Endgültig Lichtgestalt: Franz Beckenbauer wird vom FC Bayern geehrt
München - Dass der FC Bayern eine Größe für sich im deutschen Sport ist, das muss selbst die Phalanx der Neider anerkennen. Aber die Zahlen, die Vereinspräsident Herbert Hainer bei der Jahreshauptversammlung zu verkünden hatte, ließ dann doch viele Augen überlebensgroß werden - und dies, obwohl die Fußballer erstmals seit elf Jahren eine Spielzeit nicht nur ohne Meisterschaft, sondern sogar ganz ohne Titel beenden mussten.
Hainer: "Mit solchen Zahlen kann die Zukunft kommen"
Der FC Bayern gab gewaltige Rekordzahlen bekannt: 1,017 Milliarden Euro beträgt der Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2023/24. "Das sind Dimensionen, die selbst der FC Bayern lange nicht für möglich gehalten hatte. Mit solchen Zahlen kann die Zukunft kommen", sagte Hainer. Und auch bei den Mitgliederzahlen gibt es im Jahr vor dem nächsten "Finale dahoam" in der Champions League eine neue Bestmarke.
382.000 Anhänger sind nun offizielles Bayern-Mitglied. "Das sind mehr Menschen, als in Florenz leben", erklärte Hainer: "Kein anderer Klub kann da mithalten. Unser Ziel fürs nächste Jahr muss die 400.000er-Marke sein." Der Verein, der am 27. Februar 1900 gegründet wurde, feiert dann nämlich seinen 125. Geburtstag.
Die Veranstaltung, die JHV, stand ganz im Zeichen eines Mannes, der nicht mehr da ist, den Verein aber geprägt hat, wie kaum ein Zweiter und weiter als die Lichtgestalt des deutschen Fußballs erstrahlt: Franz Beckenbauer († 78), der am 7. Januar verstorben ist.

FC Bayern: Kein Spieler wird mehr mit der Nummer 5 auflaufen
Ihm zu Ehren wird beim FC Bayern nie wieder ein Spieler mit seiner Nummer 5 auflaufen. "Franz ist ein Synonym für größtmöglichen Erfolg, einzigartigen Stil - und tiefer Menschlichkeit. Als Spieler, Trainer, Präsident, als Wegbegleiter. Du hast dem FC Bayern die Strahlkraft verliehen, die bis heute nachwirkt", sagte Hainer: "Lieber Franz, du fehlst uns. Beckenbauer wird unerreichbar bleiben, er wird für immer unser ‚Kaiser' sein." Als Beckenbauers Witwe Heidi und der gemeinsame Sohn Joel die Bühne betraten, gab es tosenden Applaus - und viele Tränen.