem Ex-Verein wird er extra motiviert sein. Gomez kam sehr schwer in die Partie, trotz aller gegenteiligen Bekundungen merkt man ihm die fehlende Spielpraxis ein. 16 Ballkontakte in Halbzeit eins (nur einer mehr als Torhüter Neuer), eine Mini-Torchance per Hinterkopfball.

Sonst? Viel Laufarbeit, viel Stückwerk, eine Menge Pech. In der 52. Minute dann ein Lichtblick: Gomez legte mit dem Rücken zum Tor Alaba die Kugel auf, der schob lässig zum 3:0 ein. Geht doch. Dann traf er selbst: auf Querpass von Robben, sein drittes Saisontor. Das 4:0 (63.).- Freude? Jubel? Übersichtlich.

Wertung:
Immer eine Alternative zum anderen Mario. Braucht Spiele.

Jérome Boateng:
Die ersten Wochen der Rückrunde waren für den Innenverteidiger besonders bitter. Keine einzige Einsatzminute bei allen drei Bayern-Siegen gegen Fürth, in Stuttgart und in Mainz. Recht nah kam er einem Kurzzeitjob in Stuttgart, als er schon an der Linie parat stand, die Nachspielzeit dann jedoch abgelaufen war. Und Löw? Auch er setzte beim DFB-Test in Paris lieber auf das Abwehrduo Mertesacker/Hummels, ließ den Schalker Höwedes als Linksverteidiger ran – obwohl das für ihn ungewohnt und für die Mannschaft ein (kleines) Risiko war. Dabei hatte Boateng schon bei der WM 2010 in Südafrika hinten links ausgeholfen.

Gegen Schalke, die ohne Huntelaar und Marica antraten, hatte Boateng wenig bis gar nichts zu tun. Ein schönes Spiel, um mal wieder reinzukommen. Erzielte am Ende fast noch seinen ersten Liga-Treffer im Bayern-Dress.

Wertung:
Solide, routiniert. Ohne gefordert zu werden. Doch Van Buyten bleibt Stammkraft.

 

 

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