Chance vertan! Rotationsspieler des FC Bayern bleiben gegen Viktoria Pilsen blass

Im Verlauf der Champions-League-Partie gegen Viktoria Pilsen brachte Julian Nagelsmann Reservisten wie Mathys Tel, Ryan Gravenberch und Eric Maxim Choupo-Moting, um Spielpraxis zu sammeln. Die Chance, sich für mehr zu empfehlen, hat allerdings kaum jemand genutzt.
cs |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
5  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Bayerns Reservisten um Ryan Gravenberch (li.) wirken nach dem Abpfiff enttäuscht.
Bayerns Reservisten um Ryan Gravenberch (li.) wirken nach dem Abpfiff enttäuscht. © IMAGO / Eibner

München -  "Da mussten wir dann oft hinterherrennen. Deswegen müssen wir das schon ansprechen, aber vielleicht ist es auch dem ganzen Wechseln geschuldet", sagte Sven Ulreich nach dem 4:2-Erfolg des FC Bayern bei DAZN und traf damit den Nagel auf den Kopf.

Auf eine berauschende erste Halbzeit (4:0) gegen Viktoria Pilsen folgte eine deutlich schwächere zweite Hälfte (0:2) im vierten Gruppenspiel der Königsklasse, am Ende stand es 4:2 für die Bayern. Geschuldet war dies auch den vielen Wechseln im Verlauf der Partie.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Kahn: "Das müssen wir unbedingt abstellen"

Kurz nachdem Leon Goretzka in der 25. Minute zum zwischenzeitlichen 3:0 erhöhte und damit für die endgültige Vorentscheidung des Spiels sorgte, tauschte Julian Nagelsmann zum ersten Mal – wenn auch unfreiwillig. Thomas Müller, Torschütze zum 2:0, musste verletzungsbedingt runter, für ihn kam Mathys Tel auf den Rasen. 

Die zweiten 45 Minuten durfte Eric Maxim-Choupo-Moting ran, zehn Minuten nach der Pause (56.) erhielt Ryan Gravenberch seine Chance und wollte sich für mehr empfehlen. Dies gelang nicht. Weder ihm noch seinen beiden Reservisten-Kollegen. 

 "Nach einer furiosen ersten Hälfte haben wir den Gegner aber wieder zurück ins Spiel kommen lassen. Das müssen wir unbedingt abstellen!", mahnte Vorstandsboss Oliver Kahn auf Twitter.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert

Gravenberch ärgert sich über sich selbst

Doppeltorschütze Leon Goretzka schlug in dieselbe Kerbe: "Ich glaube, wir müssen das seriös zu Ende spielen. Es ärgert mich persönlich und bestimmt auch die Jungs, die in der letzten Reihe spielen, dass wir noch zwei Gegentore kassiert haben. Es sind Themen, aus denen wir in der jüngsten Vergangenheit gelernt haben sollten."

Gravenberch, der sich zuletzt öffentlich über seine geringe Einsatzzeit beschwerte, fand nur schwer ins Spiel. Immer wieder sah man den 20-jährigen Niederländer, wie er sich über seine eigenen Aktionen ärgerte. Auch wenn er in der 76. Minute mit seinem Lattenschuss fast für den dritten Treffer eines Bayern-Sechsers in Pilsen gesorgt hätte, dürfte er am formstarken Goretzka in den kommenden Wochen wohl kaum vorbeikommen.

Choupo-Moting ohne Torchance

Ebenfalls enttäuschend verlief der Abend für Eric-Maxim Choupo-Moting. Das Spiel lief komplett am Kameruner vorbei, über die gesamte zweite Hälfte gab der Stürmer keinen einzigen Torschuss ab.

Deutlich besser ins Spiel eingebunden war Sturmtalent Mathys Tel. Der 17-Jährige traute sich viel zu und wirkte selbstbewusst, war im Abschluss allerdings glücklos. Kurz vor der Halbzeit hatte er seinen ersten Champions-League-Treffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Pilsens Keeper. Insgesamt drei Torschüsse gab der Franzose ab, zwei Mal legte er für seine Kollegen auf.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Wanner und Mazraoui sammeln Pluspunkte

Josip Stanisic, der aufgrund Bayerns Personalnot sogar eine Chance von Beginn an erhielt, konnte sich ebenfalls nicht für weitere Startelf-Einsätze bewerben. Da Alphonso Davies mit einer Schädelprellung verletzt ausfiel, musste der kroatische Nationalspieler auf der für ihn ungewohnten Linksverteidiger-Position ran. Wenn Pilsen gefährlich wurde, dann zumeist über links, da Stanisic seine Seite nicht dichtmachen konnte.

Deutlich besser machte es dann der 16-jährige Paul Wanner, der Stanisic ab der 70. Minute ersetzte. Fast hätte der jüngste Königsklassen-Spieler der Bayern bei seinem Champions-League-Debüt sogar seinen ersten Assist gutgeschrieben bekommen, doch Gravenberch scheiterte an der Querlatte.

"Paul ist ja kein gelernter Linksverteidiger, aber hat das auch im Training schon gut gemacht. Ich finde auch, dass er es im Spiel gut gemacht hat", sagte Nagelsmann nach dem Spiel. Ebenfalls Pluspunkte sammeln konnte Noussair Mazraoui, der gegen die Tschechen erst sein fünftes Spiel von Beginn an für die Bayern machte. Der Marokkaner hatte die rechte Abwehrseite im Griff und war an vielen Offensivaktionen beteiligt.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
5 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Münchner Kindl am 14.10.2022 12:09 Uhr / Bewertung:

    Sehr reißerische Überschrift. Beim Stand von 4:0 muss man keine Akzente mehr setzen. Und das Grundkorsett war ja schon mit der Startaufstellung nicht möglich. Dann spielten gerade in der 2. Hz nach den vielen Wechseln viele Spieler auf ungewohnten Positionen. War dann kein Maßstab, um Wertungen vorzunehmen.

  • Südstern7 am 14.10.2022 11:24 Uhr / Bewertung:

    Dass der derzeitige FC Bayern kein Team hat, das ein Ergebnis verwalten kann, dürfte inzwischen jeder begriffen haben. Dieser Mannschaft fehlt die Cleverness über 90 Minuten einen Gegner zu beherrschen. Sobald man das Tempo aus dem Spiel nimmt um die Uhr runter zu spielen, kriegt sie Probleme. Es war schon zur Halbzeit logisch, dass man nun 2 Gänge zurück schaltet, zurück schalten muss, weil Freiburg, Augsburg, Barcelona und Hoffenheim im Visier sind, aber man kann - nein man muss - erwarten, dass man auch mit "hinten rum spielen" einen Gegner wie Pilsen in Schach halten kann. Das ist wohl heuer nicht so.

    Da kommen also die "Neuen" ins Team und sollen bei diesem Verwaltungsmodus der Mannschaft noch einmal Impulse setzen? Da unterschätzt man aber die Mechanismen eines Mannschaftssports. Nein, die Chance für die Reservisten wurde nicht vertan! Jede Minute, die man spielt, ist wichtig. Damit man Gefühl für Rhythmus und Laufwege kriegt. Auch wenn man "nur" mitspielt.

  • Downy am 14.10.2022 17:38 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Südstern7

    Das Problem mit dem Vorsprung-Verwalten liegt daran , dass zu viele Spieler zu früh zu viele Gänge zurückschalten, wodurch die Spielphilosophie von Nagelmann, welche auf extremem Gegenpressing beruht, nicht mehr funktioniert. Ein Grund warum die Spieler immer schnell in den Schongang schalten, ist meiner Ansicht nach die bevorstehende, sch... WM. Keiner will sich verletzen und alle wollen so viel Kraft wie möglich sparen, da wegen dieses unsinnigen Turniers während der Saison die Spieltermine so eng wie nie zuvor getaktet sind. Dennoch muss man hier auch den Trainer kritisieren, denn mir fehlt da ein Plan B. wie man mit weniger Kraftaufwand trotzdem erfolgreich spielen kann.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.