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Eklat beim München-Derby: Spielabbruch und Verletzte bei Türkgücü gegen Bayern II

Wegen eines Banners kommt es bei Türkgücü gegen Bayern II zum Eklat. 19 Verletzte.
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Das Stadtderby zwischen Türkgücü München und FC Bayern München II wurde nach zwei Minuten abgebrochen und nicht mehr angepfiffen.
Das Stadtderby zwischen Türkgücü München und FC Bayern München II wurde nach zwei Minuten abgebrochen und nicht mehr angepfiffen. © IMAGO / Beautiful Sports

München - Gerade einmal zwei Minuten dauerte das Regionalliga-Derby am Samstag zwischen Türkgücü und den Amateuren des FC Bayern im Sportpark Heimstetten. Zunächst wurde die Partie nur unterbrochen, die Spieler in die Kabinen geschickt. Doch das war nur der Anfang.

Verantwortlich für die Unterbrechung waren die Fans beider Klubs. Rund 150 Gäste-Anhänger waren vor Ort, ein paar davon rollten ein etwa sieben Meter langes Banner aus: "FC Bayern Fanclub Kurdistan" stand darauf.

FC Bayern-Fans wollen Plakat nicht abgeben

Anhänger von Türkgücü – der Klub hatte es einst als erster von türkischen Migranten gegründeter Verein in den deutschen Profifußball geschafft – reagierten aufgebracht. Der Stadionsprecher appellierte an die Bayern-Fans, das Plakat einzurollen und der Polizei zu geben. Das Banner war zuvor nicht genehmigt worden. Türkgücü hatte solche Plakate ausdrücklich verboten.

Das Plakat wurde von den Türkgücü-Fans als politische Botschaft verstanden: Vergangenen Sonntag war es zu einem Anschlag in der türkischen Stadt Istanbul, der einen kurdischen Hintergrund haben soll, gekommen.

Die Polizei versuchte zunächst, den Konflikt im Gästeblock kommunikativ zu lösen. Die Fans rollten das Plakat zwar ein, weigerten sich aber, es abzugeben. Laut Polizeisprecher Werner Kraus sei der weitere Einsatz verhältnismäßig gewesen und habe einem "stufenweisen Vorgehen" entsprochen.

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Neun Verletzte – Polizei setzt Pfefferspray und Schlagstöcke ein

Auf Aufnahmen ist zu sehen, dass die Einsatzkräfte Pfefferspray und Schlagstöcke einsetzten. Bei der Attacke wurden neun Bayern-Fans und zehn Beamte verletzt. Laut "Bild" auch Kinder, die Polizei bestätigte das aber nicht. Schiedsrichter Simon Schreiner brach die Partie anschließend endgültig ab.

Der Geschäftsführer des Bayerischen Fußballverbands, Jürgen Igelspacher, sagte dem "Spiegel": "Dass es zum Spielabbruch gekommen ist, kann beileibe nicht im Sinne des Fußballs sein – jede Form von Gewalt hat auf unseren Plätzen nichts zu suchen."

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16 Kommentare
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  • Münchner Kindl am 20.11.2022 16:17 Uhr / Bewertung:

    Was soll am Namen der Region, aus welcher der Bayern-Fanclub Kurdistan stammt, politisch sein?
    Dann müssten sämtliche Fahnen der Fanclubs aus Südtirol ja auch verboten sein, das ist auch eine Region, deren Eigenständigkeit von Italien nicht anerkannt wird.

  • Kaiser Jannick am 21.11.2022 13:00 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Münchner Kindl

    Na wenn Ihnen der Unterschied zwischen der autonomen Region Südtirol innerhalb einer, wenn auch etwas nach rechts gerutschten Demokratie Italiens im Vergleich zum Problem der Kurden in der Türkei sowie den Themen um/mit PKK nicht geläufig ist, wäre es ratsam, sich künftig vor derartigen Postings besser zu informieren.

  • Azet am 20.11.2022 13:55 Uhr / Bewertung:

    "wobei auch Pfefferspray und Schlagstöcke zum Einsatz kamen"
    OK

    "unter den Verletzten auch Kinder"
    geht gar nicht!

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