Eberls erste Transferbilanz beim FC Bayern: Die größte Aufgabe steht noch bevor

Max Eberl und Christoph Freund haben zum ersten Mal zusammen den Kader des FC Bayern geplant – und ein Minus erwirtschaftet. War diese Wechselperiode dennoch ein Erfolg? Der AZ-Check.
Autorenprofilbild Maximilian Koch
Maximilian Koch
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
7  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Sommertransfer-Bilanz von Max Eberl (l.) und Christoph Freund (Mitte) fällt gemischt aus - auch, weil Klub-Patron Uli Hoeneß sich zwischendurch einschaltete.
Die Sommertransfer-Bilanz von Max Eberl (l.) und Christoph Freund (Mitte) fällt gemischt aus - auch, weil Klub-Patron Uli Hoeneß sich zwischendurch einschaltete. © imago

München – Die Länderspielpause begann für Max Eberl mit einem großen persönlichen Glücksmoment: Der Sportvorstand des FC Bayern und seine Jugendliebe Natascha Fruscella haben geheiratet, laut "Bild" fand die Feier am Tegernsee statt. Bei schönstem Sommerwetter sagte das Paar Ja, Fruscella schrieb am Montagnachmittag bei Instagram: "We did it. Der Kreis schließt sich." Dem Beitrag fügte sie ein Ehering-Emoji hinzu, Eberl und die TV-Moderatorin strahlen auf dem Foto um die Wette.

Anzeige für den Anbieter Instagram über den Consent-Anbieter verweigert

Für Eberl war es der schöne Abschluss extrem anstrengender Wochen. Bis zum Ende der Transferperiode wurde über mögliche Verkäufe und Verstärkungen nachgedacht, der Markt beobachtet, Gespräche geführt. Manchmal auch in etwas schärferem Ton wie bei Leverkusens Jonathan Tah, der letztlich beim Doublesieger blieb.

FC Bayern mit dem größten Minus in der Bundesliga

"Die Spieler sind jetzt da, die Mannschaft wird spielen – und dann wird man sehen, wo man endet", sagte Eberl zur Transferbilanz dieses Sommers: "Und dann kann man sagen, ob es gut oder schlecht war." Rund 140 Millionen gab der FC Bayern für neue Spieler aus, knapp 107 Millionen wurden eingenommen. Macht ein Minus von rund 33 Millionen Euro.

 

Ob sich die Investitionen gelohnt haben? Die AZ zieht nach dem bayerischen Transfersommer ein Fazit.

Neuzugänge fallen aus – ein weiterer Innenverteidiger hätte dem FC Bayern gut getan 

Zugänge: Mit Leverkusen-Rückkehrer Josip Stanisic und dem Japaner Hiroki Ito wurde die Defensive breiter aufgestellt – nur fallen beide erstmal länger aus. Stanisic wegen eines Außenbandrisses im Knie, Ito wegen eines Fußbruchs. "Das tut uns natürlich weh", sagte Bayern-Sportdirektor Christoph Freund. "Aber ich bin überzeugt davon, dass wir uns stabilisieren werden."

Bislang hinterlassen Dayot Upamecano und Minjae Kim in der Abwehrmitte allerdings keinen souveränen Eindruck, Eric Dier sitzt auf der Bank. Hier hätte ein weiterer Top-Innenverteidiger wohl gutgetan. Bei Leverkusens Tah wurde lange überlegt und verhandelt, vom DFB-Akteur waren intern aber nicht alle Bosse überzeugt. Sechser João Palhinha, für 51 Millionen Euro vom FC Fulham verpflichtet, stand noch kein einziges Mal in der Startelf.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Alternative zu Harry Kane fehlt beim FC Bayern

In der Offensive buhlten die Münchner um Desiré Doué (Paris Saint-Germain, zuvor Stade Rennes) und Xavi Simons (RB Leipzig, von PSG ausgeliehen). Beide Spieler kamen nicht. Dafür aber Frankreich-Talent Michael Olise für 53 Millionen Euro von Crystal Palace. Olise hat schon gute Ansätze gezeigt, aber er muss effektiver werden. "Wir sind sehr gut aufgestellt", sagte Freund über die Offensive: "Wichtig ist, dass die Jungs fit bleiben." Im Sturmzentrum fehlt eine Alternative zu Harry Kane.

De Ligt und Mazraoui bescheren dem FC Bayern rund 70 Millionen Euro

Abgänge: Mit Matthijs de Ligt und Noussair Mazraoui wurden zwei Defensivkräfte an Manchester United verkauft, die in der vergangenen Saison noch im Rückspiel des Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid in der Startelf standen.

Beide passten nicht in die Pläne des neuen Trainers Vincent Kompany, Bayern nahm circa 70 Millionen Euro für das Duo ein. Ordentlich. Genauso wie zwölf Millionen Euro für Offensivtalent Malik Tillman. Der 22-Jährige wechselte fest zur PSV Eindhoven. Und auch die Beteiligung am Wechsel von Ex-Spieler Joshua Zirkzee vom FC Bologna zu Manchester United spülte nochmal satte 25 Millionen Euro in die Kassen. 

Coman und Goretzka konnten nicht verkauft werden

Weitere Top-Verkäufe blieben aus, Kingsley Coman und Leon Goretzka etwa spielen weiter im Dress der Münchner. "Es war nicht langweilig. Es gab viele Gespräche, viele Diskussionen", sagte Freund zur Transferperiode, in die sich zwischendurch auch mal Uli Hoeneß einschaltete und Bayerns Kaderplaner öffentlich ermahnte.

"Der Max Eberl und der Christoph Freund wissen ganz genau, dass nur dann weitere neue Spieler zum FC Bayern kommen können, wenn der eine oder andere prominente Abgang verzeichnet wird", sagte Hoeneß Mitte Juli: "Wir haben beim FC Bayern keinen Geldscheißer." Anschließend wurde kein Spieler mehr verpflichtet.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Zahlreiche Arbeitspapiere laufen 2025 beim FC Bayern aus

Vertragsverlängerungen: Eberl und Freund hatten und haben die schwierige Vorgabe des Aufsichtsrats, das Gehaltsvolumen zu verringern und gleichzeitig einen Top-Kader zu bauen. "Das kann man nicht in einer Transferperiode, das dauert drei, vier Transferfenster", sagte Freund zum Thema Gehaltssenkungen. "Es ist eine schöne und spannende Aufgabe." Und vor allem eine große.

Zumal zahlreiche Vertragsverlängerungen anstehen. 2025 laufen unter anderem die Arbeitspapiere von Joshua Kimmich, Leroy Sané, Alphonso Davies, Thomas Müller und Manuel Neuer aus, bis dato gibt es noch keine entscheidenden Fortschritte. Auch deshalb kann die Bilanz von Eberl und Freund in diesem Sommer nicht als befriedigend angesehen werden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
7 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Analyst am 04.09.2024 13:19 Uhr / Bewertung:

    Befehl,ist Befehl oder warst du nie beim Bund?

  • Südstern7 am 04.09.2024 10:39 Uhr / Bewertung:

    "Mit Leverkusen-Rückkehrer Josip Stanisic und dem Japaner Hiroki Ito wurde die Defensive breiter aufgestellt"

    Ja, und der Eberl ist Schuld, dass sie sich schwer verletzt haben? Nehmt bitte diese beiden "Posten" aus der Bewertung.

    Eberl hat mit dem Personalchaos der letzten Jahre zu kämpfen. Es wurde versäumt nach dem CL-Sieg 2020 schon den Neuaufbau anzugehen. Leute wie Sarr und Blind, um sie stellvertretend zu nennen, füllten den Kader nur auf. Sabitzer oder Mazraoui, auch als Beispiele, konnten sich nicht durchsetzen. Auch Tel wird es nicht schaffen die "Alten" Gnabry oder Sané zu verdrängen. Alles Leute, mit denen Eberl nichts zu tun hat. Geben wir ihm 2 bis 3 Jahre Zeit, wenn die 2020er-Elf in der Rubrik Legende rangieren wird. Der Mann ist dabei den Laden erst mal aufzuräumen. Wenn er besenrein ist, geht es ans Bestücken.

  • JZM am 04.09.2024 09:31 Uhr / Bewertung:

    Der Eberl hat schon bei Gladbach nicht viel gerissen ... oder haben die Titel um Titel eingefahren ? Und die paar 'entdeckten' Spieler kann man nach dem Prinzip 'auch ein blindes Huhn ...' einstufen ! Aber die Selbstvermarktung ist definitiv 1A !

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.