Dominanz des FC Bayern erdrückt die Liga

Es macht sich Resignation breit: Nach der Machtdemonstration gegen den BVB und angesichts der Übermacht des FC Bayern hissen die Bundesligisten schon die weiße Fahne.
von  sid
Frust bei BVB-Kapitän Maths Hummels (vorne rechts) angesichts der Überlegenheit des FC Bayern.
Frust bei BVB-Kapitän Maths Hummels (vorne rechts) angesichts der Überlegenheit des FC Bayern. © sampics/Augenklick

München -  "Auf Jahre hinaus deutscher Meister", "eine Inspiration", "es geht nur um den zweiten Platz": Nach der beeindruckenden Demonstration der eigenen Stärke von Rekordmeister FC Bayern beim 5:1 gegen Borussia Dortmund macht sich die Konkurrenz bereits nach nur acht Spieltagen keine Illusionen mehr.

Ein Rezept gegen die Münchner Übermacht hat niemand. "Das wirtschaftliche Kräfteverhältnis von einem Klub zur Konkurrenz ist so dramatisch, dass es nicht mehr aufzuholen ist", sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke am Rande des "Camp Beckenbauer" in Kitzbühel/Österreich.

Dieser Umstand führe dazu, dass "Bayern München in den nächsten Jahren immer deutscher Meister wird. Ich kenne kein Patentrezept dagegen, weil die Bayern ja auch keine Fehler machen. Die machen es großartig."

Der Rest der Liga sieht es ähnlich. "Es sieht nicht so aus, dass die jemand schlagen kann. Wolfsburg und Dortmund waren die größten Herausforderer - und die wurden nicht nur geschlagen, sondern zerpflückt", sagte Kölns Manager Jörg Schmadtke der "Bild".

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Zur Erinnerung: Auch gegen Pokalsieger Wolfsburg hatten die Bayern 5:1 gewonnen.

Deshalb betonte auch Ex-Bayern-Torhüter Oliver Kahn, "dass sich die Dominanz der Bayern nochmal verstärkt" habe. "Aber das ist ja nicht das Problem des FC Bayern, das ist das Problem der anderen Vereine, die sich die Frage stellen müssen, warum sie da nicht annähernd Schritt halten können."

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Angesichts von sieben Punkten Vorsprung, einem Torverhältnis von 28:4 und der schier erdrückenden Dominanz scheint die Meisterschaft bereits jetzt entschieden zu sein. Selbst Dortmunds Trainer Thomas Tuchel nannte es "eine Inspiration", den Über-Bayern zuzuschauen.

 "Die Bayern haben auf einem Level gespielt, das vielleicht so in Deutschland noch nicht gespielt wurde", sagte Tuchel, der die Mannschaft von Coach Pep Guardiola "auf einer Stufe mit Barcelona und Real Madrid" sieht und aktuell sogar "als die stärkste Mannschaft dieser drei".

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Für Christoph Daum stellt sich ohnehin nur noch die Frage, wer der Erste sein wird, "der den Bayern ein Bein stellt, ihnen einen Punkt abnimmt, oder sie sogar schlägt", wie der ehemalige Bundesligatrainer sagte: "Das ist dann die Spannung und die Faszination, von der diese Saison lebt. Es geht nur um den zweiten Platz."

Immerhin ein wenig Hoffnung machte Kahn der Konkurrenz dann doch. "Früher oder später wird es in der Bundesliga wieder spannender werden. Auch beim FC Bayern werden Phasen kommen, wo es Umwälzungen gibt, wo die Mannschaft im Umbruch ist. Das sieht man beispielsweise bei Manchester United. Es braucht dann einfach eine gewisse Zeit."

Der 46-Jährige fügte hinzu: "Und dann müssen die anderen Vereine wie Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, der VfL Wolfsburg oder wer auch immer eben da sein."

In dieser Saison ist dieser Zeitpunkt allerdings noch nicht gekommen...

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