"Das Christkindl hat kein rotes Trikot an"
Die selbsternannte "Gebetsmühle von der Säbener Straße" schlägt wieder zu: Rummenigge fordert von Bayern, in der Vorweihnachtszeit keine Geschenke zu verteilen.
München - Als vor ein paar Wochen Matthias Sammer nach dem Sieg des FC Bayern bei Werder Bremen mahnend den Zeigefinger hob, beschwor der Sport-Vorstand damit eine öffentlich ausgetragene Meinungsverschiedenheit mit Trainer Jupp Heynckes herauf.
Mittlerweile ist Sammer aber nicht mehr der einzige, der die Spieler des FC Bayern mit Regelmäßigkeit zur Vorsicht mahnt. Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge legte nun in seinem Vorwort im aktuellen "Bayern-Magazin" noch mal nach.
"Auch wenn ich mir zum wiederholten Male wie ein Mahner in der Wüste vorkomme, wie die Gebetsmühle von der Säbener Straße: Wir müssen diesen schönen Vorsprung, den wir uns mühsam aber auch verdient erarbeitet haben, mit Händen und Füßen, mit Zähnen und Klauen verteidigen. Jetzt gilt es", schrieb der Vorstandsvorsitzende.
Man müsse in den nächsten sieben Spielen - der "entscheidenden Schlussphase des Fußballjahres" (Rummenigge) - "konzentriert und konsequent und mit großem Willen zu Werke gehen", appellierte er. Sieben Spiele, in denen die Mannschaft auch zeigen müsse, "dass man aus der letzten Saison die richtigen Lehren gezogen hat".
Bayern tritt am Samstag zuhause gegen Hannover an, reist dann kommenden Mittwoch nach Freiburg. Am folgenden Wochenende steht dann das Topspiel zuhause gegen Borussia Dortmund an.
In der Vorsaison war Bayern im November erstmals ein wenig die Puste ausgegangen. Es gehe vor allem darum, "Stärke zu zeigen und gegenüber der Konkurrenz ein klares Zeichen zu setzen. Freunde, ihr müsst nicht auf ein Nachlassen, auf eine Schwächephase, des FC Bayern hoffen - die wird es diese Saison nicht geben", so Rummenigge weiter.
Und auch, wenn der Advent vor der Tür stehe: "Geschenke gibt es vielleicht am 24. Dezember, oder vom Nikolaus, aber sonst nicht. Selbst wenn auf dem Wunschzettel der Konkurrenz Punktverluste des FC Bayern ganz oben stehen - hier müssen wir alles dafür geben, um unsere Gegner zu enttäuschen. Das Christkindl hat kein rotes Trikot an."
In der Vorwoche war der 57-Jährige bereits auf der Jahreshauptversammlung des Klubs als Mahner aufgetreten. Und nach den 1:1-Unentschieden in Nürnberg und Valencia meinte Rummenigge am Dienstagabend in Spanien: "Wir müssen aufwachen. Wir müssen wieder die Gangart hinkriegen, die uns so stark gemacht hat, die uns weit, weit in der Bundesliga-Tabelle nach oben gebracht hat."