Diagnose ist da: So lange fehlt Thomas Müller dem FC Bayern München

Hamburg/München - Im Liegen an der Seitenlinie verfolgte er das Spiel weiter. Der Arbeitstag von Thomas Müller beim knappen 1:0 des FC Bayern beim HSV in der Bundesliga hatte gerade einmal zehn Minuten gedauert.
Dann musste der Weltmeister mit Oberschenkelproblemen nach seiner Einwechslung zur Pause direkt wieder vom Platz. Immerhin: Für die Vorlage zum entscheidenden 1:0 durch den FranzosenCorentin Tolisso hatte es gereicht.
"Das muss eingehend untersucht werden, ein MRT gemacht werden. Er hat gesagt, dass er einen Krampf gespürt hat. Eventuell ist es eine Verhärtung. Ich hoffe, dass es nur das ist", meinte Coach Jupp Heynckes nach der Partie bei Sky. Eine genaue Diagnose stand zu diesem Zeitpunkt noch aus.
"Es wäre sehr schlecht für uns, wenn er jetzt ausfallen würde. Thomas ist der Kapitän, ein sehr wichtiger Spieler für uns", erklärte indes Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Wir müssen abwarten und hoffen, dass es nicht so schlimm ist." Auch Müller, der noch unmittelbar an der Seitenlinie behandelt wurde, sprach nach dem Spiel im Hamburger Volksparkstadion über seine Verletzung.
Einzelkritik: Die Bayern beim Sieg gegen den HSV
"Ich bin nicht ohne Grund wieder rausgegangen, habe Probleme am Oberschenkel rechts hinten. Das ist passiert, als ich den Ball mit der Hacke weiterleiten wollte", erzählte der 28-Jährige. "Wir werden das morgen untersuchen, mit Tagesdiagnosen sind wir in letzter Zeit nicht immer gut gefahren."
Offizielle Diagnose ist da
Am Montagvormittag teilten die Bayern mit, dass Müller wegen eines Muskelfaserrisses für "voraussichtlich drei Wochen" ausfallen wird. Somit verpasst der Offensivspieler neben den beiden Spielen gegen RB Leipzig unter anderem auch die Champions-League-Partie gegen Celtic Glasgow und den Bundesliga-Kracher gegen Borussia Dortmund.
Die Bild hatte am Sonntagabend nach ersten Untersuchungen noch von einem Muskelbündelriss und einer Pause von bis zu sechs Wochen berichtet. Müller schien beim deutschen Rekordmeister seine Form wiedergefunden zu haben, nachdem Carlo Ancelotti als Trainer von Jupp Heynckes abgelöst wurde.
Vor dem HSV-Spiel hatte er schon in der Champions League gegen Celtic (3:0) unter anderem mit einem Tor überzeugt und danach von einem "kleinen Ruck" gesprochen, der durch das Team gehe. Nun muss es Bayern ohne den aktuellen Kapitän - der eigentliche Spielführer Manuel Neuer fehlt verletzt noch länger - richten.
Beim Doppelpack gegen Leipzig geht es um das Weiterkommen im Pokal und den Platz in der Bundesliga-Spitzengruppe. Mit einem Sieg in Glasgow wollen sich die Münchner die Chance erhalten, noch Gruppensieger zu werden. Und vor der Länderspielpause steht der Kracher beim BVB an.
Beim Saisonabschluss der Nationalmannschaft mit den Spielen im Londoner Wembleystadion gegen England (10. November) und in Köln gegen Frankreich (14. November) dürfte Müller wegen seiner Verletzung auch fehlen - zumal die Duelle nur Freundschaftsspiele sind.
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