Die Pep-Debatte: Wie plant der FC Bayern mit Guardiola?

Der Nächste, bitte! Nach Klopp wird nun Ancelotti, der Liverpool abgesagt hat, als Guardiola-Nachfolger beim FC Bayern gehandelt. "Der Einzige, der die Entscheidung trifft, ist Pep", sagt Paul Breitner.
von  Maximilian Koch
Wird Carlo Ancelotti der Nachfolger von Pep Guardiola?
Wird Carlo Ancelotti der Nachfolger von Pep Guardiola? © dpa

München - Sepp Maiers Plan wird wohl nicht aufgehen. „Ich hätte gewartet, bis Pep aufhört, und dann Klopp geholt“, sagte die Torhüter-Legende des FC Bayern am Mittwoch am Rande einer Buch-Vorstellung in der Allianz Arena: „Aber vier Jahre wird Pep wohl nicht mehr bei den Bayern bleiben.“ Vier Jahre – so lange hat sich Jürgen Klopp kürzlich an den FC Liverpool gebunden, als er einen Vertrag bis 2018 unterschrieb, der bei guter Zusammenarbeit automatisch um ein weiteres Jahr verlängert wird.

Damit beendete der frühere Dortmund-Coach auch alle Spekulationen um ein mögliches Guardiola-Erbe bei den Bayern. Zumindest im kommenden Sommer. Und das ist freilich der Zeitpunkt, der Sepp Maier und alle anderen Anhänger des FC Bayern aktuell besonders beschäftigt.

 
Bleibt er oder geht er? Pep Guardiola hat sich in dieser Frage noch immer nicht positioniert. Und so ist es wenig verwunderlich, dass weiter munter spekuliert wird: in Deutschland, in England, in Spanien und nun auch in Italien, wo am Dienstag geschrieben wurde, dass die Bayern bereits einen Nachfolger für Guardiola gefunden hätten. Sein Name: Carlo Ancelotti. Seine Qualifikation: drei Champions-League-Siege (zwei mit dem AC Mailand, einer mit Real Madrid, zuletzt im Jahr 2014). Der 56-Jährige hat sich aktuell eine Auszeit verschrieben, „mindestens bis zum Jahresende“, wie er vor Kurzem dem „Corriere dello Sport“ sagte.

In diesem Interview verriet der Italiener auch, dass ihn besonders ein Land reizt. „Ich würde gern in die Premier League zurückkehren, bevor ich in Rente gehe. Sie ist das perfekte Umfeld – nicht nur für Fußball, sondern auch für alles andere.“ Von 2009 bis 2011 hatte Ancelotti den FC Chelsea trainiert.

 

Bayerische Gemütlichkeit statt Hafenstadt in Großbritannien?

 

Glaubt man allerdings Quellen von der Insel, hat sich Ancelotti gerade erst gegen ein Angebot des FC Liverpool entschieden – und damit Klopp den Weg geebnet. „Ich weiß aus guter Quelle, dass er den Job nicht wollte“, sagte die englische Trainer-Ikone Harry Redknapp: „Es muss ein großer Klub für ihn sein. Er ist ein Trainer von Champions-League-Klubs und nimmt nicht jeden Job an.“

Der FC Bayern wäre ein solcher Klub und aktuell definitiv die größere Nummer als Liverpool. Wahrscheinlich – neben Real Madrid und dem FC Barcelona – sogar die attraktivste Adresse, die es im Weltfußball gibt. Ob Ancelotti allerdings tatsächlich schon ein Zweijahresvertrag vorliegt, wie in italienischen Medien berichtet wird, ist fraglich. Zuletzt hatten die Bayern immer wieder betont, dass sie voll und ganz auf eine Vertragsverlängerung mit Guardiola setzen.

„Es wurden schon im Januar immer wieder Namen in die Öffentlichkeit getragen“, sagte nun Ex-Profi und Markenbotschafter Paul Breitner, der gemeinsam mit Sepp Maier den neuen Bildband „Mythos FC Bayern“ präsentierte: „Der Einzige, der die Entscheidung trifft, ist Pep. Ich würde es begrüßen, wenn er bleibt. Ich weiß, dass die Klubführung es begrüßen würde.“ Ancelotti sei im Moment „niemand, der mich interessiert. Ich werde jetzt nicht herumspinnen. Da können sie mich auch gleich über Rafa Benitez oder Jürgen Klopp befragen.“

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Fakt ist: Die Gerüchte um einen Abschied Guardiolas sind nicht neu. Und sie werden nun von Woche zu Woche wilder an der Säbener Straße wuchern. So lange, bis sich der Katalane entscheidet. Erst kürzlich hatte die spanische Zeitung „Mundo Deportivo“ berichtet, Guardiola werde sich 2016 Manchester City anschließen. Dort verantwortet Txiki Begiristain, Peps alter Weggefährte aus Zeiten beim FC Barcelona, den sportlichen Bereich. Die Premier League, daraus hat Guardiola nie ein Geheimnis gemacht, soll in seinem Lebenslauf nicht fehlen. Da gleichen sich seine Ansichten mit denen Ancelottis.

„Lassen wir Pep erstmal seine Arbeit machen und alle Titel gewinnen. Dann können wir über Ancelotti reden“, meinte Sepp Maier, der wie Breitner zu Gelassenheit in der Trainer-Frage riet: „Momentan sieht das ja sehr gut aus. Die deutsche Meisterschaft wird fast schon Weihnachten entschieden sein, danach können sie sich auf die anderen Pokale konzentrieren.“ Klingt nach einem guten Plan.

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