Kommentar

Die unglücklichen Kapitel des FC Bayern in der Corona-Krise

AZ-Sportchef Matthias Kerber über den FC Bayern in der Corona-Krise.
Matthias Kerber
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München - Es hat etwas von der Präsentation des Olivenzweigs, wenn Hansi Flick nun den Gesundheitsexperten Karl Lauterbach anrufen und gerne ein Vier-Ohren-Gespräch führen will. Der Bayern-Trainer ist einer, der seine Worte - anders als etwa der bayerische Poltergeist vom Tegernsee - wohl überlegt, sich selten von Emotionen leiten lässt und die damit oft einhergehenden Kurzschlüsse in der Denkzentrale meist vermeidet.

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"Sogenannter Experte"-Zitat war unter Flicks Niveau

Seine Was-erlauben-Lauterbach-Wutrede, in der er den SPD-Politiker, der die Heimführaktion des positiv getesteten Thomas Müller kritisiert hatte, war von Beschützer-Instinkt geprägt, aber in Formulierung und Botschaft unnötig populistisch. Lauterbach, der in dieser Corona-Krise den Dauermahner und Spielverderber gibt, als "sogenannten Experten" zu betiteln, war unter Flicks Niveau. Das weiß er auch.

Flick wurde seiner Vorbildrolle nicht gerecht

Deswegen streckt er die Hand zur Versöhnungsgeste aus. In Zeiten, in denen Lauterbach & Co. von verblendeten Aluhut-Trägern und Corona-Leugnern Hass ohne Ende, oft an der Grenze (oder darüber hinaus) des strafrechtlich Relevanten entgegenschlägt, sollte nicht noch Öl ins Feuer gegossen werden. Da wurde er seiner Vorbildrolle, die er sonst so gut ausfüllt, nicht gerecht.

Anflug von weiteren Privilegien muss vermieden werden

Es war ein weiteres unglückliches Kapitel, das der FC Bayern in der Corona-Krise zuletzt geschrieben hat. Der Vorstoß von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge, dass Fußballer bevorzugt geimpft werden sollten, um - im Idealfall - Teile der Bevölkerung zu animieren, es ihren Sporthelden gleichzutun, war auch nicht gerade der Weisheit letzter Schluss. Jetzt, da immer mehr Impfvordrängler den Solidaritätsgedanken der Gesellschaft mit Füßen treten, muss jeder Anflug von weiteren Privilegien vermieden werden. Die Gesellschaft braucht Olivenzweige, nicht irgendwelche Schoten.

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3 Kommentare
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  • Bodensee3 am 18.02.2021 17:34 Uhr / Bewertung:

    Nun, Lauterbach gibt ständig irgendwo seinen Senf dazu, ich kann Flick gut verstehen dass ihm das auf den S..enkel geht. Dass in einem Umfeld mit viel Geld mehr machbar ist als für Lieschen Müller, dürfte eh klar sein. Aber warum soll Müller dann weit weg im Hotelzimmer seine Quarantäne verbringen? Diese Denke ist doch völlig übertrieben. Wenn Lauterbach wenigstens nicht immer den Panik-Attacker spielen würde, könnte ich ihn vielleicht ernst nehmen. So aber nicht.

  • Fußball-Fan am 17.02.2021 12:25 Uhr / Bewertung:

    Da hat Flick aber schnell den Schwanz eingezogen. Bei all dem Extrawürsten sollte der FCB auch lieber ganz leise sein, sonst ist mit der Saison schneller Schluss, als Flick, KHR und der Poltergeist vom Tegernsee (passende Formulierung, liebe AZ) sich das vorstellen können. Das Vordrängeln bei den Impfungen ist ja schon mal im Kern erstickt worden. Die noch sehr lange nicht ausgestandene Coronakrise wird den FCB (ebenso wie alle anderen Vereine) noch kleinlaut werden lassen.

  • Normalist am 17.02.2021 08:23 Uhr / Bewertung:

    Vorbildrollen haben Journalisten auch. Mal drüber nachdenken.

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