Die Bayern sehnen sich nach der Winterpause

Dem FC Bayern geht vor dem Weihnachtsurlaub die Kraft aus. "Veterano" Xabi Alonso trotzt den Strapazen.
J. Buhl/M. Koch |
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Die Bayern bejubeln das Traumtor von Xabi Alonso.
Rauchensteiner/Augenklick Die Bayern bejubeln das Traumtor von Xabi Alonso.

München - Rafinha riss den Torschützen zu Boden, dann stürzten sich auch die Kollegen auf Xabi Alonso, der schließlich unter der bayrischen Jubeltraube begraben wurde. Der Traumtreffer des Spaniers musste eben gefeiert werden. Mit einem fulminanten Weitschusstor aus fast 30 Metern war Alonso der Matchwinner beim 1:0 des FC Bayern im Pokalachtelfinale gegen Darmstadt. Der 34-Jährige legte sich den Ball selbst hoch und feuerte ihn dann per Volley mit 127 km/h ins linke obere Toreck.

„Das war ein Weltklasse-Tor“, sagte Mannschaftskollege Robert Lewandowski, „ein unglaubliches Tor“. „Die Besonderheit bei dem Schuss liegt in der Flugkurve und im Zeitpunkt, zu dem er den Ball trifft“, analysierte der frühere Bayern-Star und Fernschuss-Künstler Mehmet Scholl in der ARD: „Ein technisch perfektes Tor. Dazu muss man richtig was können.“

Der Gelobte sagte zwar, es sei „zero“ – also null – Prozent Glück gewesen, blieb aber gewohnt bescheiden: „Ich habe, direkt als ich ihn getroffen habe, gefühlt, dass der Ball in der richtigen Richtung unterwegs war.“ Für Pep Guardiola kam der Alonso-Hammer indes nicht überraschend. „Er war gut, oder?“, sagte der Bayern-Trainer. „Wir haben das gestern trainiert.“ Sein Grinsen verriet, dass das nicht die ganze Wahrheit war. „Da wäre selbst ich nicht dran gekommen“, witzelte Thomas Müller.

Lesen Sie hier: Hatte Pep Guardiola einen Spitzel in Ingolstadt?

Wie bei Guardiola läuft der Vertrag des 2014 von Real Madrid geholten Mittelfeldstrategen am Saisonende aus. „Demnächst“ wolle man sich „konkret Gedanken machen“, hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zuletzt gesagt. Alonso selbst ließ wissen, dass man „keine Eile“ habe. Mit seinem Traumtor hat er seine Verhandlungsposition jedenfalls nicht verschlechtert.

Ausgerechnet der bayerische „Veterano“, wie Thomas Müller seinen erfahrenen Teamkollegen kürzlich taufte, war gegen Darmstadt nicht nur der älteste, sondern auch der beste Mann auf dem Feld. Während den Bayern-Profis die Strapazen der letzten Wochen fast kollektiv mehr und mehr anzumerken sind, hinterließ Alonso einen fitten Eindruck. „Er ist ein alter Mann im Körper eines jungen Spielers“, lobte ihn Landsmann und Mittelfeldpartner Thiago schon zuletzt.

„Ich bin sehr stolz auf meine Truppe“, sagte Guardiola nach dem Pokal-Kraftakt: „Wir haben zuletzt mit 13, 14 Spielern gespielt.“ Immerhin 16 unversehrte Profis standen ihm diesmal zur Verfügung – nur zwei Kaderplätze blieben frei. Aufgrund zahlreicher Verletzter hatte Pep zuletzt etwas von seinen Prinzipien abrücken müssen. Nachdem er zuvor 99 Mal in Folge seine Startelf verändert hatte, spielte Guardiola gegen Gladbach mit demselben Team wie in der Woche zuvor gegen Hertha. Im Vergleich zum Ingolstadt-Spiel am Samstag rückte nun lediglich Traumtorschütze Alonso für Holger Badstuber in die Anfangsformation.

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„Natürlich sehnt man sich nach der Winterpause“, gab Thomas Müller zu: „Wenn man es mit der Zeit vergleicht, in der wir vier Spiele hintereinander mit vier oder fünf Toren gewonnen haben, tun wir uns jetzt ein bisschen schwerer.“ Auch Kapitän Philipp Lahm sagte: „Der Zustand der Spieler ist nicht perfekt, wir konnten wenig rotieren in den letzten Wochen. Das merkt man der Mannschaft an.“ Auf die „zwei Wochen Ruhe, in denen man sich erholen und Zeit mit der Familie verbingen kann“ freue er sich ohnehin jedes Jahr. Diesmal vielleicht noch ein wenig mehr.

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