Eine Frage der Tiefe: Bayerns Kader fehlen Top-Alternativen

In den Reihen des FC Bayern fehlen in dieser Saison Reservisten auf Top-Niveau, um auf Ausfälle wie die von Davies und Goretzka reagieren zu können. Nun ist speziell Salihamidzic gefordert. Der AZ-Check.
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Starke Alternativen wie Eric Maxim Choupo-Moting (rechts) hat Bayern-Trainer Julian Nagelsmann derzeit zu wenige: Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist gefordert.
Starke Alternativen wie Eric Maxim Choupo-Moting (rechts) hat Bayern-Trainer Julian Nagelsmann derzeit zu wenige: Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist gefordert. © imago images/Sven Simon

München - Es ist das große Thema beim FC Bayern in diesen Tagen, die den entscheidenden Part der Saison einleiten: Ist das Aufgebot der Münchner stark genug, um an der europäischen Spitze weiter mithalten zu können? 

Salihamidzic über mögliche Verstärkungen: "Wir haben schon einen guten Kader"

Oder muss die Führungsetage mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic Trainer Julian Nagelsmann im Sommer noch mehr hochkarätiges Personal besorgen - trotz aller Sparzwänge in der Corona-Pandemie?

"Wir haben schon einen guten Kader", sagte Salihamidzic jüngst. Nimmt man die verletzten Manuel Neuer, Alphonso Davies, Leon Goretzka und Corentin Tolisso dazu, stimmt der Satz des Sportvorstands zweifellos. Aber das ist genau das Problem: Eine Mannschaft, die grundsätzlich in drei Wettbewerben um Titel mitspielen will, braucht starke Alternativen, um Verletzungen oder Formschwächen kompensieren zu können. Es ist eine Frage der Tiefe für Salihamidzic und Bayern.

Wenig Spielraum wegen finanzieller Einbußen durch die Corona-Pandemie

Mit Ryan Gravenberch (19), Mittelfeld-Juwel von Ajax Amsterdam, wird ein Sommer-Neuzugang gehandelt. Gespräche soll es bereits geben, der Niederländer würde 25 bis 30 Millionen Euro Ablöse kosten. Üppig für Bayern.

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Mehr als 150 Millionen an finanziellen Einbußen in der Pandemie schränken den Spielraum ein. Zumal wichtige Vertragsverlängerungen anstehen. Die Lage ist angespannt, mit Niklas Süle bricht im Sommer eine weitere Säule weg, Tolisso könnte folgen. Wie stark ist dieser Kader dann noch? Der AZ-Check....

Eine Frage der Alternativen: Die Situation im Tor

Sven Ulreich zeigte gegen Salzburg und Fürth gute Leistungen, er warb damit um eine Verlängerung seines Vertrags. Der 33-Jährige ist noch immer eine verlässliche Nummer zwei hinter dem weltbesten Keeper Neuer, dennoch reißen die Gerüchte um einen Ulreich-Nachfolger nicht ab.

Bielefelds Stefan Ortega, der ablösefrei zu haben ist, gilt als heißester Kandidat. Alexander Nübel wird eine weitere Saison bei Leihklub AS Monaco bleiben. Ob mit Ulreich oder Ortega hinter Neuer: Zwischen den Pfosten ist Bayern top-besetzt.

Eine Frage der Alternativen: Die Situation in der Abwehr

Die Sorgenzone der Münchner. Inzwischen weiß man, dass die ablösefreien Abgänge von David Alaba und Jérôme Boateng im Sommer nicht adäquat aufgefangen wurden. Es fehlen Kommandos aus der Abwehrreihe, weder Lucas Hernández noch Benjamin Pavard oder Süle sind lautstarke Leader auf dem Platz.

Dayot Upamecano ebenfalls nicht, von dem Ex-Leipziger hatte sich Bayern mehr versprochen. Da Nagelsmann in Zukunft im 3-6-1-System spielen will, braucht es einen neuen Top-Innenverteidiger und ebenso einen Top-Rechtsverteidiger. Nur der verletzte Davies (Reha nach Herzmuskelentzündung) ist unantastbar. Linksverteidiger Omar Richards enttäuschte gegen Fürth, wurde ausgewechselt.

Eine Frage der Alternativen: Die Situation im Mittelfeld

Auch hier fehlt es an Qualität in der Breite. Joshua Kimmich verkörpert Weltklasse, Goretzka genauso, wenn er topfit ist. Ist er aber nicht immer, seit Anfang Dezember fällt er wegen Problemen an der Patellasehne aus. Tolisso kann auf hohem Niveau Akzente setzen, sein Verbleib ist aber unsicher.

Dahinter wird es dünn. Weder Marc Roca noch Marcel Sabitzer sind Spieler, die Bayern in der Königsklasse bedenkenlos auf den Platz schicken kann. Es ist ein Mannschaftsteil, zu dem vor nicht allzu langer Zeit noch famose Akteure wie Thiago gehörten. Immerhin: Der junge Musiala ist auf Sicht eine Alternative im Zentrum, er spielt aber am liebsten als Zehner - wie Thomas Müller. Ajax-Mann Gravenberch wäre eine verheißungsvolle Alternative.

Eine Frage der Alternativen: Die Situation im Angriff

Ganz vorne hat Bayern keine Probleme. Robert Lewandowski und Backup Eric Maxim Choupo-Moting (viertes Liga-Tor nach Einwechslung gegen Fürth) bilden ein europäisches Spitzenduo, die Offensiven dahinter sind ebenfalls stark: Müller, Serge Gnabry, Leroy Sané und besonders Kingsley Coman, der immer konstanter wird. Hier herrscht kein akuter Bedarf - im Gegensatz zum Defensivbereich...

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3 Kommentare
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  • rosa kuntz am 22.02.2022 22:35 Uhr / Bewertung:

    Die Frage stellt sich allenfalls in der Defensive. Da wurden wohl die falschen "Könner"vom "Kenner" ausgeschaut, und Jünglinge, die sich noch die Sporen verdienen müssen, hüpfen ja ohnehin genug umher. Die erfahrenen Abwehrspieler, die für den Erfolg mitgarantiert haben, ließ und lässt man ziehen. Ich frage mich fortwährend, welche Logik hinter dieser An- und Verkaufspraxis stecken könnte.

  • Südstern7 am 22.02.2022 13:19 Uhr / Bewertung:

    Reservisten, wie es die AZ nennt, können nur so stark sein wie die Spieler aus der Startelf, denn sonst wären sie keine Reservisten.

    Was ich sagen will ist, dass jeder Reservist glänzt und sich einbringt, wenn die Balance in der Mannschaft stimmt. Dann geht die Auswechslung ohne Qualitätsverlust vonstatten. Wenn aber die 11 Kameraden sich zuvor weit unter Form spielend über die Wiese geqält haben, wie soll dann ein Einzelner den Umschwung einleiten?

    Wenn in einigen Wochen das Tal der Krise durchschritten ist und die Mannschaft wieder Schwung, Elan und Selbstvertrauen hat, dann wird keiner mehr nach der Tiefe der Reservebank fragen. Weil es dann flutscht, egal wer eingewechselt wird.

  • Schwammerlsucher am 22.02.2022 10:13 Uhr / Bewertung:

    Brazzo ist gefordert und gleichzeitig völlig überfordert. Corona kann keine Ausrede sein.

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