Comeback der FC-Bayern-Gier: Was sind die Gründe für den Umschwung beim deutschen Rekordmeister?

Der FC Bayern fertigt Mainz mit 8:1 ab. Nach dem Triumph über Lazio Rom ist es der nächste überzeugende Sieg. Zwischen Trainer Thomas Tuchel und dem Team passt es plötzlich wieder.
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Zeigen gegen Mainz Bestform: Die Bayern-Stars um Joshua Kimmich und Harry Kane.
Zeigen gegen Mainz Bestform: Die Bayern-Stars um Joshua Kimmich und Harry Kane. © IMAGO

München - Es war die 71. Minute - da wurde diese Dienstreise nach München für die Mainzer endgültig zu einem wahren Nachmittag des Grauens: Harry Kane hatte gerade mit seinem dritten Tor für das 7:1 des FC Bayern gesorgt, als die Münchner Fans in der Südkurve den in allen Belangen überforderten Gegner verhöhnten. "Nur noch drei, nur noch drei!", skandierten sie immer wieder - getrieben von der Hoffnung, Augenzeugen eines zweistelligen Sieges zu werden.

FC Bayern: Kane in 34 Spiel für den FC Bayern an 47 Toren beteiligt 

Es wurde nur noch einer - am Ende endete die bayerische Schützenfest-Torparty mit 8:1. Und die Bayerns-Fans hätten auch rufen können: "Nur noch elf, nur noch elf!" Denn Münchens Torgigant Kane fehlen mittlerweile nur noch elf Treffer, um den Bundesliga-Rekord von Robert Lewandowski (jetzt FC Barcelona) zu egalisieren. Der Pole hatte in der Saison 2020/21 satte 41 Treffer erzielt und damit den legendären und unvergessenen Bomber Gerd Müller († 2021) mit 40 Toren übertroffen.

"Ich traue Harry alles zu. Er tut, was er immer tut in seiner ganzen Karriere. Er trifft, er ist Vorbild, er ist eine große Persönlichkeit", sagte Trainer Thomas Tuchel schwärmerisch über Kane: "Es ist ein Geschenk, ihn trainieren zu dürfen." Das kann man verstehen. Kane war in 34 Partien für Bayern nun schon an 47 Toren direkt beteiligt - zu seinen 36 Treffern kommen noch elf Assists. Weltklasse.

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Tuchel und seine Bayern-Stars haben zueinander gefunden

Als erstem Spieler der Bundesliga-Geschichte gelangen dem Engländer acht Mehrfachpacks in seiner ersten Saison - inklusive vier Hattricks. Auch das ist Rekord. Und warum sollte er in den verbleibenden neun Liga-Partien nicht noch elf oder zwölf Tore schießen?

"Wir wollen Pokale gewinnen, die Bundesliga und die Champions League gewinnen. Aber es ist noch ein weiter Weg zu gehen", sagte Kane nach der Partie. Mit seinen Kindern hatte er zuvor am Spielfeldrand noch ein paar Pässe gespielt. Der Torgigant weiter: "Ich habe Mitte der Woche nach dem Lazio-Sieg gesagt, dass wir das hoffentlich als Initialzündung nutzen können. Das ist jetzt das Ziel, das in den restlichen Spielen fortzusetzen. 30 Tore sind ein schöner Meilenstein zu diesem Zeitpunkt der Saison."

Und was für einer. Kanes Topform ist übrigens nicht der einzige Grund, warum die Münchner wieder so dominant und erfolgreich spielen wie zu besten Zeiten. Tuchel und seine Stars haben zueinandergefunden, man hat sich darauf verständigt, dieses Projekt bis zum Ende der Saison so erfolgreich wie möglich zu Ende zu bringen.

Neuer über Kantersieg gegen Mainz: "Standen ganz anders auf dem Platz"

"Es war sehr wichtig für uns, dass wir diese Saison am Leben halten", sagte Leon Goretzka über das Schützenfest gegen Mainz und das 3:0 zuvor gegen Lazio Rom. "Sollte Leverkusen doch noch ein bisschen Angst vorm Gewinnen bekommen, ist es unsere Aufgabe, da zu sein." Der souveräne Tabellenführer ist am Sonntagabend gegen Wolfsburg gefordert.

Leverkusen sollte nicht davon ausgehen, dass Bayern in dieser Verfassung noch allzu viele Punkte liegenlässt. "Wir standen ganz anders auf dem Platz und waren selbstsicherer. Es lief fast von alleine", sagte Kapitän Manuel Neuer: "Wenn wir diesen Flow mitnehmen können, wäre es natürlich schön." Und Sportdirektor Christoph Freund meinte: "Wenn wir Spiele gewinnen und solche Leistungen zeigen, macht es natürlich vieles leichter."

Die Freude ist zurück: Serge Gnabry nimmt Leon Goretzka nach seinem Doppelpack Huckepack.

FC Bayern hat neue Achse gefunden 

Neben Kane und Goretzka zählen auch Rechtsverteidiger Joshua Kimmich, der seine neue Rolle immer besser annimmt, Zehner Thomas Müller, Künstler Jamal Musiala sowie die stabilen Innenverteidiger Eric Dier und Matthijs de Ligt zu den Garanten für die Bayern-Wende.

Die Münchner haben wieder ein Gerüst, sie haben zu sich selbst gefunden. Und genau das macht sie wieder so gefährlich - für jeden. . .

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5 Kommentare
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  • freeman am 10.03.2024 23:41 Uhr / Bewertung:

    Bayer zu Bayern auch heute noch 10 Punkte Vorsprung. Ich hoffe dieses Jahr für die verdiente Werkelf!

  • Radi Brunnengrosser am 10.03.2024 22:36 Uhr / Bewertung:

    Zwei mal gewonnen und schon kannste die wieder
    mit dem Lasso einfangen.

  • Südstern7 am 10.03.2024 21:34 Uhr / Bewertung:

    Die Mannschaft des FC Bayern München hat am 10. Februar die seltene und darum um so bittere Erfahrung machen müssen, dass national ein Konkurrent reifer und in allen Belangen besser ist. Das Spiel war eine einzige Demütigung und hat dem Team das Selbstvertrauen geraubt. Danach hat die Mannschaft sich regelrecht gehen lassen und die Schockstarre hielt lange an.

    Nun ist wieder Zeit ins Land gegangen und man hatte die Gelegenheit diese Schmach zu verdauen. Es wird spannend zu sehen, ob die Mannschaft sich für die Viertelfinalspiele so konsolidieren kann, dass es reicht um weiter zu kommen. Davon hängt auch ab, wie der neue Trainer sein Team zusammenstellen wird. Wer aussortiert wird und wer bleiben darf.

    Nach Leverkusen meinte ich hier, dass die Saison gelaufen sei. Diese Einschätzung war falsch. Es gibt noch genug zu gewinnen. Keine Titel (Wembley ist kaum erreichbar) aber immerhin genügend Prestige und Erkenntnisse für die neue Saison.

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