Einpeitscher, Torschütze, Vorbereiter: Bayerns Mentalitätsmonster Kimmich ist zurück
München - "Schiri, pfeif an jetzt!", brüllte Joshua Kimmich nach dem 0:1 durch Jonathan Burkardt (32.) in Richtung Schiedsrichter Markus Schmidt.
Während seine Teamkollegen aufgrund eines vermeintlichen Foulspiels des Mainzer Torschützen an Jérôme Boateng minutenlang mit dem Unparteiischen haderten, sendete Kimmich ein klares Zeichen: Weitermachen, nicht diskutieren! Bayerns Mittelfeld-Antreiber ist wieder an Bord – und wie!
Kimmich feiert Startelf-Comeback gegen Mainz
Der Nationalspieler, der erstmals seit seiner Meniskusverletzung Anfang November wieder in der Startelf des FC Bayern stand, hatte einen großen Anteil an der Wende nach dem 0:2-Rückstand zur Pause gegen Kellerkind Mainz. "Es ist ein überragendes Gefühl zu wissen, dass wir jedes Spiel drehen zu können", sagte er nach dem 5:2-Erfolg bei "Sky".
Flick lobt Rechtsverteidiger Kimmich
Im zweiten Durchgang rückte der 25-Jährige von der Sechs in die Viererkette zurück – der formschwache Benjamin Pavard blieb draußen. Kimmich habe "gezeigt, wie man einen Außenverteidiger interpretiert", lobte ihn Flick nach der Partie auf der Pressekonferenz.
In der ersten Halbzeit habe der Rekordmeister laut des Bayern-Coaches "über die Außen, gerade über die rechte Seite nicht allzu viele Situationen gehabt, mit denen wir zufrieden waren. Gerade bei den Außenverteidigern ist es wichtig, dass wir weniger Fehler machen und dass wir nach vorne Impulse setzen".

Kimmich an drei Toren beteiligt
Auch Kimmich gab zu, er sei diesmal als Rechtsverteidiger "wertvoller" gewesen als auf der, von ihm eigentlich favorisierten, Sechs. Denn auf seiner neuen Position traf er zum wichtigen 1:2-Anschlusstreffer (50.) und bereitete den Ausgleich durch Leroy Sané (56.) vor. Auch am 3:2 war der deutsche Nationalspieler beteiligt: Seinen Eckball legte Thomas Müller auf Torschütze Niklas Süle (70.) ab.
Doch nicht nur Kimmichs spielerische Qualitäten fehlten den Münchnern zuletzt, auch dank seiner Präsenz dürfen die Bayern froh über die Rückkehr des Mentalitätsmonsters sein. Der gebürtige Schwabe führte seine Kollegen, unbeeindruckt von der Verletzungspause, gegen Mainz verbal an. "Den kannst du!", rief er Leroy Sané nach einem verpatzten Kopfball zu. Leon Goretzka pushte er nach einem gewonnenem Zweikampf: "Ja, Junge, ja."

Der Auftakt in Bayerns Fußball-Jahr 2021 hat unmissverständlich klargemacht: Kimmich, Bayerns Einpeitscher, ist wieder da!