Eberl reagiert genervt: Wie es mit Eric Dier beim FC Bayern weiter geht
München - Leverkusen und die späten Tore – in dieser Saison geht es in die andere Richtung. Siehe das 2:2 am Samstag bei RB Leipzig. Die Bayern und die engen Spiele – in dieser Saison gewinnt man sie.
Anders als das 2:2 vor elf Monaten in Freiburg, als die Münchner unter Trainer Thomas Tuchel den Ausgleich wenige Minuten vor dem Ende kassierten, retteten sie diesmal den Erfolg über die Zeit – 2:1. Macht plötzlich sechs Punkte Puffer auf Verfolger Leverkusen, den amtierenden Meister.
FC Bayern spielte gegen Freiburg sehr effektiv
"Wir haben in der Schlussphase mannhaft dagegengehalten, viel Moral bewiesen, uns in die Schüsse reingeworfen", sagte Sportvorstand Max Eberl und erklärte: "Früher hat man Bayern nachgesagt: Das fällt ihnen schwer. Beim Jubel der Mannschaft hat man gesehen, dass es ein sehr wichtiger Sieg für uns war."
Vorsprung an der Tabellenspitze ausgebaut, größer war der Abstand in dieser Saison noch nicht (ebenfalls sechs Punkte nach dem 11. und 13. Spieltag). "Ein gutes Wochenende", frohlockte Eberl.
"So ein Spiel, das anders ist als die letzten, wo wir sehr dominant waren und viele Torchancen hatten, tut auch gut. Diese Siege, mit Moral über die Ziellinie gebracht, fühlen sich gut an", meinte Eberl angesichts des Arbeitssiegs in "einem sehr, sehr komplizierten Auswärtsspiel".
Diesmal ist Bayern nicht in Schönheit und samt Chancenwucher gestorben wie beim 0:3 am Mittwoch in der Champions League bei Feyenoord Rotterdam, sondern spielte sehr effektiv. Nicht glamourös, sondern sachlich.
Vorlage Dier, Treffer Kane: Britische Co-Produktion beim 1:0 gegen Freiburg
So wurde der fünfte Bundesliga-Sieg in Serie (vier davon anno 2025) auch eingeleitet. Das 1:0 war die erste britische Co-Produktion überhaupt, ein Novum in 62 Jahren Bundesliga. Innenverteidiger Eric Dier, der den angeschlagenen Dayot Upamecano (Vorsichtsmaßnahme) vertrat, passte geschickt auf Harry Kane.
Ballan- und mitnahme in einer Bewegung um Freiburgs Verteidiger Philipp Lienhart herum und rein das Ding aus 14 Metern mit 121 km/h an SC-Keeper Noah Atubolu vorbei. Erstmals seit Ende November, seit dem 3:0 gegen Augsburg, traf Torjäger Kane aus dem Spiel heraus – und dann auch noch auf Vorlage von Kumpel Dier. Very british! Bayern Britannia!
Während der 31-Jährige in diesen 64 Tagen Elfmeter um Elfmeter sicher verwandelte, wollte es ansonsten nicht klappen. "Wenn es einer verkraftet und einer damit umgehen kann, dann ist es Harry Kane", hatte Eberl schon nach dem Rotterdam-Spiel gesagt.
"Ich bin erfahren genug. Das Gerede, der Lärm um mich herum – das interessiert mich nicht", sagte der Kapitän der englischen Nationalelf hinterher lässig und bekräftigte sein Torjäger-Latein: "Ich versuche einfach, jede Chance, die sich mir im Spiel bietet, zu verwerten."
Und stellte in Freiburg wieder mal einen neuen Rekord auf: Für seine ersten 53 Bundesliga-Tore brauchte Kane nur 49 Spiele. Die bisherige Bestmarke hielt der Ex-Dortmunder Erling Haaland (53. Tor im 53. Spiel).
Wie geht es mit Dier nach der Saison beim FC Bayern weiter?
Neun Jahre haben Kane und Dier, beide 31 Jahre alt, bei Tottenham Hotspur zusammengespielt. Seit Januar letzten Jahres sind sie wieder in München vereint. Aber wie lange noch? Der Vertrag des so zuverlässigen und in der Mannschaft überaus geschätzten Dier läuft zum Saisonende aus.
Im Gegensatz zu all den geräuschvollen Verhandlungen um neue Verträge und angehobene Gehälter bei Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Jamal Musiala ist es rund um Dier still.
Auf dessen Zukunft angesprochen, pustete Eberl in den Katakomben genervt durch. "Eric hat ein super Spiel gemacht, hat verteidigt, was zu verteidigen war. Wir sind extrem froh, dass er bei uns ist. Der Vertrag läuft aus, das ist so. Momentan haben wir auch noch keine Gespräche. Es geht um diese Saison. Da ist Eric ein Mann, der seinen Mann steht." Heißt? Die Vertragsverlängerungen seien "ein müdes Thema", so Eberl.
Klingt nicht gut für Dier. Womöglich will man ihn nicht in den Himmel loben, um ihn dann doch zum Saisonende auszusortieren.