Die Geduldigen: FC Bayern dreht auch gegen VfL Wolfsburg spät auf
München - Über 60 Minuten konnten die Wölfe das Spiel einigermaßen spannend halten, doch am Ende fährt auch der VfL Wolfsburg mit einer 0:4-Packung unterm Christbaum nach Hause.
Insgesamt lag der FC Bayern gegen den VfB Stuttgart und den VfL Wolfsburg über 110 Minuten mit maximal einem Treffer in Führung. Während sich die Wolfsburger am Ende noch drei weitere Treffer fingen, ging der VfB Stuttgart in der Folge sogar mit 0:5 baden.
FC Bayern: Nagelsmanns Plan geht auf
Die Bayern beweisen damit zum Ende der Hinrunde: Der Erfolg ist mit den Geduldigen. Für Julian Nagelsmann steckt hinter den späten Schützenfesten harte Arbeit: "Es ist nicht immer so einfach. Wolfsburg ist auch extrem kopfballstark. Es ist wichtiger, dass wir sicher stehen, anstatt unendlich viele Chancen zu haben", erklärte der Bayern-Trainer.
Durch die starke Defensivarbeit ergaben sich anschließend zwangsläufig mehr Räume: "Wir haben jeden Ball gewonnen vor der Mittellinie, das war schon sehr beeindruckend in der zweiten Halbzeit. Da konnten wir den Block dann überspielen", lobte er sein Team.
Weil die Münchner in der Saison auch häufig von Beginn an den Turbo zündeten und zu vielen Chancen kamen, jedoch hinten wackelig standen, zeigte sich der Übungsleiter so hochzufrieden: "Lieber nur vier gute Chancen und kein Gegentor, anstatt 0:1 hinten zu liegen und 20 Chancen zu haben", sagte er weiter.
Offene Flügel in der zweiten Hälfte
Wie schon gegen Stuttgart am vergangenen Dienstag hatten die Bayern nach Ballgewinnen im zweiten Durchgang häufig viel grüne Fläche vor sich. Wenn sie diesen Raum dann mit Tempo bespielen, fallen in der Folge auch die Tore. War es gegen den VfB noch Serge Gnabry, der die Räume nutzte, erzielte am Freitagabend Leroy Sané in echter "Arjen Robben"-Manier das zwischenzeitliche 3:0 (59.).
"Wir müssen sehr geduldig sein. Da müssen wir dann schlau spielen und vor allem schnell spielen. Dann klappt es über außen", fasste der Flügelspieler nach dem Spiel bei "DAZN" zusammen. Auch für ihn haben die schleppenden ersten Hälften zuletzt auch mit dem Gegner zu tun: "In der ersten Halbzeit war's sehr schwer. Sie standen sehr gut. Ballbesitz hatten wir viel, aber konnten nicht so viel draus machen", sagte Sané abschließend.
Dank ihrer geduldigen Spielweise verabschieden sich die Münchner also mit zwei deutlichen Siegen und ohne Gegentor in die Winterpause. Ernst wird es für den FCB wieder am 7. Januar, wenn Borussia Mönchengladbach in die Allianz Arena kommt.